Wachtmeister Studer
Studer.«
Das war alles.
Und einmal kam Sonja Witschi. Sie bedankte sich. Die Versicherung war nicht ausbezahlt worden. Der Untersuchungsrichter hatte sie alle drei vorgeladen, die Mutter, Armin und Sonja. Man hatte davon abgesehen, eine Klage auf Versicherungsbetrug zu stellen. Man war froh, den ganzen Fall Witschi ad acta zu legen…
– Wie es dem Schlumpf ginge, wollte Studer wissen.Gut, sagte Sonja und wurde rot.
…Die Sommersprossen auf dem Nasensattel, an den Schläfen…
– Armin werde auch bald heiraten, sagte sie. Die Mutter habe noch immer den Bahnhofkiosk.
Und zum Schluß kam der Untersuchungsrichter. Sein seidenes Hemd war diesmal cremefarben. Den Siegelring trug er noch immer.
»Ich war schon einmal da, Herr Studer«, sagte er. »Aber der Arzt war so grob. Ich wundere mich immer über den Mangel an guter Kinderstube bei akademisch gebildeten Leuten, bei Medizinern vor allem.«
– Das sei nun einmal so, meinte Studer. Er hatte die Hände auf der Bettdecke gefaltet und drehte die Daumen umeinander.
»Warum sind Sie damals mit Aeschbacher gefahren, Herr Studer? Hatten Sie etwas Wichtiges entdeckt? Sie machten damals so merkwürdige Andeutungen? Hat Witschi eigentlich keinen Selbstmord begangen, war es doch ein Mord? Hat Ihnen der selige Herr Gemeindepräsident etwas mitgeteilt? Etwas Wichtiges? Das er auch mir mitteilen wollte? Sie schweigen, Studer? Was hat Ihnen Aeschbacher mitgeteilt, daß Sie es so eilig hatten, mit ihm nach Thun zu fahren?«
Studer starrte zur Decke, schwieg eine Zeitlang. Dann sagte er, und seine Stimme war ausdrucklos:
»Nüt Apartigs…«
Weitere Kostenlose Bücher