Wächter der Macht 06 - Inferno
Coruscant selbst zu bedrohen. »Ich verstehe, warum du besorgt bist.«
» Besorgt ist noch eine Untertreibung«, entgegnete Jacen. »Ebenso wie entsetzt . Die Allianz verfügt momentan einfach noch nicht über die Stärke, sie aufzuhalten.«
»Noch nicht?« , fragte Tenel Ka. »Willst du damit sagen, dass Thrackan Sal-Solo nicht der Einzige war, der geheime Flotten gebaut hat?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich spreche von den Wookiees. Kashyyyk wird seine Angriffsflotte mit Sicherheit unserem Kommando unterstellen, und das wird die Waagschale wieder zugunsten der Allianz neigen.«
»Ich bezweifle, dass die Konföderation so lange warten wird«, sagte Tenel Ka, fast ein wenig verbittert. Die Holokanäle der Allianz waren voll von hektischen Spekulationen über die endlose Debatte auf Kashyyyk, wobei die Kommentare von schlichter Ungeduld bis hin zu Vorwürfen der Feigheit reichten. »Willst du damit sagen, dass die Berichte für die Öffentlichkeit der Irreführung dienen?«
»Keine schlechte Idee, aber nein«, sagte Jacen. »Ich will damit sagen, dass unsere Agenten uns versichern, dass das lediglich eine Frage des Wann ist und nicht des Ob .«
»In diesem Fall ist wann gleichbedeutend mit ob «, sagte Tenel Ka. »Wookiees sind sehr eigensinnig. Bis die mit ihren Überlegungen fertig sind, stürmt die Konföderation Coruscant bereits.«
»Ich hoffe, dass du dich irrst.« Jacen riss die Augen von der Flammenröhre los, um Tenel Kas Blick zu suchen. Ausnahmsweise einmal konnte sie seine Gefühle durch die Macht wahrnehmen, konnte spüren, wie angstvoll und besorgt er tatsächlich war. »Aber ich weiß es einfach nicht.«
»Ich verstehe«, sagte Tenel Ka, die allmählich begriff, was Jacen ihr zu sagen versuchte. »Und du bist nicht hergekommen, weil du um die Heimatflotte bitten möchtest?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht.«
»Das hatte ich nämlich befürchtet.« Tenel Ka sank in ihrem Sessel zurück und konzentrierte sich auf die Macht, um ihren Herzschlag unter Kontrolle zu halten, ihre Gedanken zu sammeln. »Also bist du bloß gekommen, um mich davor zu warnen, dass die Galaktische Allianz dabei ist zusammenzubrechen.«
»Nun, das ist nicht der einzige Grund.« Jacen grinste und wölbte eine Augenbraue.
Tenel Ka stöhnte. »Dies ist nicht die richtige Zeit für Scherze, Jacen. Dein Timing ist noch schlechter als damals, als wir Teenager waren.«
»In Ordnung, dann könnte ich stattdessen einen Ratschlag gebrauchen«, sagte Jacen und akzeptierte die Abfuhr ebenso würdevoll, wie er es getan hatte, als sie noch jünger gewesen waren. »Hast du einen für mich?«
Tenel Kas Erwiderung erfolgte prompt. »Die Jedi könnten etwas unternehmen. Möglicherweise könnten sie einen StealthX-Überfall starten, oder vielleicht könnte Meister Skywalker mit …«
»Ich habe dich um einen Rat gebeten, nicht um Wunschdenken.« Mit einem Mal war Jacens Stimme scharf. »Die Jedi werden keinen Finger rühren, um uns zu helfen. Im Grunde genommen sind sie selbst Verräter.«
»Jacen, das ist nicht wahr«, sagte Tenel Ka, die sich weigerte, sich von seiner plötzlich groben Art einschüchtern zu lassen. »Die Jedi haben die Galaktische Allianz von Anfang an unterstützt, und Meister Skywalker steht auf derselben Seite wie du. Wenn die Allianz gerettet werden soll, müsst ihr beide eure Differenzen beilegen und zusammenarbeiten.«
Ein Hauch von Furcht blitzte in Jacens Augen auf, dann schaute er weg und gemahnte Tenel Ka dabei an einen launischen Höfling, der sich weigert, einen Tadel zur Kenntnis zu nehmen.
»Und wenn wir das nicht können?«, fragte er.
»Könnt ihr den Vorstoß des Feindes ohne die Jedi aufhalten?«
Jacen schüttelte den Kopf. »Im Augenblick nicht – und vielleicht nicht einmal mit ihnen.«
»Was bleibt euch dann anderes übrig?« Tenel Ka ließ die Frage wie einen Befehl klingen. »Der Jedi-Rat ist nicht glücklich über deine Machtübernahme, doch die Meister werden nicht untätig dabeistehen, während die Allianz fällt – vor allem dann nicht, wenn du Zugeständnisse machst.«
Jacen schwieg einen Moment lang, dann wandte er sich um und sah Tenel Ka direkt an. »Die Angelegenheit ist um einiges komplizierter. Seit Maras Tod ist Luke nicht mehr er selbst.« Seine dunklen Brauen wölbten sich vor Besorgnis. »Er spricht kaum noch mit jemandem, und er hat sich so weit in sich selbst zurückgezogen, dass er praktisch von der Macht abgeschnitten ist.«
»Du hast
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