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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wurde klar, dass Jacen diese Unterhaltung tatsächlich im Voraus durchdacht hatte, und es tat ihr in der Seele weh, wie gründlich. Die Konföderation würde die Karte der Galaxis neu zeichnen, wobei die Hutts oder die Corellianer wahrscheinlich die Herrschaft über Hapes für sich beanspruchen würden. Sie schaute auf Jacens Hände und wandte den Blick nicht wieder davon ab, bis er sie wegzog.
    »Ich irre mich nicht, was diese Sache angeht«, sagte er und trat zurück. »Die Konföderation wird tun, was Barbaren immer tun – die Beute unter sich aufteilen.«
    Tenel Ka nickte, entfernte sich jedoch von der Sitzgruppe und stand die Wand anstarrend da. Er konnte ihre Gefühle durch die Macht spüren, doch zumindest würde sie ihr Amt nicht dadurch entwürdigen, dass sie ihm gestattete, Tränen in den Augen der Königinmutter zu sehen.
    »Natürlich hast du recht.«
    »Es tut mir leid, Tenel Ka«, sagte Jacen und kam auf sie zu. »Aber wenn du mir die Flotte nicht überlässt, was glaubst du wohl, was die Corellianer dann mit dem Konsortium machen werden? Oder die Hutts?«
    Tenel Ka streckte die Hand hinter sich aus, um ihm zu signalisieren, Abstand zu wahren. Jacen hatte recht – sie hatte keine andere Wahl, als ihm die Flotte zu geben. Doch sie war lange genug Königin, um zu wissen, dass sich selbst in ausweglosen Situationen immer noch gewisse Gelegenheiten boten.
    »Ich werde dir die Flotte unterstellen, Jacen.«
    Jacen blieb zwei Schritte hinter ihr stehen. »Vielen Dank, Tenel Ka«, sagte er und war so anständig, dankbar dabei zu klingen. »Damit rettest du die …«
    »Nicht so schnell, Jacen«, unterbrach Tenel Ka. »Es gibt eine Bedingung.«
    »Nun gut«, sagte er. »Ich bin schwerlich in der Position zu verhandeln.«
    »Das stimmt – das bist du nicht.« Tenel Ka blinzelte ihre Augen trocken, dann richtete sie sich auf und drehte sich zu Jacen um. »Du musst dich mit Meister Skywalker versöhnen.«
    Ein Schatten fiel über Jacens Gesicht. »Es gibt keinen Grund, sich wegen der Jedi zu sorgen«, sagte er. »Sie werden sich nicht mehr einmischen – dessen kannst du dir gewiss sein.«
    »Ich sorge mich nicht um irgendwelche Einmischungen«, sagte Tenel Ka. »Du musst dir ihre Kooperation sichern.«
    Jacen trat einen Schritt zurück, als wäre er gestoßen worden. »Ich bin mir nicht sicher, ob mir das möglich ist. Schließlich gehören immer zwei dazu, sich auszusöhnen, und Luke …«
    »Versöhnt euch , Jacen. Das ist meine Bedingung.« Tenel Ka fasste ihn am Arm und führte ihn langsam zur Tür. »Und dürfte ich vorschlagen, dass du damit anfängst, deinen Onkel mit Meister Skywalker anzusprechen?«

2. Kapitel
    Fünf Stockwerke tiefer lag der Morgenhof des neuen Jedi-Tempels, ein großes, kreisrundes Atrium mit einem Teppich aus üppigem Derbmoos, umgeben von geschwungenen Wänden aus verspiegeltem Transparistahl. An jenem Morgen war die Dachmembrane zurückgefahren, und im Hof drängten sich Würdenträger der Allianz, allesamt in triste Schattierungen von Grau und Schwarz gewandet. Im hinteren Bereich der Menge knieten mehrere Reihen Jedi-Ritter in weißen Gewändern vor einem großen Scheiterhaufen. Oben auf dem Haufen ruhte ein geschmeidiger, von weißer Gaze umschlungener Frauenkörper, die Hände über der Brust gefaltet; das rote Haar fiel in Kaskaden über die Holzscheite unter ihr.
    Die Entfernung war zu groß, um das Antlitz der Toten ausmachen zu können, doch Leia wusste, dass Spuren von Gewalt und Unbehagen darin nachhallten, von Feindseligkeit und Furcht, ganz gleich, wie meisterlich der Bestatter sein Handwerk auch beherrschen mochte. Mara Jade Skywalker war voller Zorn gestorben – und voller Sorge um Ben und Luke.
    Han blieb neben Leia stehen und spähte durch die Transparistahlwand. »Das Ganze gefällt mir nicht. Wie kommt es, dass sie nicht wieder in die Macht übergegangen ist?«
    »Das passiert nicht immer«, erklärte Leia. »Tresina Lobi kehrte auch nicht zur Macht zurück.«
    »Weil ihr Leichnam Beweismaterial war. Sie wollte, dass Luke ihre Wunden sieht, damit er wusste, dass Lumiya hinter Ben her ist.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das so vonstattengeht.« Während Leia sprach, tauchten Saba Sebatyne und eine Gruppe Jedi-Meister auf der Rückseite des Morgenhofs auf.
    »Aber vielleicht ja doch «, beharrte Han. »Vielleicht versucht Mara, uns zu sagen, dass …«
    »Han« , unterbrach Leia. »Ich bin sicher, die Meister haben diese Möglichkeit bereits in Betracht

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