Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
Vom Netzwerk:
„Schließ die Augen.“
    Nicht einmal fünf Sekunden vergingen, bis das Paradies verschwunden war.
    Ich war entsetzlich nervös, mein Magen drehte sich in alle Richtungen. Dante sah mich mit einem Blick an, der mir sagen sollte, dass alles gut gehen würde. Trotzdem war ich mir da nicht so sicher. Er nahm mich bei der Hand. Den Blick auf den Boden gerichtet, lief ich hinter ihm.
    Als wir das Wohnzimmer betraten, saßen alle auf den weißen Sofas um den runden Glastisch herum. Dantes Mutter bemerkte uns als Erste. Mit strahlendem Gesicht stand sie auf.
    „Hallo, Sara“, sagte sie, während sie auf uns zukam.
    „Guten Tag, Mrs. Craven“, stammelte ich nervös.
    Unerwartet umarmte sie mich so herzlich, dass ich erstarrte. Ich hatte mich auf Ablehnung vorbereitet, deswegen war ich mit der Situation ein wenig überfordert.
    „Es freut mich, dich kennenzulernen“, sagte sie fröhlich.
    Völlig erstaunt über ihre Reaktion, sah ich sie mit großen Augen an. Der Schreck musste mir so deutlich im Gesicht gestanden haben, dass Dante es für nötig hielt, mir den Arm um die Schulter zu legen, um mich zu beruhigen.
    „Du musst meine Mutter entschuldigen. Sie hat sich nur so gefreut, dich zu treffen.“
    „Dante hat seit Wochen kein anderes Thema, als dich, Sara. Übrigens, du kannst mich Allegra nennen.“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen, die ich zögernd ergriff.
    „Freut mich, Allegra“, sagte ich leise.
    Dantes Mom war eine ältere Version von Eleanor. Grüne Augen, schwarzes Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war, eine tolle Figur — die in dieser Familie anscheinend üblich war. Nur eins hatte sie nicht: diesen kalten Blick, den mir Dantes Schwester gerade zuwarf.
    „Du bist also das Mädchen, das meinem Sohn den Kopf verdreht hat?“, stellte Dantes Vater fest.
    Ich musste meinen Kopf weit in den Nacken legen, um dem Zweimetermann ins Gesicht sehen zu können. In seinem dunkelbraunen Haar war keine einzige graue Strähne zu sehen, obwohl er älter als mein Vater gewesen sein muss, als er zum Unsterblichen wurde. Er hatte dicke, wuschelige Augenbrauen und sah mich mit Freundlichkeit, aber gleichzeitig auch Strenge an. Trotz seines Alters sah er ziemlich fit aus. Kein Wunder, schließlich besaß er wie alle anderen dieser Familie übernatürliche Fähigkeiten. Er lächelte leicht, obwohl ihm anzusehen war, dass er von der Situation nicht gerade begeistert war.
    „Die bin ich wohl.“ Meine Antwort klang schüchterner, als sie sollte.
    „Ich bin Aaron.“
    „Freut mich sehr.“
    Jetzt waren alle aufgestanden, um mich zu begrüßen.
    „Sara, darf ich vorstellen: Joshua, mein älterer Bruder. Josh, das ist Sara“, sagte Dante mit Stolz in der Stimme.
    „Endlich lerne ich dich kennen. Gib mir fünf, Kleine.“ Ein breites Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    Obwohl ich es ein wenig albern fand, hob ich die Hand und er schlug ein. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte, trug er einen Motorradhelm. Ich war überrascht, wie ähnlich er Dante sah. Er hatte die Augen seines Vaters und etwas weichere Gesichtszüge.
    „Sara, Eleanor. Eleanor, Sara.“
    Sie gab mir nur widerwillig die Hand. Ihre grünen Augen waren kalt wie Stein.
    „Ich bin Nathan, Eleanors Mann“, sagte der Mann neben ihr höflich.
    „Freut mich sehr.“
    Nathan war ein großer, schlanker, äußerst attraktiver Mann. Seine Augenfarbe war nicht zu definieren. Ein dunkles mit einem hellen Blau vermischt. Er besaß ein markantes Gesicht und trug einen Militärhaarschnitt, aber man erkannte immer noch die blonden Haare. Irgendwie passte er perfekt an Eleanors Seite, obwohl sie wie Tag und Nacht schienen.
    Nur ein Familienmitglied fehlte: Madison.
    „Setzt euch, bitte“, bat Dantes Dad.
    Gerade, als wir uns hingesetzt hatten, erschien ein kleines, zierliches Mädchen, mit schulterlangen, lockigen blonden Haaren im Raum. Ich erschrak leicht.
    „Tut mir leid, Leute, bin spät dran. Tante Sofia hat mich aufgehalten“, sagte sie strahlend.
    Madison warf sich zu uns aufs Sofa und umarmte mich. „Willkommen in der Familie, Sara.“
    Ich freute mich über die Herzlichkeit, die mir entgegengebracht wurde. Dennoch hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass ein Sturm nicht fern war.
    „Es ist noch nicht entschieden, ob sie zur Familie gehört“, sagte Eleanor kühl.
    Da waren auch schon die ersten dunklen Wolken.
    „Eli.“ Nathan sah sie streng an.
    „Was? Was schaut ihr mich alle so an? Ihr wisst genau, was für eine Gefahr sie für

Weitere Kostenlose Bücher