Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
auch zerstören. Manchmal ist sie unberechenbar. Joshua beherrscht das Feuer. Er wird es dir bestimmt zeigen — er ist so ein Angeber. Er kann seine Gegner sogar von innen brennen lassen.“
Fasziniert von seiner Welt, hörte ich ihm zu.
„Nathan, Elis Mann, beherrscht die Telekinese. Er bewegt Dinge mit seinen Gedanken.“
„Wow“, war alles, was ich herausbrachte. „Deine Familie ist unglaublich.“
„Meine Mutter kann mit dir in deinen Gedanken sprechen, doch sie kann sie nicht ohne deine Erlaubnis lesen. Diejenigen, die keine Wächter sind, haben oft eine passive Kraft“, erklärte er. „Madison ist eine Ausnahme. Sie ist eine der Stärksten unter uns.“
„Wer ist Madison?“, unterbrach ich ihn.
„Oh, von ihr habe ich noch gar nicht erzählt. Madison ist die Jüngste. Eigentlich ist sie erst siebzehn, so wie du. Meine kleine Cousine hat Macht über das Wetter. Wenn sie schlecht gelaunt ist, fängt es an zu donnern“, sagte er lachend. „Bei ihrer Geburt gab es einen Hurrikan.“
Ich konnte nicht anders, als in sein Lachen einzustimmen.
„Sie behauptet bis heute, sie hätte nichts damit zu tun gehabt. Wir haben sie aufgenommen, nachdem Onkel Gregor und Tante Calinda im Krieg umgekommen waren.“
„Das ist wirklich lieb von euch. Es tut mir leid für sie.“
„Es ist alles sehr lange her.“
„Und was ist mit deinem Vater?“
„Er kann Leute erstarren lassen.“
„Habt ihr alle mehrere Gaben?“
„Nicht alle.“
„Du auch?“, fragte ich, gefangen von seinem Blick.
„Ich heile und bringe den Tod. Meine Berührung kann jemandem das Leben retten oder es ihm nehmen. Es ist für mich nicht immer leicht, das unter Kontrolle zu halten … Dazu habe ich die Macht, die Zeit langsamer laufen zu lassen. So hat mein Gegner keine Chance.“
„Deswegen schien es mir in der Garage, als würde alles wie in Zeitlupe laufen.“
„So ist es“, bestätigte er mir.
Ich ließ mir alles, was er mir gerade offenbart hatte, durch den Kopf gehen. Es war so vieles und er vertraute es mir an.
„Macht es dir Angst?“, fragte er mit besorgtem Gesichtsausdruck.
„Nein, ich bin fasziniert, überwältigt und einfach froh, dass du mich hergebracht hast. Jetzt verstehe ich dich wenigstens ein bisschen. Vorher warst du immer so verwirrend, unnahbar, undurchschaubar.“
„Das ist jetzt vorbei, Sara.“
„Gott sei Dank.“ Ich zwickte ihn in den Bauch.
„Hey, nicht frech werden“, sagte er lachend.
Für einen kurzen Moment saßen wir da, ohne etwas zu sagen. Ich ließ erst einmal alles auf mich wirken. Dante war anders als alles, was ich kannte.
„Hast du noch mehr Fragen?“
„Was ist der Rat, von dem Eleanor sprach?“
„Sie ersetzen das Oberhaupt. Sie sind sozusagen unsere Regierung. Wenn ein Vergehen vorliegt, greifen sie zum Schutz des Ganzen ein.“
„Du meinst, so was wie uns zwei, nicht wahr? Darum wolltest du mir nichts sagen, oder?“
„Ich war wütend auf mich selbst, weil ich dich so nahe an mich herangelassen habe. Noch nie zuvor habe ich zugelassen, dass ein Mensch mir so viel bedeutet. Aber du hast alles geändert. Du hast mich geändert. Ich war wehrlos gegen dich und das ängstigte mich noch mehr … Seit ich dich in deinem Zimmer gesehen und spielen gehört habe, gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte nicht anders, als deine Nähe zu suchen. Und dann geschah genau das, was nicht hätte passieren dürfen. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte dich der Dämon niemals angeschossen und ich hätte dich mit meiner Heilung nicht in Gefahr gebracht. Er wollte mich, weil wir ein paar Tage zuvor seine Freunde vernichtet haben. Und irgendwie konnte er entkommen, fand mich und dadurch auch dich.“
„Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich wahrscheinlich schon tot, weil das Auto mich überfahren hätte.“
„Ich habe für dich alle Regeln über Bord geworfen. Ich habe nicht nur in das Leben eines Menschen eingegriffen, nein, ich habe mich auch noch in einen von ihnen verliebt“, sagte er mit einem sanften Lächeln auf seinen Lippen. „Ich würde alles tun, um dich zu schützen. Ich hoffe, du weißt das.“
Dante Craven, der Traum all meiner Nächte, hatte mir gerade eine Liebeserklärung gemacht und ich saß nur stumm da. Ich begriff nicht, dass er mich wirklich wollte. Mich, einen Menschen. Eine gewöhnliche Sterbliche, die nicht mithalten konnte mit seiner Rasse. Weder würde ich ewig leben, noch besaß ich irgendwelche Kräfte.
„Warum hast du dich für
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