Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
aufstöhnte. Das Verlangen – der Drang, mich in nichts als Empfindungen zu verlieren, und sei es nur für ein paar Sekunden – überwältigte mich. Meine Haut stand in Flammen, als ich mein Gewicht auf die Knie verlagerte und nach unten griff, um seinen Reißverschluss zu öffnen.
»Avery«, stöhnte Cam und stieß in meine Hand.
Spannung stieg tief in mir auf, als ich meinen Namen von seinen Lippen hörte. Unsere Körper bewegten sich aneinander, doch immer noch getrennt. Dann stieg die Spannung an, um in tausend Teile zu zerbrechen. Ich warf den Kopf in den Nacken und biss mir auf die Lippen. Glückseligkeit erfüllte mich.
Cam bewegte sich unter mir, und bevor ich wirklich verstand, stand er und ich hing an ihm wie ein kleines Äffchen. Mein Körper zitterte noch, als ich aufs Bett fiel. In hitziger Benommenheit beobachtete ich, wie er sich auszog. Vollkommen.
Mein Gott, er war wunderschön.
Er schob seine Finger unter meine Unterhose, und ich hob die Hüften, damit er sie nach unten ziehen konnte. Es war nicht das erste Mal, dass er mich ganz nackt sah, aber es war das erste Mal, dass wir beide nackt waren. In den letzten vier Monaten hatte ich gelernt, dass es verschiedene Abstufungen von nackt gab. Das war die letzte Stufe. Schmetterlinge tanzten in meinem Magen.
Cam schwebte über mir, während seine Lippen sich einen Pfad über meinen Körper bahnten. Ich vergrub meine Finger in seinen weichen Haaren, als er wieder nach oben rutschte, um meinen Mund zu erobern. Er bewegte sich über mir, und ich fühlte ihn an meinem Schenkel.
Mein Herz machte einen Sprung, dann schlug es wie wild.
Ein Zittern überlief Cams Körper, vielleicht übertrug es sich auch von meinem Körper auf seinen, denn ich glaubte zu zittern. Ich wusste nicht, ob es von der Aufregung kam oder von etwas anderem. Ich legte meine Hände auf seine Brust.
»Willst du das?«, fragte er mit angespannter Stimme, während er sich zurückhielt.
»Ja«, sagte ich und versuchte damit auch, mich selbst zu überzeugen. Und ich wollte es wirklich. Ich wollte diese letzte Grenze mit Cam überschreiten.
Er schaute mich einen Moment lang an, dann beugte er sich vor und küsste mich, während er seinen Körper auf meinen senkte. Ich fühlte ihn dort. Die Spitze seiner Erregung glitt durch meine Feuchtigkeit, und dann wusste ich nicht mehr, was geschah. Vielleicht war es sein Gewicht auf meinem Körper oder der Druck an meinem Schenkel. Für eine beängstigende Sekunde befand ich mich nicht in meinem Schlafzimmer oder unter Cam. Ich lag wieder auf der Couch, meine Wange unangenehm fest in den rauen Stoff gedrückt. Kalte Luft glitt über meinen nackten Unterkörper, gefolgt von einer rohen fordernden Hand. Ich versuchte, die Erinnerung zu verdrängen und mich auf das zu konzentrieren, was wirklich geschah. Aber sobald das Bild in mir aufgestiegen war, konnte ich es nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Jeder Muskel in meinem Körper verkrampfte sich, und das Unbehagen, das ich früher am Tag verspürt hatte, kehrte mit aller Macht zurück. Es war, als habe mich eine arktische Böe getroffen. Ich wurde innerlich und äußerlich eiskalt. Panik versenkte ihre messerscharfen Klauen in meinem Körper.
Ich drehte den Kopf zur Seite, um den Kuss zu brechen, während ich gleichzeitig gegen seine Brust drückte. »Nein. Stopp. Bitte, hör auf.«
Cam erstarrte über mir. Seine Brust hob und senkte sich in schweren Atemzügen. »Avery? Was zur…«
»Runter.« Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper, während meine Brust sich zuschnürte. »Geh runter. Bitte. Geh von mir runter.«
Cam rollte sich sofort zur Seite. Ich krabbelte über das Bett, schnappte mir die Decke und zog sie über mich. Dann schoss ich auf die Beine und wich zurück, bis ich gegen meine Kommode stieß. Cremeflaschen klirrten. Der leise Knall, als eine von ihnen zu Boden fiel, riss mich aus meiner Panikattacke. Mein Herz raste so heftig, dass ich glaubte, mich übergeben zu müssen.
»Oh Gott«, flüsterte ich heiser. Es bestand die reelle Chance, dass mir die Bretzel, die wir uns früher am Tag geteilt hatten, wieder hochkommen würde.
Das Licht aus dem Flur warf seltsame Schatten über die eine Hälfte von Cams fahlem Gesicht. Seine Augen waren so groß wie der Mond. Er starrte mich mit besorgt zusammengezogenen Brauen an. »Habe ich dir wehgetan? Ich habe doch nicht…«
»Nein. Nein!« Ich presste die Augen zu. »Du hast mir nicht wehgetan. Du hast nicht mal… Ich weiß
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