Wait for You
gehst.«
»Sie ist kein Psycho.«
»Behauptest du.«
»Behaupte ich.«
Einer seiner Mundwinkel wanderte nach oben. »Wenn du in fünf Minuten nicht wieder draußen bist, stürme ich mit rauchenden Colts das Haus.«
»Du hast gar keine Waffe.«
»Das weiß sie doch nicht.«
Ich lachte leise. »Ich brauche mehr als fünf Minuten.«
»Sechs.«
»Mehr.«
»Du musst das nicht tun, Süße.« Als ich schwieg, stöhnte er. »Sieben.«
»Du bist lächerlich. Mir wird nichts passieren.«
Cam seufzte wieder. »Okay. Sei bitte trotzdem vorsichtig.«
»Das werde ich.«
Bevor ich mich aus seinem Griff lösen konnte, packte er mich fester und riss mich an sich. Der Kuss begann sanft, um sich dann leidenschaftlich zu vertiefen, als seine Zunge in meinen Mund glitt und sich auf Arten bewegte, die mich an das erinnerten, was wir gestern Nacht und heute Morgen getan hatten. Ich stöhnte in den Kuss, und als Cam sich zurückzog, schnaufte ich.
Seine blauen Augen funkelten sündhaft. »Je schneller du wieder rauskommst, desto schneller bekommst du mehr davon.«
»Das ist so fies.« Grinsend zog ich mich zurück.
»Ich liebe dich.«
Niemals würde ich es leid werden, das zu hören. »Ich liebe dich auch.«
Es fiel mir unglaublich schwer, aus dem Auto auszusteigen, aber ich schaffte es. Meine Sandalen schlurften über den gesprungenen Asphalt, als ich zur Eingangstür eilte. Ich war nur ein paar Sekunden der Vormittagssonne ausgesetzt gewesen, und schon bedeckte ein dünner Schweißfilm meine Haut.
Ich hob die Hand, um zu klopfen, aber da wurde die Tür auch schon aufgerissen und vor mir stand ein kleines, dünnes Mädchen mit schwarzen Haaren und großen grauen Augen – wachsamen Augen. Sie richteten sich erst auf mich, dann huschten sie über meine Schulter. Molly war ein hübsches Mädchen, das aber abgespannt und matt wirkte.
»Wer ist das?«, verlangte sie zu wissen.
Ich erkannte ihre Stimme sofort. »Das ist Cam. Mein Freund.«
Sie verzog das Gesicht, als habe sie auf etwas Saures gebissen. »Er kann nicht mit reinkommen.«
»Ich weiß«, versicherte ich ihr schnell. »Deswegen bleibt er auch im Auto.«
Molly zog eine mürrische Miene, aber dann trat sie zur Seite. Ich schob die Fliegentür auf und folgte ihr in das dunkle Wohnzimmer.
»Ist das das Haus deiner Eltern?« Meine Augen glitten über die vielen Bilder an der Wand und die abgewetzten Möbel.
»Ja.« Sie stakste ins Wohnzimmer und griff nach einer Fernbedienung, um den Fernseher auszuschalten. Dann ließ sie die Fernbedienung neben sich auf die Couch fallen. »Sie sind an der Arbeit.«
»Es ist nett hier.«
Sie grinste höhnisch. »Sagt das Mädchen aus Red Hill.«
Ich nahm den abwertenden Kommentar über die Straße, auf der meine Eltern lebten, zur Kenntnis, setzte mich in einen Stuhl und verschränkte die Beine. »Okay. Ich bin froh, dass du einem Treffen zugestimmt hast.«
Molly setzte sich nicht, sondern blieb ein paar Schritte vor mir stehen. »Bist du das wirklich?«
»Ja.«
Sie lachte harsch. »Das bezweifle ich doch ernsthaft, nach unserem letzten Gespräch und der Tatsache, dass du die letzten neun Monate damit verbracht hast, mich zu ignorieren.«
Okay. Offensichtlich würde das nicht einfach. »Ich lese nicht allzu gern E -Mails von Leuten, die ich nicht kenne, seitdem ich in der Highschool mit Hassmails bombardiert wurde. Und dann ist da noch die Tatsache, dass du mir massenweise nicht allzu nette Nachrichten geschickt hast.«
Sie verschränkte die Arme und schob das Kinn vor. »Du weißt, warum ich dir diese Nachrichten geschickt habe.«
»Weil ich am Anfang nicht reagiert habe und du mir die Schuld für alles gibst.« Als sie darauf nicht antwortete, lehnte ich mich vor. »Ich habe nicht gelogen, als ich erklärt habe, dass ich nichts von dir wusste, bis ich im Januar dieses Jahres mit meinem Cousin gesprochen habe. Die ersten E -Mails habe ich nicht gelesen. Das ist die Wahrheit.«
Sie presste die Lippen aufeinander. »Also bleibst du bei der ›Keine verlogene Hure‹-Geschichte?«
Ich atmete tief durch, während ich zu ihr aufstarrte. Wut stieg in mir auf, aber wie gegenüber meiner Mutter am Tag vorher blieb ich trotzdem ruhig. »Wie ich dir schon am Telefon sagte, habe ich die Polizei nicht angelogen.«
»Warum hast du die Anzeige dann zurückgezogen?«
»Das ist eine lange Geschichte.«
Sie öffnete die Arme weit. »Ich habe Zeit. Erzähl es mir.«
Ihr fordernder Tonfall machte es mir schwer, nicht ebenfalls
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