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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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ebenfalls nach oben und sahen, daß ein Teil der Mondoberfläche tatsächlich bereits verdeckt war.
    »Mein Gott ...«, flüsterte Wojtowicz.
    Die hagere Frau begann zu schluchzen.
    »Don«, sagte Margo. »Don!« Als Paul ihr den Arm um die Schulter legen wollte, trat sie zur Seite.
    »Die Entfernung zwischen den beiden beträgt bestimmt nicht mehr als fünftausend Kilometer«, sagte Hunter nachdenklich.

    Oberst Mabel Wallingford sagte scharf: »Spike, ich habe eben mit General Vandamme gesprochen, und er sagt, daß es sich nicht um einen bloßen Test handelt. Wir sind bisher nur deshalb allein verantwortlich, weil wir schneller reagiert haben. Ihre Befehle sind von oben genehmigt und weitergeleitet worden.«
    Spike Stevens beobachtete weiter die beiden Bildschirme, auf denen der Mond jetzt hinter dem Wanderer verschwand, biß eine Zigarre ab und knurrte: »Okay, dann soll er es beweisen.«
    »Jimmy, stellen Sie eine Sichtverbindung zum Hauptquartier I her«, befahl Oberst Mabel.
    Der General zündete seine Zigarre an.
    Ein dritter Bildschirm leuchtete auf und zeigte einen kahlköpfigen älteren Herren, der würdig dreinzublicken versuchte. Der General ließ die Zigarre fallen und sprang auf. Oberst Mabel beobachtete amüsiert, daß er sich jetzt wie ein Schuljunge benahm, der bei einem Streich ertappt worden ist.
    »Mister Präsident«, sagte Spike.
    »Ich gehöre nicht zu einer simulierten Krise, Spike«, antwortete der Präsident der Vereinigten Staaten. »Wenn ich berücksichtige, wie ausgezeichnet Sie und Ihre Leute bisher gearbeitet haben, dürfte Sie das allerdings wenig stören.«
    »Keineswegs ausgezeichnet, Sir«, meinte der General. »Der Mondstützpunkt ist verloren, fürchte ich. Seit einer Stunde haben wir keine Nachricht mehr.«
    Das Gesicht auf dem Bildschirm wurde ernst. »Wir müssen mit Verlusten rechnen. Ich fliege jetzt zu einer Besprechung mit Kommandeuren der Nationalgarde. Mein Auftrag für Sie und Ihre Leute lautet: Weitermachen!«
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    Oberst Willard Griswold hatte auch während des Gesprächs unverwandt auf die beiden anderen Bildschirme gestarrt. Jetzt drehte er sich zu dem General um und sagte: »Mondstützpunkt? Der Teufel soll mich holen, Spike, wir haben den Mond verloren!«

12

    Don Merriam flog bereits seit einer Viertelstunde mit fast drei Sekundenkilometer Geschwindigkeit durch das Innere des Mondes. Der violett und gelb schimmernde Streiten war anfangs rasch breiter geworden und veränderte sich jetzt nicht mehr, was eigentlich ein schlechtes Zeichen war. Aber Don konnte nichts anderes tun, als weiter durch den Spalt zu rasen, der sich plötzlich in der Oberfläche des Mondes aufgetan hatte. Er zündete die Haupttriebwerke in regelmäßigen Abständen, legte sie wieder still und steuerte den ›Baba Yaga‹ mit den kleinen Düsen.
    Plötzlich zeigte der vordere Bildschirm nur noch völlige Dunkelheit, so daß Don schon glaubte, der Spalt habe sich wieder geschlossen, bevor er das Mondinnere verlassen hatte. Aber dann sah er zu seiner Überraschung Sterne und sogar die gute alte Sonne vor sich – und den neuen Planeten, nach dessen Licht er bisher gesteuert hatte. Jetzt erkannte er auch, daß die Dunkelheit deshalb so plötzlich gekommen war, weil der Planet ihm die Nachtseite zuwandte. In diesem Augenblick wurde ihm auch klar, was die Ereignisse der vergangenen drei Stunden verursacht hatte.
    Er steuerte sein Schiff in achtzig Kilometer Höhe in einer weiten Kurve über die zerklüftete Oberfläche des Mondes. Die Felsen unter ihm schienen in Bewegung geraten zu sein, so daß er den Eindruck hatte, auf ein stürmisches Meer hinabzusehen. Um nicht wieder zurückzustürzen, mußte er seine letzten Treibstoffvorräte für einen langen Feuerstoß verbrauchen. Dieses Manöver brachte den ›Baba Yaga‹ in eine enge Kreisbahn um den fremden Planeten.
    Don wußte, daß die Sonne für ihn bald untergehen würde, so daß der Mond nur noch als dunkler Schatten am Himmel stand, während Erdtrabant und Raumschiff in die geheimnisvolle Nacht im Schatten des Unbekannten eintraten.

    Paul, Margo und ihre neuen Freunde saßen zwanzig Meter von dem Tor entfernt im Sand, als ein zweites Beben den Strand unter ihnen erschütterte. Es war eigentlich harmlos, denn sie wurden nur gründlich durchgeschüttelt. Der Soldat kam aus dem Turm gerannt, blieb stehen und ging dann wieder zurück. Er antwortete nicht, als Doc ihm fröhlich zurief: »He, war das aber eine

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