Wanderungen durch die Mark Brandenburg
Capri.
Anselm von Feuerbach: Aretins Tod bei einem ihm von Tizian gegebenen Gastmahl.
Otto Knille: Dolce far niente. Ein Tiroler Bursch.
Rudolf Henneberg: 1. Szene vorm Forsthaus. 2. Reiter, ein Wasser durchschreitend.
Gustav Spangenberg: Studienkopf zu Spangenbergs Lutherbild in der Nationalgalerie.
Albert Hertel: Dorf in Abendbeleuchtung.
Georg Bleibtreu: Kaiser Wilhelm und Moltke am Abend des 18. August 1870 (Gravelotte).
von Meckel 32 : Arabische Wegelagerer.
von Klever (Professor an der Petersburger Akademie): Russisches Dorf am Meer.
Hugo von Blomberg: Benvenuto Cellini im Keller.
Teutwart Schmitson: Bäuerliches Gespann.
Ernst Ewald: Märchenerzähler.
Dörr: Vier Interieurs einer Färberei in Fontainebleau (Dörr war ein Mecklenburger aus Ludwigslust, bildschöner Mensch und um seiner Schönheit willen früh gestorben.)
Ludwig Knaus: Kinderszene aus der Feilnerstraße.
Paul Meyerheim: Ziegen und ein im Grase liegender Junge. Geschenk Paul Meyerheims an sein Patenkind Ismael Gentz.
Fritz Werner: 1. Französische Gefangene im Tempelgarten zu Ruppin. 2. Porträt von W. Gentz, in ägyptischem Kostüm.
Anton von Werner: 1. Almosen-Verteilung auf einem Kirchhofe bei Kairon. 2. Gebet in der Wüste; Abd el Kader.
Ferdinand Heilbuth: Doppelte Nelken in einer japanischen Vase.
Jean Lous Hamon: Im Ringelreihen tanzende Mädchen. (L. Hamon, gest. 1874.)
Diese zweiundzwanzig Bilder und Skizzen, unter denen mir F. Heilbuths »Doppelte Nelken« und J. L. Hamons »Ringelreihen« als die bedeutendsten erschienen sind, geben aber, wie schon angedeutet, nur eine geringe Vorstellung von dem, was sich hier alles auf engstem Raume zusammenfindet. Vieles von dem Verbleibenden (dreißig Bilder und Skizzen) rührt von niemand Geringerem her, als von W. Gentz selbst, und wenn ich in vorstehendem speziell auf Aufzählung dieser Gentzschen Arbeiten, zu denen auch zahlreiche Kopien nach Veronese, Tizian, Velasquez, Rubens, Jordaens, Giorgone, Correggio, Poussin usw. gehören, verzichtet habe, so geschah es, um diesem Aufsatze nicht über Gebühr einen katalogartigen Charakter zu geben. Abschließend aber möchte ich an eben dieser Stelle noch hervorheben dürfen, daß der reiche Bilderschmuck nur einen Teil der Gesamtausschmückung dieser Räume bietet, die mit ihren aus Afrika mitgebrachten Erinnerungsstücken in erster Reihe den Eindruck eines ethnographischen Museums machen. Da finden sich wunderbar geformte Laternen, Leuchter und Kannen aus arabischen Moscheen, Rauchgefäße, Teller und Tassen, altägyptische Götterfiguren, perlmutterbelegte Sessel, Kaffeemörser und Musikinstrumente: Darabucken und Tamburine.
So das Gentzsche Haus. Und eigenartig wie das Haus, so das Leben in ihm, auch das gesellschaftliche, das, in vielen Punkten mit dem Leben anderer Künstlerhäuser übereinstimmend, sich doch auch wieder durch einen eigentümlich internationalen Zug von ihnen unterscheidet. W. Gentz' zwölfjähriges Leben in Paris, seine bis auf diesen Tag alljährlich fortgesetzten Reisen in immer noch wenig befahrene Gegenden, sein ausgebildeter Sinn für Geographisches, Anthropologisches und Kulturhistorisches überhaupt, sein Wissen, das es ihm ermöglicht, auch eigentlichsten Gelehrten auf ihren Wegen zu folgen – all das hat sich vereinigt, um seinem gastlichen Hause nicht bloß einen künstlerischen, sondern auch einen wissenschaftlichen, halb diplomatischen, alle Gesellschafts-und Völkerklassen umfassenden Stempel zu leihen. Ich würde mich nicht wundern, Tippo Tipp oder Mirambo, oder Bana Heri, oder, wenn er noch lebte, den König Mtesa von Uganda bei Gentz zum Frühstück anzutreffen, Stanleys oder Wißmanns, oder Emin Paschas, als einfacher Selbstverständlichkeiten, ganz zu geschweigen. Ich darf mich nicht rühmen, oft an den Reunions in der Hildebrandtstraße teilgenommen zu haben, aber niemals war ich zugegen, ohne sachlich und persönlich Interessantes erlebt zu haben. W. Gentz liebt es zum Beispiel, seinen Gästen, auf gut Afrikanisch, Bananen vorzusetzen, und er tut wohl daran; denn diese Bananen, ob sie einem nun schmecken oder nicht, sind einfach ein Ausdruck davon, daß man sich, wenn man ihn besucht, nicht auf einer Alltagsheide, sondern auf einem besonderen Boden befindet. Die letzten zwei Male, daß ich dort verkehrte, sind mir unvergeßlich durch die Personen, deren Bekanntschaft ich damals machte resp. erneuerte. Der eine war Wereschtschagin, just auf der Höhe seines Ruhms, schweigsam, und nur
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