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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Versteck.
    Schwarzfuß scharrte wütend an den Ästen. »Abergläubischer Unsinn!«, fauchte er. Löwenglut glaubte jedoch, einen verunsicherten Unterton in seiner Stimme zu hören.
    »Wir müssen ihn anhören«, verlangte Kleinwolke. »Der SternenClan hat eine Botschaft für uns. Und was ist, wenn sie Tigerpfote mitgenommen haben und wir ihn nie wiedersehen?«
    Schwarzfuß schnaubte verächtlich. »Wenn das ein SternenClan-Krieger ist, soll er sich zeigen.«
    Löwenglut drehte sich der Magen um. Häherpfote war kein Krieger mit Sternenglanz im Fell, sondern ein schmächtiger, schlammverschmierter Schüler. Wenn Schwarzfuß ihm nicht glauben wollte, ohne ihn vor Augen zu bekommen, war ihr Plan gescheitert.
    »Der Wald wird fallen …«, wiederholte Häherpfote. Löwenglut konnte ihn sehen, wie er zwischen den Wurzeln kauerte, die Muskeln angespannt und die Krallen tief in die Rinde gebohrt. »Die Bäume werden sterben. Deine Krieger werden in alle Winde verstreut und niemals einen Platz zwischen den Sternen finden.«
    Es klappt nicht, dachte Löwenglut entmutigt. Schwarzfuß war immer noch nicht bereit, auf ihn zu hören, versuchte nur immer verzweifelter, sich aus dem Gewirr von Ästen zu befreien. »Du sollst dich zeigen!«, fauchte er.
    »Der Wald wird fallen …« Häherpfotes Stimme hatte ein Echo bekommen, eine zweite Stimme war hinzugekommen. »Der Wald wird fallen …« Jetzt gab es noch eine dritte und alle stimmten gemeinsam ein.
    Löwenglut glaubte auf der Oberfläche des Sumpfes etwas schimmern zu sehen. Zwei Katzen kamen über den Sumpf gelaufen: eine große, getigerte mit einem zerfetzten Ohr und ein kleiner, grau-weißer Kater. Reif glitzerte an ihren Pfoten und in ihren Augen spiegelte sich das Sternenlicht.
    »Fetzenstern! Triefnase!«, rief Kleinwolke zwischen den entwurzelten Bäumen hervor.
    Jetzt schlug Schwarzfuß nicht mehr um sich. Er hatte die Augen weit aufgerissen und den Kiefer heruntergeklappt.
    »Sols Zeit beim SchattenClan muss ein Ende finden«, miaute Fetzenstern und blickte Schwarzfuß dabei fest in die Augen. »Er ist wie die Finsternis, die sich vor die Sonne geschoben hat.«
    »Es scheint, als hätte er euren Clan übernommen«, warf Triefnase ein, »aber er wird vergehen und im späteren Licht vergessen werden. In einem Licht, das zahllose Monde über dem SchattenClan leuchten wird.«
    »Ich … ich habe verstanden«, stammelte Schwarzfuß. »Ich werde tun, was ihr sagt.«
    Kleinwolke gab sich große Mühe, trotz der Zweige, die sich in seinem Pelz verhakt hatten, respektvoll den Kopf zu neigen. »Der SchattenClan wird zu seinen Kriegerahnen zurückkehren«, versprach er, dann fragte er: »Aber was habt ihr mit unserem Schüler gemacht?«
    »Er ist in Sicherheit«, antwortete Fetzenstern.
    Der Blick der Kriegerahnen schweifte von Distelblatt zu Häherpfote und schließlich auch zu Löwenglut, der sich gern verkrochen hätte. Würden die Sternenkatzen verärgert sein, weil er sich mit seinen Wurfgefährten eingemischt hatte?
    Die SternenClan-Katzen sagten nichts, neigten nur hoheitsvoll die Köpfe. Ihre schimmernden Gestalten verblassten, bis nur mehr Streifen aus Sternenlicht über dem Sumpf schwebten. Dann waren sie fort. Löwenglut, der gar nicht gemerkt hatte, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte, atmete erleichtert aus.
    Schwarzfuß konnte sich jetzt ohne große Anstrengung aus dem Gewirr aus Ästen befreien, Kleinwolke folgte ihm durch die so geschaffene Lücke, dann kletterten beiden Katzen am Rand des Sumpfes auf trockenen Boden. In ihren schlammverkrusteten Pelzen hatten sich Blatt- und Zweigreste verfangen und Schwarzfuß blutete an einem Ohr.
    »Der SternenClan hat uns nicht verlassen!« Kleinwolke klang erschüttert und zugleich verzückt.
    Schwarzfuß schüttelte den Kopf. »Sie haben zu uns gesprochen«, flüsterte er. »Du hattest recht, Kleinwolke. Wir dürfen die Geister unserer Kriegerahnen nicht ignorieren. Nicht, solange sie noch über uns wachen.«
    »Was wirst du jetzt tun?«, fragte Kleinwolke.
    »Als Erstes werde ich Sol loswerden.« Schwarzfuß zeigte seine Krallen und vergrub sie im feuchten Untergrund. »Ich kann nicht glauben, dass ich auf diesen räudigen Schwindler hereingefallen bin. Er hat behauptet, es sei dem SternenClan gleichgültig, was aus uns wird! Dabei haben sie uns hierher geführt und Bäume einstürzen lassen, damit wir ihnen zuhören. Ich werde dafür sorgen, dass sich keine SchattenClan-Katze mehr von Sol in die Irre

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