Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten
führen lässt. Glaubst du, ich habe zu lange gewartet?«, fragte er dann ängstlich.
»Ich weiß, dass es nicht so ist«, versicherte ihm Kleinwolke und legte seinem Anführer die Schwanzspitze auf die Schulter. »Das Gesetz der Krieger lebt in jeder Katze, die im SchattenClan geboren wurde. Eine Katze allein kann diese Flamme nicht ersticken.«
»Dann lass uns gehen«, miaute Schwarzfuß und wandte sich dem SchattenClan-Lager zu.
Kleinwolke zögerte. »Tigerpfote, bist du da?«
Löwenglut sah den Schüler aus seinem Versteck unter dem Baumstamm hervorklettern und durch den Sumpf zu seinen Clan-Gefährten patschen.
»Ist mit dir alles in Ordnung?«, fragte Kleinwolke. »Hast du gesehen, was geschehen ist?«
»Ja.« Tigerpfotes Augen leuchteten. »Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal echte SternenClan-Krieger zu sehen bekomme!«
Ich auch nicht . Löwenglut schauderte vor Ehrfurcht.
Tigerpfote neigte den Kopf vor Schwarzfuß. »Dürfen wir jetzt zurückkommen?«
Schwarzfuß nickte. »Natürlich, der SchattenClan braucht euch.«
Tigerpfote reckte sich voller Stolz. »Dann mache ich mich jetzt auf die Suche nach Flammenpfote und Lichtpfote.«
»Bring sie so schnell du kannst ins Lager zurück«, befahl Schwarzfuß. Mit einer Schwanzgeste zu Kleinwolke fügte er hinzu: »Gehen wir. Ich kann’s kaum erwarten, unserem Clan zu sagen, dass sie wieder zu ihren Kriegerahnen aufsehen sollen.«
»Alle werden froh sein, da bin ich sicher, Schwarzfuß«, miaute Kleinwolke.
Der weiße Kater richtete sich zu seiner vollen Größe auf und ließ die Muskeln unter seinem zerzausten Pelz spielen. »Schwarz stern «, korrigierte er. »Ich heiße Schwarzstern.«
Mit erhobener Schwanzspitze stolzierte der Anführer des SchattenClans in den Wald hinein und sein Heiler trabte hinter ihm her.
Von dem Moment an, als die SternenClan-Krieger zu sprechen begonnen hatten, war Pilzkralle reglos wie ein Stein unter Löwengluts Pfoten liegen geblieben. Löwenglut und Flammenpfote ließen ihn jetzt los, worauf er sich aufsetzte und reglos in den Sumpf starrte, weil er offensichtlich nicht glauben konnte, was passiert war. »Waren das wirklich Katzen vom SternenClan?«, flüsterte er.
»Ja, das waren sie«, antwortete Flammenpfote feierlich. »Unsere Kriegerahnen wachen immer noch über uns. Sie wünschen, dass das Gesetz der Krieger bewahrt wird.«
Pilzkralle blinzelte immer noch fassungslos.
»Wie wirst du dich jetzt verhalten?«, fragte Löwenglut. Wenn Schwarzstern erfuhr, was sie getan hatten, würde er dann immer noch wollen, dass sein Clan zu den Kriegerahnen aufsah?
Pilzkralle blickte von Löwenglut zu Flammenpfote und wieder zurück, ein leises Knurren stieg in seiner Kehle auf. »Ihr habt das Zeichen vorgetäuscht!«
»Nur den Anfang.« Flammenpfote sah seinem Clan-Gefährten in die Augen. »Wir haben dafür gesorgt, dass die Bäume umstürzen, und Schwarzstern hergelockt. Aber die SternenClan-Katzen haben wir nicht gerufen. Sie sind von sich aus gekommen und damit ist es am Ende ein echtes Zeichen geworden.«
Pilzkralle schüttelte sich die Farnfetzen aus dem dunkelbraunen Pelz, sein Blick war noch immer unentschlossen. »Es war euer Glück, dass sie gekommen sind«, murmelte er. »Sonst hätte der SchattenClan die DonnerClan-Katzen zerfetzt, weil sie sich eingemischt und gelogen haben.«
»Versucht es nur«, miaute Löwenglut mit gesträubtem Pelz.
»Aber der SternenClan ist wirklich erschienen«, beharrte Flammenpfote. »Sie haben bewiesen, dass sie immer noch über uns wachen, dass wir immer noch auf sie hören und nach dem Gesetz der Krieger leben sollen. Das Beste für den Clan liegt ihnen am Herzen, und daran sollten wir glauben, in unserem eigenen Interesse.«
»Willst du das etwa nicht?«, fragte Löwenglut.
Pilzkralle zögerte, dann nickte er. »Wahrscheinlich sollte ich mich bei euch bedanken«, miaute er widerwillig.
»Nein«, antwortete Löwenglut, »beim SternenClan solltest du dich bedanken.«
Distelblatt kam angetrabt, von ihrem Pelz troff der Schlamm. Mit einem missbilligenden Schnauben wies sie mit der Nase auf Pilzkralle. »Was machen wir jetzt mit ihm?«, fragte sie Löwenglut.
Pilzkralle antwortete für ihn. »Ich verspreche, dass ich keiner Katze verraten werde, was ich gesehen habe.«
Distelblatts Ohren zuckten. »Können wir ihm vertrauen?«
»Wenn wir ihm nicht glauben, müssen wir ihn töten.« Häherpfote hatte sich zu ihnen gesellt, seufzte tief und setzte sich. »Ich weiß nichts
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