Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick
Schwester die Sache zu erklären. »Wenn ich träume oder Visionen habe, kann ich manchmal sehen«, flüsterte er. »Ich kann’s nicht richtig beschreiben. Es ist …« Er hielt inne, suchte nach Worten. »Es ist einfach anders.«
Er spürte die Fragen, die in ihrem Kopf herumspukten. Dann legte sich der Tumult und ein Schnurren stieg in ihrer Kehle auf. »Der SternenClan muss einen Grund gehabt haben, weshalb er dir diese Gabe geschenkt hat. Ich hab immer gewusst, dass du eine großartige Heiler-Katze wirst.« Sie streifte seine Wange mit der ihren, dann tappte sie durch den Brombeervorhang hinaus.
Häherpfote seufzte. Er war froh, dass ihm Distelpfote keine komplizierten Fragen gestellt hatte, aber wie würde es jetzt weitergehen? Mit einem einsamen Leben, das seine Clan-Gefährten nicht verstehen konnten? Die sich außerdem jeden Herzschlag lang auf ihn verließen?
»Häherpfote!«, rief Brombeerkralle durch die Brombeerranken. »Komm doch mit zum See und beteilige dich am Abschluss der Versammlung.«
»Feuerstern wird die Sieger verkünden!«, ergänzte Heidepfote aufgeregt.
Häherpfote verzog das Maul. Sich anzuhören, wie die anderen Schüler ihre Krieger-Künste feierten, war das Letzte, was ihm jetzt Spaß machen würde. Er spitzte die Ohren Richtung Löwenpfote und Windpfote. Nachtwolke hatte ihr Versprechen gehalten und beide Schüler schliefen tief und fest. Er schlüpfte aus dem Bau. »Und wer soll auf Löwenpfote und Windpfote aufpassen?«, fragte er auf der Suche nach einer Ausrede, um im Lager bleiben zu dürfen.
»Das übernehme ich«, erklärte Blattsee.
»Komm doch mit, Häherpfote«, bettelte Distelpfote. »Das wird lustig.«
»Du solltest ein paar Schüler der anderen Clans kennenlernen«, miaute Feuerstern. »Bis jetzt hattest du noch keine Gelegenheit dazu.«
Zögernd folgte Häherpfote seinen Clan-Gefährten den Abhang hinunter zum Seeufer. Brombeerkralle setzte sich erwartungsvoll an den Hang und Häherpfote nahm mit Eichhornschweif und Distelpfote neben ihm Platz. »Seit der Großen Reise habe ich die Clans nie mehr so friedlich beieinander gesehen«, stellte Brombeerkralle fest.
Eichhornschweifs Freude erwärmte die Luft um sie herum. »Sogar der SchattenClan sieht zufrieden aus.«
»Nur Schwarzstern starrt jeden großspurig wie eine Amsel an, als ob seine Schüler sämtliche Wettbewerbe gewonnen hätten«, warf Distelpfote ein.
»Clans des Waldes, der Hügel und der Bachläufe!«
Häherpfote hörte seinen Anführer rufen. Unter den Clans kehrte Stille ein und Häherpfote wusste, dass die sonnenhell strahlenden Augen aller Katzen auf dem Anführer des DonnerClans ruhten.
»Alle Schüler haben heute ihr Können bewiesen«, verkündete Feuerstern. »Sie haben wie wahre Krieger gejagt und gekämpft!«
In allen Clans wurden Jubelrufe miaut.
»Ich habe mich mit Leopardenstern, Schwarzstern und Kurzstern besprochen und wir sind uns einig, dass der Wettbewerb ein Zeichen gesetzt hat«, fuhr Feuerstern fort. »Jeder Clan hat bewiesen, dass er die Anerkennung des SternenClans verdient hat.«
»Das ist unfair!«, tuschelte Eulenpfote den anderen SchattenClan-Schülern zu, die beifällig nickten. »Ich war jedenfalls der beste Jäger! Löwenpfote und Windpfote sind noch nicht einmal angekommen!«
»Sei still!« Eine SchattenClan-Kätzin brachte ihn zum Schweigen. »Sie wären beinahe umgekommen!«
Schwarzstern wandte sich an Eulenpfote. »Ist schon gut. Wir wissen alle, wer eigentlich gewonnen hat, auch wenn wir den Sieg teilen müssen. Du darfst dir als Erster etwas vom Frischbeutehaufen nehmen, wenn wir wieder zu Hause sind.«
Leopardenstern meldete sich zu Wort. »Springpfote wird beim FlussClan heute Abend den besten Fisch bekommen, zur Belohnung für ihre hervorragende Jagdleistung.«
»Heidepfote soll sich das fetteste Kaninchen nehmen«, rief Kurzstern. »Sie ist die Himmelseiche bis ganz nach oben hinaufgeklettert!«
Häherpfote leckte sich die Pfote. Er wollte nicht hören, wie großartig sich die anderen Schüler geschlagen hatten.
»Und beim DonnerClan«, verkündete Feuerstern, »darf sich Distelpfote als Erste vom Frischbeutehaufen bedienen. Für eine so junge Schülerin hat sie ausgezeichnet gekämpft.«
Häherpfote spürte durch Distelpfotes Pelz hindurch, wie stolz sie war, und hasste sich dafür, dass Neid in seinen Pfoten pochte. »Gut gemacht«, flüsterte er. »Ich sollte besser nach Hause gehen und nachsehen, ob Blattsee meine Hilfe braucht.«
»Bitte
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