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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Aber um der Gerechtigkeit willen, dachte Eric, mußte man zugeben, daß niemand das Geld und die wirtschaftlichen Mittel besaß, um dieses zugegebenermaßen einzigartig kostspielige und vollkommen unpraktische Wa g nis einzugehen. Und dies alles inmitten dieses schrecklichen Krieges.
    Aber dennoch war es auf seine absonderliche Art har m los. Es erinnerte ein wenig an Bruce Himmels schrullige Beschäftigung mit den rasselnden Wägelchen. Niemand e r litt dadurch Schaden. Was man schwerlich von der nation a len Aufgabe sagen konnte … dem Heiligen Krieg gegen die Kreaturen von Proxima.
    Während er darüber nachdachte, übermannten ihn una n genehme Erinnerungen.
    Auf der Erde lebten in der UNO-Hauptstadt Cheyenne, Wyoming, zusätzlich zu denen in den POW-Lagern, eine Anzahl gefangener Riegs, die von den irdischen Militärb e hörden zu Propagandazwecken eingesetzt wurden. Die B e völkerung durfte diese exoskelettierten Wesen mit den sechs Extremitäten anglotzen, die sich mit großer Geschwindigkeit auf zwei oder vier Beinen vorwärts bewegen konnten. Die Riegs besaßen keine Stimmapparate; untereinander verstä n digten sie sich durch komplizierte, kunstvolle Bewegungen ihrer Sensorfühler. Um mit Terranern oder den Sternme n schen zu kommunizieren, benutzten sie einen automatischen Translator, der auch den vielen Neugierigen Gelegenheit gab, ihren gedemütigten Gefangenen Fragen zu stellen.
    Bis vor kurzem waren die Fragen eine Ansammlung b a naler, ärgerlicher Plattheiten gewesen. Aber jetzt hatte eine neues, geschickt geführtes Verhör unheilverkündende E r gebnisse gezeigt – unheilverkündend zumindest vom Stan d punkt der Behörden aus. Abrupt hatte man deshalb die Pr o pagandaveranstaltungen für unabsehbare Zeit beendet. Wie können wir zu einer Einigung gelangen? Sonderbarerweise besaßen die Riegs eine Antwort auf diese Frage. Sie lautete: Leben und leben lassen. Sobald die Terraner ihre Expansion in das Proxima-System einstellten, würden die Riegs – wie auch bereits in der Vergangenheit – das Sol-System ve r schonen. Aber was den Lilistern betraf: Für dieses Problem hatten die Riegs keine Lösung; seit Jahrhunderten schon w a ren die Sternmenschen ihre Feinde gewesen, und jetzt war es zu spät, etwas dagegen zu unternehmen. Ganz abgesehen davon, daß es den ›Helfern‹ vom Lilistern bereits gelungen war, sich auf der Erde als Sicherheitsberater niederzulassen … als ob ein vierarmiges , ameisenähnliches Wesen von zwei Metern Größe sich unbemerkt auf einer New Yorker Straße herumtreiben konnte.
    Die Anwesenheit der Lilistern-Berater wurde jedenfalls kaum bemerkt; die Sternmenschen waren zwar von phyk o mythischer Mentalität, unterschieden sich aber morphol o gisch kaum von den Terranern. Und dafür gab es einen g u ten Grund. Vor Urzeiten hatte eine Flotte aus dem Alpha- Centauri-Imperium des Lilisterns das Sol-System erreicht und die Erde und teilweise auch den Mars kolonisiert. Dann brach ein tödlicher Streit zwischen den Siedlern der beiden Welten aus, gefolgt von einem langen, zerstörerischen Krieg, der be i de Kulturen in das Dunkel der Barbarei zurückstieß. Durch klimatische Veränderungen war die Mars-Kolonie schließlich ganz vernichtet worden, während sich die überlebenden Siedler der Erde im Lauf der Zeit erholt und eine neue Ziv i lisation gegründet hatten. Abgeschnitten von Alpha Centauri durch den Konflikt zwischen dem Lilistern und den Riegs, hatte sich die irdische Kolonie über den ganzen Planeten ausgebreitet, weiterentwickelt, die ersten Satelliten in den Orbit geschossen, dann eine unbemannte Sonde zum Mond geschickt und schließlich auch ein bemanntes Schiff … bis es ihnen gelungen war, auch jenes System zu erreichen, aus dem sie stammten. Natürlich war die Überraschung auf be i den Seiten ungeheuer groß gewesen.
    »Ist es Ihnen zuviel geworden? « erklang Phyllis Acke r mans Stimme. Sie nahm neben Eric in der engen Kombüse Platz und lächelte ihn an; das Lächeln verwandelte ihr schmales, wohlgeformtes Gesicht, so daß sie für einen M o ment aufreizend hübsch wirkte. »Geben Sie mir auch etwas zu trinken – damit ich diese Welt aus Fledermäusen und Jean Harlow und Baron von Richthof en und Joe Louis e r tragen kann. « Sie verengte nachdenklich die Augen. »Ah, Tom Mix habe ich vergessen. Tom Mix und seine Ralston Straightshooters. Und den Cowboy. Dieser unglückliche Cowboy. Und die Hafergrütze! Und diese gottverdammten unsterblichen Hits aus der

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