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0896 - Das Licht der Wurzeln

0896 - Das Licht der Wurzeln

Titel: 0896 - Das Licht der Wurzeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Natürlich freute sich Doktor Artimus van Zant.
    Überhaupt keine Frage. Wie hätte er sich denn auch nicht freuen können, als er zwei sehr gute Freunde umarmen durfte, die er für verschollen, gar für tot gehalten hatte?
    Auf Parom, der Heimatwelt von Lakir und Vinca, war Artimus gemeinsam mit den beiden Gefangener gewesen - Gefangener des Kokons, der aus Parom eine der Knotenwelten gemacht hatte, die den ominösen Plan einleiten sollten. Ein Plan - welcher Art der auch immer sein mochte - hatte für gewöhnlich an seinem Endpunkt ein ganz bestimmtes Ziel.
    Niemand schien dieses Ziel zu kennen, nicht einmal die Wesen, die zu den weißen Städten gehörten.
    Der Kokon, der sich um die weiße Stadt gebildet hatte und schließlich bis in Paroms Himmel gereicht hatte, war dann in eine Art Eigenvibration versetzt worden, die das mächtige und dabei doch äußerst filigrane Gebilde zerstört hatte. Mit dem Kokon fiel auch die Wurzel der Stadt… und all ihre Gebäude dazu.
    In buchstäblich allerletzter Sekunde hatte es Vinca von Parom geschafft, sich und seine Freunde zu retten. Es war der Speer , das fabelhafte Transportmittel der Krieger der Städte, der ihnen die Flucht ermöglichte. Doch dann wurden sie voneinander getrennt. Van Zant hatte sich vollkommen verwirrt und erschöpft im Château Montagne wiedergefunden, Lakir und Vinca hingegen waren und blieben verschwunden.
    Kopfschüttelnd hörte er Vincas Bericht zu. Sie hatten es sich im großen Empfangszimmer von no tears bequem gemacht. Es lag mitten in der alten Villa, die nun ihren Zweck darin gefunden hatte, Kinder aus aller Welt bei sich aufzunehmen. Kinder, denen das Leben keine Chance gegeben hatte, eine normale Jugend zu verleben. Genau die waren es, die no tears bei sich aufnahm - der Trust, den Artimus van Zant und Robert Tendyke ins Leben gerufen hatten.
    Außer den Paromern und dem Physiker van Zant war noch Rola DiBurn anwesend, die den kleinen Sehrat auf dem Schoss hatte, und natürlich Professor Zamorra, der die Gäste aus den Tiefen des Alls hierher nach Texas begleitet hatte.
    Das alleine war allerdings nicht der Grund seines Hierseins. Er wollte, nein, er musste mit Artimus reden, und zwar unter vier Augen. Zamorra spürte deutlich, wie van Zant seinen Blicken auswich. In diesen Minuten jedoch war van Zant viel zu gebannt, als dass er explizit auf den Parapsychologen hätte achten können.
    Vinca von Parom erzählte, wie er und seine Frau Lakir aus dem Verbund der Speere mit Macht herausgezogen worden waren, einer unwiderstehlichen Macht, der Vinca nichts entgegenzusetzen hatte. Und dann waren sie in Armakath wieder zu sich gekommen, der weißen Stadt, die mitten in der Hölle lag. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie den Sinn dieser Entführung verstanden hatten: Armakath hatte aktuell keine Wächterin… und der Stadtkrieger hieß Artimus van Zant, der allerdings spurlos verschwunden war.
    Lakir und Vinca waren der perfekte Ersatz.
    Doch sie konnten fliehen, als sich der Dämon Lucifuge Rofocale mehr oder weniger in die Stadt verirrt hatte. Van Zant brauchte ein wenig Zeit, um all diese Ereignisse zu verdauen. Vinca von Parom stand auf; die innere Unruhe ließ seine Nerven blank liegen. Noch immer hatte er es nicht gewagt, sich mittels seinem Speer in den Fluss der Krieger einzureihen. Dort hatte man ihn und Lakir abgefangen - warum sollte dies nicht erneut geschehen? Und dabei hatte jetzt eine Phase begonnen, die doch zum Handeln aufrief.
    »Die Zeit ist reif, Artimus, Kriegerbruder! Lass uns gemeinsam das Band der Speere zum Handeln motivieren. Die Herrscher schwächein - Parom haben sie ganz verloren, in Armakath herrscht Unruhe, wer weiß schon was auf den anderen sechs Knotenwelten geschieht? Der Plan, dieser verfluchte Plan… wenn wir ihn verhindern können, dann jetzt! Komm mit mir, mein Freund. Du und ich, wir waren Krieger einer dieser Knotenwelten. Uns werden sie folgen, die Brüder, die schon lange zweifeln und auch die anderen.«
    Artimus sah seinen Freund lange an, dann stand auch er auf. Den Seitenblick, den Professor Zamorra ihm zuwarf, ignorierte der Südstaatler einfach.
    »Wenn das der Hauptgrund eures Besuches ist, dann habt ihr den langen Weg umsonst gemacht.« Der Physiker machte eine alles umfassende Geste. »Schau dich um, Vinca. Das hier ist, was ich will. Dieses Haus mit den Kindern - sie brauchen wirklich Hilfe und Schutz. Und als ich mit euch auf Parom in der Hand dieser durchgeknallten Praetoren und des Ductors

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