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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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war seine Seele, die sich da vor seinen Augen zeigte.
    Eine Sekunde lang, die letzte Sekunde seines gewohnten Lebens, blickte er durch Augen aus Fleisch und Blut und beobachtete die verhärmte Frau, die er einst für schön gehalten hatte. Er sah Anastasia Cherpas an, und sie ließ ihn kalt.
    Sein Blick konzentrierte sich wieder auf das Bild des Tanzes, auf diese Frau, diese Gesten, diesen Tanz!
    Dann begann er zu hören – Musik, die einen Tschaikowsky zum Weinen gebracht hätte, Orchester, bei deren Klang Schostakowitsch oder Khatchaturian für immer verstummt wären, so sehr war sie der Musik des zwanzigsten Jahrhunderts überlegen.
    Die Menschen-die-keine-Menschen-waren und zwischen den Sternen lebten, hatten die Menschheit viele Künste gelehrt. Rogows Verstand war der beste seiner Zeit, aber diese Zeit lag weit, weit vor der Zeit der großen Tänze. Beim Anblick dieser einen Vision wurde Rogow vollkommen und unwiderruflich verrückt. Er konnte Cherpas, Gausgofer und Gauck nicht mehr sehen. Er vergaß die Stadt Ya.Ch. Er vergaß sich selbst. Er war wie ein Fisch, der in stehendem frischem Wasser geschlüpft war und zum ersten Mal in einen dahinfließenden Strom geworfen wurde. Er war wie ein Insekt, das ausschlüpfte. Sein vom zwanzigsten Jahrhundert geprägtes Bewusstsein konnte dem Anblick und der Wirkung der Musik und des Tanzes nicht standhalten.
    Aber die Nadel war noch da, und die Nadel übertrug mehr in seinen Geist, als sein Geist ertragen konnte.
    Die Synapsen seines Gehirns klickten wie Schalter. Die Zukunft überflutete ihn.
    Er wurde bleich. Cherpas sprang nach vorn und entfernte die Nadel. Rogow fiel aus dem Sessel.

V
    Es war Gauck, der die Ärzte holte. Bei Einbruch der Nacht hatten sie Rogow ein bequemes Lager bereitet und ihn unter hohe Dosen Sedativa gesetzt. Es waren zwei Ärzte, und beide stammten aus dem militärischen Hauptquartier. Gauck hatte sich ihrer Unterstützung durch ein direktes Telefongespräch mit Moskau versichert.
    Beide Ärzte waren verärgert. Der Ältere hörte nicht auf, Cherpas Vorwürfe zu machen. »Du hättest das niemals tun dürfen, Genossin Cherpas. Und Genosse Rogow hätte das nicht wagen sollen. Man kann nicht hergehen und irgendwelche Geräte in ein Gehirn bohren. Das ist eine Aufgabe für Mediziner. Niemand von euch ist medizinisch ausgebildet. Es ist in Ordnung, wenn ihr eure Entwicklungen an Häftlingen testet, aber ihr könnt derartige Dinge nicht mit sowjetischen Wissenschaftlern anstellen. Man wird mir die Schuld geben, weil ich Rogow nicht zurückbringen kann. Du hast gehört, was er sagt. Nur ein Gebrummel über: die goldene Gestalt auf den goldenen Stufen, diese Musik, dieses Ich ist ein wahres Ich, diese goldene Gestalt, diese goldene Gestalt, ich will bei dieser goldenen Gestalt sein – und noch mehr von diesem Zeug. Vielleicht habt ihr für immer ein begnadetes Gehirn zerstört …« Er verstummte, als habe er bereits zu viel gesagt. Schließlich handelte es sich bei dieser Angelegenheit um ein Sicherheitsproblem, und offensichtlich repräsentierten Gauck und Gausgofer die Sicherheitsbehörden.
    Gausgofer wandte dem Arzt ihre wässrigen Augen zu und sagte mit leiser, flacher, unbeschreiblich hinterhältiger Stimme: »Könnte sie dafür verantwortlich sein, Genosse Doktor?«
    Der Arzt sah Cherpas an und fragte Gausgofer: »Wie denn? Du bist doch dabei gewesen. Ich nicht. Wie hätte sie das tun können? Warum hätte sie das tun sollen? Du bist doch dabei gewesen.«
    Cherpas sagte nichts. Ihre Lippen waren vor Kummer fest zusammengepresst. Ihr blondes Haar leuchtete, aber in diesem Moment war ihr Haar alles, was von ihrer Schönheit übrig war. Sie fürchtete sich, und sie begann Trauer zu empfinden. Sie hatte keine Zeit, närrische Frauen zu hassen oder sich um den Sicherheitsdienst Sorgen zu machen; sie grämte sich um ihren Kollegen, ihren Geliebten, ihren Gemahl Rogow.
    Sie konnten nichts anderes tun als warten. Sie begaben sich in einen großen Raum und versuchten zu essen.
    Die Bediensteten hatten riesige Platten mit kaltem, geschnittenem Fleisch, Schüsseln voller Kaviar und eine Auswahl von geschnittenem Brot, frische Butter, echten Kaffee und Liköre vorbereitet.
    Keiner von ihnen aß viel.
    Sie warteten alle.
    Um Viertel nach neun Uhr dröhnte der Lärm von Rotoren über dem Haus.
    Der große Helikopter aus Moskau war eingetroffen.
    Höhere Stellen hatten übernommen.

VI
    Zu diesen höheren Stellen gehörte ein Stellvertretender Minister,

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