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Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Titel: Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan , Cassandra Clare
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machte einen Spaziergang.
    Er erinnerte sich wieder, warum er in jener finsteren trunkseligen Nacht nach Moquegua gewollt hatte. Magnus war erst einmal dort gewesen und nicht sehr lange geblieben.
    Moquegua bedeutete »Ort der Stille« auf Quechua, undgenau das war das Städtchen auch. Aus dem Grund hatte sich Magnus dort auch so unwohl gefühlt. Die friedlichen Pflasterstraßen und die Plaza mit ihrem schmiedeeisernen Brunnen, an dem die Kinder spielten, waren nichts für ihn.
    Magnus’ Lebensmotto war es, immer in Bewegung zu bleiben, und an Orten wie Moquegua verstand er, warum das so wichtig war. Wenn er sich zu lange an einem Ort aufhielt, konnte es passieren, dass ihn jemand so sah, wie er wirklich war. Nicht, dass er sich selbst so grauenerregend fand, aber in seinem Kopf war doch immer noch diese Stimme, die ihn mahnte:
Immer schön in Bewegung bleiben, denn sonst stürzt diese ganze Illusion in sich zusammen.
    Magnus erinnerte sich, wie er im silbernen Sand der nächtlichen Wüste gelegen und an all die Orte der Stille gedacht hatte, wo er nicht hingehörte. Er glaubte an das Verrinnen der Zeit, an die Freuden des Lebens und an die absolut gnadenlose Ungerechtigkeit des Schicksals und deswegen glaubte er manchmal auch, dass es auf der Welt keinen Ort der Stille für ihn gab und auch niemals geben würde.
Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.
    Genauso wenig sollte man die Engel versuchen, nicht einmal die gefallenen. Er schüttelte den Gedanken ab. Selbst, wenn es stimmte, gab es doch immer wieder ein neues Abenteuer, das auf ihn wartete.
    Nun liegt die Vermutung nahe, dass Magnus’ spektakuläre Nacht der alkoholgeschwängerten Ausschweifungen und mannigfaltigen Missetaten der Grund für die Verbannung aus Peru war, doch dem ist nicht so. Jahre später kehrte er zurück, allein diesmal, und fand ein neues Abenteuer.

1962
    Magnus streifte durch die Straßen von Cusco, vorbei am Kloster von La Merced und entlang der Calle Mantas, als er eine männliche Stimme hörte. Als Erstes fiel ihm auf, wie näselnd besagte Stimme klang. Als Nächstes fiel ihm auf, dass der Mann Englisch sprach.
    »Es interessiert mich nicht, was du sagst, Kitty. Ich bleibe dabei, dass wir mit dem Bus nach Machu Picchu hätten fahren sollen.«
    »Geoffrey, es fahren keine Busse von New York nach Machu Picchu.«
    »Also wirklich«, sagte die Stimme nach einer kurzen Pause. »Wenn die
National Geographic Society
diesen elenden Ort schon in ihre Zeitschrift aufnimmt, dann könnten sie doch zumindest auch eine Busverbindung einrichten.«
    Magnus konnte sie nun auch ausmachen. Sie schlenderten gerade durch die Torbögen, die auf der anderen Seite des Glockenturms die Straße säumten. Geoffrey hatte die Aura eines Mannes, der niemals den Mund hielt. Dank der heißen Sonne und dem trockenen Klima hatte seine Nase bereits angefangen, sich zu schälen, und die einst steif gebügelten Aufschläge seiner weißen Hose welkten wie eine traurige, sterbende Blume dahin.
    »Und erst diese Eingeborenen«, klagte Geoffrey. »Ich dachte eigentlich, wir könnten hier ein paar anständige Fotos schießen. Ich hatte sie mir viel bunter vorgestellt, du nicht?«
    »Sieht fast so aus, als wären die Einheimischen gar nicht zu Ihrem Vergnügen hier«, erwiderte Magnus auf Spanisch.
    Beim Klang seiner Stimme drehte sich Kitty um. Magnus sah ein kleines, belustigtes Gesicht und rotes Haar, das sich unter der Krempe eines riesigen Strohhuts kräuselte. Ihre Lippen kräuselten sich ebenfalls.
    Geoffrey drehte sich nur um, weil sie sich umdrehte.
    »Oh, gut gesehen, altes Mädchen«, lobte er. »Nun sieh dir den mal an: Das verstehe ich unter bunt.«
    Damit hatte er wohl recht. Magnus trug über ein Dutzend Schals in allen möglichen Farben, die er sorgfältig drapiert hatte, damit sie um ihn herumwirbelten wie ein fantastischer Regenbogen. Trotzdem war er von Geoffreys Beobachtungsgabe nicht sonderlich beeindruckt, denn offensichtlich konnte sich Geoffrey nicht vorstellen, dass jemand mit brauner Haut hier genauso zu Besuch sein konnte wie er.
    »Los, frag ihn: Hättest du gerne ein Foto von dir, alter Knabe?«, drängte Geoffrey.
    »Sie sind ein Idiot«, entgegnete Magnus ihm mit einem breiten Lächeln. Er sprach immer noch Spanisch.
    Kitty erstickte fast an einem Lachen, das sie gerade noch so als Husten tarnen konnte.
    »Frag ihn, Kitty!«, wiederholte Geoffrey. Es klang, als würde er einen Hund auffordern, einen Trick vorzuführen.
    »Ich

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