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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxine Sullivan
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worden. Sie schluckte. Liam musste Dominic darum gebeten haben. Aber warum? Liam hatte immer gesagt, er wolle etwas von sich zurücklassen. Er hatte ein eigenes Kind gewollt.
    Schockiert machte sich Cassandra mit dem Testament in der Hand auf den Weg ins Wohnzimmer.
    Als sie dort ankam, saß Nicole auf Lauras Schoß, und Cassandra sah das Gesicht ihrer Tochter jetzt auf völlig neue Art. Ganz genau studierte sie ihre Züge. Nichts an ihrem Kind war von Liam. Gewisse Gesichtsausdrücke, die sie mit Liam in Verbindung gebracht hatte, hatten genau betrachtet nichts mit ihm gemeinsam. Die Form der kleinen Ohren, die sie immer an Liams Ohren erinnert hatte, konnte unmöglich von ihm stammen.
    Und das Lächeln auch nicht. Wie hatte sie das nur übersehen können? Es war Dominics Lächeln. Kein Wunder, dass er Nicole gegenüber immer so fürsorglich war.
    Auf einmal begann Cassandra am ganzen Leib zu zittern und ihr Hals war wie zugeschnürt. Wie hatte Dominic sie so hintergehen können? Wie hatte er ihr jeden Tag in die Augen sehen können, ohne etwas zu sagen? Das tat am meisten weh. Seine Falschheit.
    Dominic stand mit Adam neben dem Christbaum. Plötzlich fiel sein Blick auf die Papiere in Cassandras Hand.
    Er erstarrte. „Cassandra?“, murmelte er schließlich und ging einen Schritt auf sie zu.
    „Warum, Dominic?“, war alles, was sie sagen konnte.
    Er stand regungslos da und seine Haltung hatte eine Würde an sich, die Cassandra überraschte. „Weil Liam mich darum gebeten hat.“
    Nein, das konnte sie nicht glauben. Es war ein Albtraum!
    „Was ist los?“, hörte Cassandra ihren Schwiegervater fragen.
    Dominic und sie machten keine Bewegung.
    „Cassandra? Dominic?“ Michaels Stimme war jetzt fordernd.
    Cassandra drehte sich zu ihren Schwiegereltern um. Wie konnte man es ihnen überhaupt erklären?
    „Ihr seid beide schneeweiß!“ Laura schien sehr besorgt, als sie von einem zum anderen sah. „Ist alles in Ordnung?“
    Cassandras Herz sank. Nein, nichts war in Ordnung.
    Ehe sie etwas sagen konnte, begann Dominic zu reden. „Mum, Dad, ich muss euch etwas erklären.“
    Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es im Raum. Einige Sekunden lang sagte keiner ein Wort.
    „Was willst du uns denn erklären, Junge?“, brach Michael das Schweigen.
    Dominic atmete tief ein. „Nicole ist mein Kind, nicht Liams.“
    Wieder Stille.
    „Ach, du meine Güte!“, rief Adam schließlich vom Christbaum her.
    „Was zum Teufel …“ Michael war aufgesprungen.
    Laura blieb sitzen, in ihrem Blick spiegelte sich völlige Ratlosigkeit wider. „Das verstehe ich nicht. Heißt das, Cassandra hatte eine Affäre?“
    „Nein, ich hätte Liam niemals betrogen.“ Wütend blitzte sie Dominic an. „Auch wenn das manche Leute denken.“ Sie lächelte sarkastisch. „Liam hat mich betrogen, Laura. Allerdings nicht so, wie du vielleicht denkst. Er hat Dominic dazu überredet, sein Sperma für die künstliche Befruchtung zu spenden.“
    „Was?“ Lauras Stimme klang schrill.
    Michael ließ sich wieder auf die Couch sinken.
    Mit fester Stimme fuhr Dominic jetzt fort: „Liam war besorgt, dass sein Sperma von all den Therapien, denen er sich hatte unterziehen müssen, geschädigt worden war. Im letzten Moment bat er mich deshalb, sein Sperma durch meines zu ersetzen, und ich konnte nicht Nein sagen. Ich bin Nicoles Vater.“
    Alle schwiegen, dann sah Laura zu Nicole hinüber, die jetzt in ihrem Laufstall spielte. „Also dann … Nicole ist …“ Wieder brach Laura in Tränen aus.
    Das war zu viel für Cassandra. Sie ließ das Testament zu Boden fallen und rannte die Treppe hinauf.

12. KAPITEL
    Als Dominic nach oben kam, saß Cassandra auf dem Bettrand und schluchzte. So gern wäre er zu ihr gegangen und hätte sie in die Arme genommen, aber dieses Mal traute er sich nicht. Trost half ihr jetzt sicher nicht, denn sie musste den Schock erst einmal verarbeiten.
    Um Gottes Willen, Cassandra, bitte verzeih mir , war alles, was Dominic denken konnte.
    „Cassandra?“
    Sie sprang auf, ihr Gesicht war verweint. „Wie konntest du mir so etwas antun?“
    Dominic litt mit ihr. „Das habe ich mich auch immer wieder gefragt.“
    „Was für ein Mann bist du nur, Dominic?“
    „Du hast mir einmal erzählt, du könntest deine Familie nicht im Stich lassen, wenn sie dich braucht. Genau so ging es mir mit Liam, ich konnte ihn einfach nicht im Stich lassen.“
    Eine Sekunde lang glaubte Dominic einen Anflug von Mitgefühl auf

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