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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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2009 erneut gegen den Einsatz von Kondomen in Afrika zur Eindämmung von AIDS aus.

Friedrich Nietzsche
    Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche (1844–1900) gilt als Wegbereiter der Postmoderne, des Existenzialismus und war von epochaler Wirkung weit über sein Vaterland hinaus.
    1850 kam der 1844 in Röcken/Lützen geborene Friedrich Nietzsche nach Naumburg, wo er als Zehnjähriger bereits Gedichte verfasste. Er studierte in Bonn (1864–1868) und wurde noch vor seiner Promotion 1869 als Professor für Klassische Philologie nach Basel berufen. Dort entdeckte er bald seine Leidenschaft für die Philosophie. 1879 musste er infolge eines Augenleidens, das ihn erblinden ließ, die Professur aufgeben. Er reiste zwischen Deutschland, Italien und der Schweiz umher, vor allem aus therapeutischen Gründen. 1889 brach eine Geisteskrankheit aus und er verbrachte elf Jahre bis zu seinem Tod am 25. August 1900 in Obhut seiner Mutter und Schwester.
    Nietzsches Philosophie ist geprägt durch die Rezeption Arthur Schopenhauers. Seine frühe Schaffensperiode, vor allem die »Unzeitgemäßen Betrachtungen« (1873–1876), verdeutlicht die glühende Verehrung für Schopenhauer und den Komponisten Richard Wagner. Nietzsche sah zu dieser Zeit eine Sinngebung allein durch menschliche Setzungen möglich, Freiheit nur durch bestimmte Lebensformen, wie die des Künstlers. In seiner mittleren Schaffensperiode war Nietzsche Skeptiker und Aufklärer. Er kritisierte Metaphysik, Religion, Ethik und ihre Werte und vollzog 1878/79 in »Menschliches, Allzumenschliches« den Bruch zu seinen früheren Auffassungen und zu Wagner. Es begann seine Auseinandersetzung mit dem Nihilismus (»Gott ist tot!«), den er in seinem Spätwerk überwand.
    Seine oft provokante Gegenüberstellung der Werte – z. B. eine »Herrenmoral« anstelle der christlichen »Sklavenmoral«, die Fortentwicklung des Menschen zum »Übermenschen« und die Betonung des irdischen Lebens statt des Glaubens an ein Jenseits – fasste Nietzsche in seinem vierbändigen dichterischen Hauptwerk »Also sprach Zarathustra« (1883–1891) zusammen.
    Erhellendes

Nietzsche wurde breit rezipiert. Die Nationalsozialisten versuchten, sein Werk für ihre Ideologie zu vereinnahmen.

Die Kritische Theorie von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno knüpft an Nietzsches Vernunftkritik an.

Das Zeitalter der Fotografie
    Die Entwicklung der Fotografie verdankt die Menschheit dem Franzosen Joseph Nicéphore Niepce (1765–1833), der 1816 mit einer eigens entwickelten Apparatur Bilder erzeugte. Diese Bilder auch zu fixieren gelang Niepce erstmals 1822.
    Dass man mithilfe einer Camera obscura Abbildungen erzeugen kann, ist schon seit gut 1100 Jahren gesichtertes Wissen der Menschheit. Das Prinzip einer solchen Apparatur ist einfach: Durch ein kleines Loch in der Vorderwand eines Kastens lässt sich ein außerhalb befindliches Objekt auf der inneren transparenten Hinterwand der Camera obscura abbilden – und zwar seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend.
    Einer Camera obscura bediente sich auch Niepce, um 1816 sein heliografisches Verfahren zu realisieren: Er hatte den hölzernen Kasten mit einer Irisblende versehen und projizierte die Bilder auf eine lichtempfindliche Asphaltschicht. Einziges Problem: Die so entstanden Bilder konnten noch nicht fixiert, also dauerhaft festgehalten werden. So dauerte es bis 1822, ehe Niepce der Durchbruch gelang. Mittels einer abbildenden Linse belichtete der Franzose mehrere Stunden lang eine Zinnplatte, die er mit lichtempfindlichem Asphalt überzogen hatte. Die belichteten Bereiche wurden durch das nach und nach ausgebleichte Pech hart, nicht aber die unbelichteten Zonen. Diese behandelte Niepce im nächsten Schritt mit Terpentin und schaffte es mit diesem sogenannten Ätzdruckverfahren, erstmals eine Fotografie zu fixieren. Da das Ergebnis relativ kontrastarm ausgefallen war, bedampfte er die mit Terpentin bearbeiteten Flächen mit Jod.
    Zusammen mit Niepce verbesserte dessen Landsmann Jacques Louis Daguerre (1789–1851) dieses Verfahren. 1839 verwendete er erstmals Silberjodidschichten, die nach Lichteinfall schwarze Stellen erzeugen und die er mit Quecksilberdampf entwickelte und mit einer Kochsalzlösung fixierte. Diese Daguerreotypie markierte den Durchbruch der Fotografie.
    Erhellendes

Niepces erste fixierte Fotografie ist noch heute erhalten – sie zeigt eine Ansicht eines Hinterhofes, aufgenommen aus dem Fenster seiner Wohnung.

Michelangelos

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