Was ich mir schon immer merken wollte
Natur vertraute sie auf eine tiefe Innerlichkeit, auf das Wahrnehmen der intuitiven inneren Stimme.
Die Gründerin zahlreicher Klöster schuf sich eine solche Machtbasis, dass sie sogar einen offenen Konflikt mit dem Domkapitel von Mainz wagte, als sie einen exkommunizierten Edelmann auf dem Gelände ihres Klosters beerdigte. Im Alter von 81 Jahren starb Hildegard 1179 in ihrem Kloster Rupertsberg bei Bingen.
Erhellendes
Hildegard von Bingen komponierte auch ein Singspiel (»Spiel der Tugenden«), das den Kampf zwischen Gut und Böse thematisiert.
Das Viktorianische Zeitalter
Eng mit dem Namen der mehr als 60 Jahre herrschenden britischen Königin Viktoria (1837–1901) verbunden ist die wirtschaftliche und koloniale Blütezeit des British Empire im 19. Jahrhundert, aber auch eine grassierende kulturelle Armut und Prüderie.
Dank der von England ausgegangenen Industriellen Revolution hatte sich Großbritannien ab dem späten 18. Jahrhundert eine wirtschaftliche und industrielle Ausgangslage geschaffen, die in der Welt ihresgleichen suchte. Auch der unerschütterliche Glaube an den technischen Fortschritt trug wesentlich dazu bei, dass das Königreich bis Mitte des 19. Jahrhunderts zur weltweit führenden Wirtschaftsmacht avancierte – trotz zunehmender Abhängigkeit vom Welthandel, beispielsweise bei Nahrungsmitteln und Konsumgütern, sowie steigender sozialer Verelendung des stetig anwachsenden städtischen Massenproletariats.
Die weltweit agierenden britischen Handelsgesellschaften und der steigende Bedarf an Rohstoffen sorgten im 19. Jahrhundert für eine schnelle territoriale Expansion des Empire. Die imperialistischen Ziele ließ die Regierung durch das weltweit agierende britische Militär durchsetzen.
Mit ihrem unbedingten Festhalten an den gesellschaftlichen Traditionen und Konventionen, mit der Betonung konservativer Werte in einer sich immer rasanter verändernden Welt gab die seit 1837 herrschende Viktoria ihren Landsleuten ein Stück Halt und Sicherheit. Eine wichtige Rolle für die moralisch-ethische Grundstimmung während des Viktorianischen Zeitalters spielte neben der Monarchin auch die Kirche. Frömmigkeit und Rechtschaffenheit waren oberstes Gebot, Alkohol und Vergnügungen aller Art widersprachen dem puritanischen Empfinden, das sich auch in der Kunst und Literatur ausdrückte: Das erfolgreichste Buch jener Zeit war ein Ratgeber zum Thema Kochen und Haushalt.
Erhellendes
Als Mutter von neun Kindern, die durch Eheschließungen für verwandtschaftliche Beziehungen zu Königshäusern auf dem Kontinent sorgten, erhielt Viktoria den Beinamen »Großmutter Europas«. Viktoria war auch die Großmutter des deutschen Kaisers Wilhelm II.
Nach dem Tod ihres Mannes Albert zog sich Viktoria ab 1861 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.
Hertz – Einheit der Frequenz
Dem deutschen Physiker Heinrich Hertz (1857–1894) gelang der Nachweis, dass sich elektromagnetische Wellen (z. B. Funk- oder Radiowellen) im Raum ausbreiten können – eine elementare Voraussetzung für die moderne Kommunikationstechnik. Die Einheit der Frequenz wurde nach ihm benannt.
Heinrich Hertz wollte eigentlich Architekt oder Bauingenieur werden, doch seine außergewöhnliche Begabung für die Naturwissenschaften ließ kein anderes Studium zu. 1883 in Kiel habilitiert, ging Hertz 1885 nach Karlsruhe. Dort beschäftigte er sich mit den »Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft«. Er wollte die vom britischen Physiker und Chemiker Michael Faraday (1791–1867) sowie vom schottischen Mathematiker und Physiker James Clerk Maxwell (1831 bis 1879) beschriebene »Elektromagnetische Lichttheorie« überprüfen.
Hertz legte bei seinen Versuchen zwei isolierte Spiralen dicht nebeneinander. Die eine war an einen Kondensatorspeicher angeschlossen, einen Sender (sogenannte Leidener Flasche), die andere diente als Empfänger. Wenn Hertz nun die Leidener Flasche entlud, zeigten sich auch an der zweiten Spirale winzige Funken. Um den Effekt deutlicher zu machen, benutzte Hertz 1886 einen Sender aus einem Funkeninduktor und zwei parabolartigen Blechen. Eines der Bleche hatte eine Öffnung, durch die Funkenentladungen hindurch konnten, um auf das kurz dahinter stehende zweite Blech zu treffen. Als Empfänger dienten Drahtringe. Hielt Hertz die Ringe zwischen die Bleche und schaltete den Sender ein, sprangen zwischen den Ringöffnungen winzige Funken über. Damit hatte Hertz bewiesen, dass sich elektromagnetische
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