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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ihrem Löwenkörper und dem Königskopf das Symbol des Herrschers, das von zahlreichen anderen Völkern übernommen wurde, beispielsweise von Assyrern, Griechen, Hethitern und Phönikern. Im Gegensatz zu späteren Darstellungen insbesondere bei den Griechen war die Sphinx zunächst keine Frauengestalt; in anderen Kulturen stammte der Körper der Sphinx zudem nicht vom Löwen, sondern von einem Stier.
    Die Sphinx von Giseh entstand vermutlich in der 4. Dynastie um 2600 v. Chr. und zeigt vermutlich den Pharao Chephren, der von 2570 v. Chr. bis 2545 v. Chr. herrschte. Um die fehlende Nase der 20 m hohen und 73,5 m langen Felsfigur ranken sich zahlreiche Vermutungen und Legenden. Wahrscheinlich wurde sie von einem fanatischen islamischen Ordensangehörigen im 15. Jahrhundert abgeschlagen. Den Derwisch störte die gottgleiche Verehrung der Sphinx durch die einheimische Bevölkerung.
    In der griechischen Mythologie ist die Sphinx die Tochter des Ungeheuers Echidna. Die Sphinx bestand aus einem geflügelten Löwenkörper und einem Frauenkopf und versetzte die Einwohner von Theben in Angst und Schrecken. Sie tötete nämlich jeden, der das von ihr gestellte Rätsel nicht lösen konnte: Welches Wesen auf der Erde erscheint zwei-, drei- oder vierfüßig und ist am langsamsten, je mehr Füße es einsetzt – so lautete die von den Musen an die Sphinx weitergegebene Aufgabe. Wer das Rätsel nicht lösen konnte, wurde von der Sphinx verschlungen. Königssohn Ödipus kam auf die Lösung – den Menschen, der sich anfangs auf allen Vieren, später auf zwei Beinen und schließlich samt Gehstock dreibeinig fortbewegt. Aus Wut über die richtige Antwort stürzte sich die Sphinx zu Tode.
    Erhellendes

An der Sphinx von Giseh entdeckte Farbreste legen die Vermutung nahe, dass die aus dem Fels gehauene Gestalt ursprünglich bunt bemalt war.

Die Musikerfamilie Strauß
    Der Komponist und Musiker Johann Strauß Vater (1804–1849) machte den Walzer europaweit populär. Sein Sohn Johann Strauß (1825–1899), ebenfalls Komponist und Musiker, wurde als »Walzerkönig« gefeiert und führte die Operette zu ihrem Höhepunkt.
    Johann Strauß Vater, am 14. März 1804 in Wien geboren, gab 1827 mit seiner eigenen Kapelle das erste Konzert. Der gelernte Buchbinder hatte sich schon früh für Volksmusik interessiert und trat zunächst in Wiener Cafés, beim Fasching und im Prater auf, ehe er seine Konzerte auf Reisen quer durch Europa ausdehnte. 1835 wurde Strauß Wiener Hofballdirektor. Auf einer Tournee ab 1837 spielte er zur Krönung der britischen Königin Viktoria. Als Johann Strauß Vater am 25. September 1849 in Wien starb, hatte er über 150 Walzer, Polkas, Quadrillen, Galopptänze und Märsche komponiert, u. a. 1844 den Radetzky-Marsch zum österreichischen Sieg über Italien. Strauß hinterließ 13 Kinder aus zwei Ehen.
    Sein ältester Sohn Johann sollte auf Anraten des Vaters nicht Musiker werden. Der Filius nahm jedoch heimlich Violinunterricht und debütierte 1844 mit eigener Kapelle. Innerhalb kürzester Zeit avancierte er zum international gefeierten »Walzerkönig«, eine wahre Strauß-Hysterie erfasste Europa. 1863–1870 war Strauß Wiener Hofballdirektor. Neben seinen Konzerten komponierte er unaufhörlich – Walzer, Polkas, Quadrillen und Märsche –, doch interessierte ihn darüber hinaus die Operette, die »Komische Oper«, wie er sie nannte. Seine erste, »Die lustigen Weiber von Wien«, komponierte er 1868. Am 4. April 1874 feierte er einen großen Erfolg mit der Premiere der »Fledermaus«. Von den insgesamt 16 Strauß-Operetten erlangten zudem »Eine Nacht in Venedig« (1883) und »Der Zigeunerbaron« (1885) Weltruhm. Strauß brach zu mehreren Gastspielreisen auf, u. a. nach Russland und in die USA. War er verhindert oder erkrankt, sprangen zwei seiner Brüder für ihn ein. Johann Strauß Sohn war dreimal verheiratet. Er starb 1899 in Wien.
    Erhellendes

Österreich als Heimat der Familie Strauß wird bis heute mit dem Walzer identifiziert, der »Donauwalzer« (1867) gilt als heimliche Nationalhymne.

»L’état c’est moi«
    Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638–1715) erreichte der absolutistische Machtstaat in Frankreich seinen Höhepunkt.
    Der Absolutismus war eine Reaktion auf die gesellschaftliche Spaltung durch die Glaubenskriege, die im Zuge von Reformation und Gegenreformation in Europa entfacht worden waren. Die Zerrüttung von Staaten und Gesellschaften förderte vor allem in Frankreich die Entstehung

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