Was Katzen wirklich wollen
Müller Rüschlikon
GLOSSAR
ANSITZ
Bei der Ansitz- oder Lauerjagd warten Tiere ruhig und gut getarnt auf Beute, die sie schließlich überraschen und überwältigen. Diese Jagdtechnik ist im Gegensatz zur Hetzjagd energiesparend.
ART
Grundeinheit der biologischen Systematik. Ähnliche Arten werden zu einer Gattung zusammengefasst, ähnliche Gattungen zu einer Familie.
AUSDRUCKSBEWEGUNG
Gemütsbewegung; mimische und gestische Bewegung, die als soziale Signale zur Verhaltensbeeinflussung anderer, arteigener oder artfremder Tiere dienen, etwa das Blinzeln oder Fauchen.
EVOLUTION
Veränderung der vererbbaren Merkmale von Individuen im Laufe der Generationen. Durch Selektion (→ dort) treten diese Merkmale innerhalb einer Population oder Art häufiger oder seltener auf, was letztendlich auch zur Artspaltung und Entstehung neuer Arten führen kann.
FANGZÄHNE
Die vier langen und sichelartigen Eckzähne von Raubtier-Gebissen. Sie dienen hauptsächlich zum Festhalten und Töten von Beutetieren.
FELIDAE
Wissenschaftliche Bezeichnung der Familie der »echten« Katzen (d. h. ohne die Schleichkatzen)
HEIM ERSTER ORDNUNG
Kernzone eines Katzenreviers, das meist Schlaf-, Beobachtungs- und Futterplätze enthält und der Katze als sicheres Rückzugsgebiet dient. Bei wild lebenden Katzen rechnet man die Futterplätze nicht zur Kernzone des Reviers, da sie naturgemäß weit auseinander und an wechselnden Orten liegen (Beutetiere!). Zudem wechseln wild lebende Katzen häufig ihre Schlafplätze, daher besitzen sie meist mehrere Heime erster Ordnung. Bei Hauskatzen mit Freigang umfasst das Heim erster Ordnung das Haus oder die Wohnung, in der sie leben, gelegentlich auch die direkte Umgebung.
Bei Gruppenhaltung reiner Wohnungskatzen besteht die Kernzone eines Reviers oft nur aus einem kleinen Teil von Haus oder Wohnung, der gegebenenfalls auch gegen Gruppenmitglieder verteidigt wird.
INSTINKTHANDLUNG
Angeborene, einfache Verhaltensweise, die bei entsprechender Handlungsbereitschaft (Motivation) durch einen sogenannten Schlüsselreiz ausgelöst werden kann (zum Beispiel die Folgereaktion auf kleine, sich entfernende Objekte). Eine Instinkthandlung setzt sich in der Regel aus mehreren Instinktbewegungen zusammen.
MUTATION
Veränderung des Erbguts in Körper- oder Keimzellen. Im letzteren Fall wird sie auch an die Nachkommen vererbt. Mutationen treten spontan bei der Zellteilung auf oder werden durch äußere Einflüsse (zum Beispiel Strahlung oder schädigende Chemikalien) ausgelöst. Ihre Auswirkungen auf den Organismus können sehr unterschiedlich sein.
Veränderte Gene können den Organismus besser an seine Umwelt anpassen und sind damit eine der Grundlagen für die Evolution. Sie können aber auch als Defektmutationen negative oder tödliche Auswirkungen auf den Organismus haben, etwa durch verkürzte Gliedmaßen oder Schädeldeformationen. Auch neutrale Mutationen ohne äußerlich merkbare Veränderungen sind möglich.
NASENSPIEGEL
Haarloser Schleimhautbereich um die Nasenlöcher herum; kommt bei Säugetieren mit gut ausgeprägtem Geruchssinn vor
OLFAKTORISCH
Den Geruchssinn betreffend
PHEROMONE
Chemische Botenstoffe, die der Kommunikation zwischen den Individuen innerhalb einer Art dienen. Sie werden von Drüsen gebildet, an die Umgebung abgegeben und meist über die Luft verbreitet. Beim Empfänger werden sie dann über die Nase oder das Jacobson’sche Organ (→ > ) wahrgenommen und führen zu unwillkürlichen Reaktionen, die Sexualpheromone etwa zur Fortpflanzungsbereitschaft.
POTENTER KATER
Intakter, das heißt nicht kastrierter und daher noch fortpflanzungsfähiger Kater
PRÄGUNG
Schnelles Erlernen und dauerhaftes Speichern wichtiger Informationen, die nicht vererbt werden (können). Lernprozesse, die während der Prägung oder prägungsähnlichen Vorgänge in sensiblen Phasen in der frühen Jugend der Tiere stattfinden, dienen der optimalen Anpassung an spezielle Lebensbedingungen. Erlerntes wird dabei in angeborene Verhaltensprogramme eingebaut. Man unterscheidet verschiedene Formen von Prägung, etwa Umwelt- und Milieuprägung, Objekt- oder Nahrungsprägung.
RANZZEIT
Waidmännischer Ausdruck für die Paarungszeit der Katzen
RASSE
Bezeichnung für unterschiedliche Formen einer Haustierart. Die Angehörigen einer Rasse unterscheiden sich mehr oder weniger deutlich durch vererbbare, hauptsächlich äußerliche Merkmale, wie Körperbau, Felltextur und -farbe etc., und entstehen nach
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