Was mehr wird wenn wir teilen - Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingueter
kommen erhebliche Mengen Chemikalien und Antibiotika zum Einsatz, um Parasiten und Krankheiten zu bekämpfen. Eingekoteter Meeresgrund und die darausresultierende Überdüngung gefährden das Leben der Meeresbewohner in Küstennähe. Und das Einkommen der Menschen am Ufer sichern sie nur kurzfristig.
Aufrüstung von Fangflotten
Fast ausnahmslos alle Politiker bekennen sich zum Umweltschutz und reden über Nachhaltigkeit. Die Zahlen zeigen, warum. Der Rote Thun etwa ist vom Aussterben bedroht. Wie es um andere Fischbestände steht, ist nicht immer klar. Nach Angaben der Europäischen Kommission sind 80 Prozent der Fischbestände im Nordostatlantik entweder bedroht oder die EU-Kommission verfügt nicht über ausreichend Daten, um Genaues über den Zustand der Bestände sagen zu können. Nach Informationen des renommierten Wissenschaftsmagazins Nature vom Januar 2010 werden 91 Prozent der Fischbestände 2015 »überfischt« sein. Was also tun? Die EU-Kommission musste nach Anfragen von Parlamentariern die Zahlen offen legen. Zwischen 2000 und 2008 erhielten die europäischen Fischereiflotten 34,5 Millionen Euro für den Ausbau der ohnehin überdimensionierten Thunfangflotten im Mittelmeer.
»Dabei wurden 23 Millionen Euro für den Bau neuer Fangschiffe gezahlt, darunter modernste Ringwadenfischkutter, deren Netz eine Kapazität von 100Tonnen pro Fischzug hat. Zur Modernisierung von Fischkuttern, insbesondere für die technische Aufrüstung zum Aufspüren von Thunfischschwärmen, zahlte die EU in den acht Jahren über zehn Millionen Euro. Demgegenüber steht die sehr bescheidene Summe von einer Million Euro, die für die Stilllegung und Verschrottung von Fangbooten eingesetzt wurde. Meist handelte es sich hierbei allerdings um kleinere und lokal eingesetzte Kutter« , so berichtet Ulrich Karlowski von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine.
Nach Angaben von Greenpeace sind von den 3,5 Millionen der weltweit eingesetzten Fischereischiffe nur etwa ein Prozent industrielle Trawler. Diese schöpfen aber 50 bis 60 Prozent der Bestände ab. Hochmoderne Echolote, Radar, Satelliten und sogar Hubschrauber erleichtern diese Freibeuterei. Falls ein Kind Sie mal fragt, was Scheinheiligkeit ist, Sie könnten von der Aufrüstung der europäischen Fangflotten erzählen.
Beifang
Stellen Sie sich vor, Sie jäten das Unkraut in Ihrem Blumenbeet mit einem Mähdrescher. Die Blumen, die in der Maschine hängen bleiben, sind der Beifang, vergleichbar mit den Meerestieren, die versehentlich im Schleppnetz hängen bleiben.
Wikipedia zitiert, dass nach Angaben des WWF pro Jahr rund 300.000Wale, 300.000 Seevögel, mehrere Millionen Haie und 250.000 Meeresschildkröten der Fischerei als Beifang zum Opfer fallen. In der Shrimpfischerei beträgt der Beifang bis zu 80 Prozent des Gesamtfangs. In der Nordsee wird jährlich ein Drittel des Fangs als Müll über Bordgeworfen, gemeint sind eine Million Tonnen toter Fisch und andere Meerestiere. Beifänge werden bei der Berechnung von Fangquoten nicht berücksichtigt.
Greenpeace geht von weltweit 39 Millionen Tonnen Beifang jährlich aus, bei einem Jahresertrag von etwa 140 Millionen Tonnen (2003). Darunter auch 650.000 Robben. Interessant ist zudem, dass in Südkorea hundertmal mehr Delfine und Wale als so genannter Beifang ins Netz gehen als in Ländern, die nicht mit Walfleisch handeln. Es gibt Grund zu der Annahme, dass die Südkoreaner so das Verbot des kommerziellen Walfangs umgehen.
Cap & Trade
Zum Schutz von Ressourcen können prinzipiell verschiedene Strategien eingesetzt werden. Bei einer Cap-and-Trade-Strategie – egal ob es dabei um die Regelung von Emissionen oder von Fangquoten geht – legen Staaten oder Staatengemeinschaften zunächst die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen oder Fangmengen fest, die sie für vertretbar halten.
Dies ist die Kappungsgrenze (Kappung = cap ). Sie sollte natürlich auf einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage beruhen, da das ganze Instrument sonst ins Leere läuft. Wenn die Langfristziele sehr ehrgeizig sind, können verbindliche Zwischenschritte dafür sorgen, dass sie erreichbar werden.
Nun folgt der zweite Schritt: Bleiben wir beim Thema Klimastabilität. Wo die festgesetzte Menge anTreibhausgasen ausgestoßen wird, ist für das Klimasystem irrelevant. Es handelt sich ja um ein globales System, auch wenn wir die Folgen des Klimawandels in sehr unterschiedlicher Weise spüren. In der Theorie sollen daher Emissionszertifikate ge handelt
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