Was nach dem koeniglichen Ball geschah
rückwärts zum Bett, während sie den Reißverschluss ihres Kleides hinunterzog und es anschließend achtlos auf den Boden warf. Nachdem sie die Hochsteckfrisur gelöst hatte, indem sie den juwelenbesetzten Kamm aus dem Haar gezogen hatte, fiel es ihr in weichen Wellen über die Schulter. Sie lächelte verführerisch, und die Farbe ihrer Augen erinnerte Sam an einen Himmel kurz vor dem Sturm – rauchgrau und aufgewühlt.
Unter normalen Umständen hätte er allerdings auch die Wette kindisch und ungehörig gefunden. Seine Freunde hatten ihn herausgefordert. Sie hatten unterstellt, Sam würde sich nicht trauen, Prinzessin Anne, die Xanthippe, zum Tanz aufzufordern. Sam hatte bereits genug Champagner getrunken, um die Herausforderung anzunehmen. Nie hätte er erwartet, dass die Prinzessin ihm mit ihrer Aufforderung zuvorkommen könnte. Genauso hätte er nicht im Traum daran gedacht, sich in ihrem Schlafzimmer wiederzufinden und Anne nur noch mit einem schwarzen trägerlosen Spitzen-BH und einem passenden Slip bekleidet zu sehen. Jetzt lag sie auf dem Bett und forderte ihn mit einem verführerischen Lächeln auf näherzukommen. Sam bezweifelte, dass sie die Dessous noch lange anhaben würde.
„Zieh dich aus“, befahl sie ihm und griff hinter sich, um den BH-Verschluss zu öffnen. Ihre Brüste waren klein und fest, Sam konnte es kaum erwarten, sie zu berühren, geschweige denn, an ihnen zu saugen. Hastig entledigte er sich seines Hemdes, wobei er einen oder zwei Knöpfe abriss. Genauso schnell hatte er sich den Slip ausgezogen. Dann suchte er seine Brieftasche – und erkannte, dass ihm ein Fehler unterlaufen war. Erneut fluchte er.
„Was ist los?“, wollte Anne wissen.
„Ich habe kein Kondom dabei.“
„Wirklich nicht?“, fragte sie und wirkte niedergeschlagen.
Er schüttelte den Kopf. Es war ja nicht so, dass er heute hierhergekommen war, weil er geglaubt hatte, mit einer Frau im Bett zu landen. Und auch wenn dem so gewesen wäre, hätte er die Dame mit zu sich nach Hause genommen, wo er eine ganze Schachtel Präservative in der Nachttischschublade hatte.
„Ich habe vorgesorgt“, erwiderte Anne.
„Du hast eins?“
„Nein, aber ich habe vorgesorgt.“
Mit anderen Worten, sie nahm die Pille. Warum also nicht? Außerdem sah Anne nicht so aus, als würde sie jetzt noch ein Nein akzeptieren.
Nachdem er seine Hose fallen gelassen hatte, zog Anne ihn zu sich aufs Bett und presste die Lippen in einem wilden, leidenschaftlichen Kuss auf seine. Sie stieß Sam auf den Rücken, um sich mit gespreizten Beinen auf ihn zu setzen. Er hatte das Gefühl, dass er diese Nacht nicht so schnell vergessen würde.
Sie hatten kaum begonnen, und schon war es der beste Sex, den er je gehabt hatte.
2. KAPITEL
Ich habe vorgesorgt, dachte Anne ironisch, als sie sich mit weichen Knien vom Badezimmerfußboden aufrichtete. Sie fühlte sich immer noch schwach und stützte sich am Waschtisch ab. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, als sie das zu Sam gesagt hatte? Sie spülte sich den Mund aus und befeuchtete sich das Gesicht mit kaltem Wasser, bis das Gefühl der Übelkeit allmählich nachließ. Der Familienarzt, den Anne zum Stillschweigen verpflichtet hatte, hatte beteuert, dass sie sich im zweiten Drittel der Schwangerschaft wieder besser fühlen würde.
Aber das ist es wert, sagte sie sich, als sie die Hand auf den Bauch legte. Zunächst hatte sie es nicht fassen können, als sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte. Sie war noch nicht einmal sicher gewesen, ob sie das Kind behalten wollte. Dann hatte jedoch ihre Schwägerin Melissa Drillinge zur Welt gebracht, und Anne hatte ihre Nichte und die kleinen Neffen im Arm gehalten. In diesem Augenblick hatte sie gewusst, dass sie das Kind bekommen wollte.
Sie würde dieses Baby zur Welt bringen und es großziehen. Natürlich mit der Unterstützung ihrer Familie. Derer sie sich sicher sein konnte, sobald sie ihr davon erzählt haben würde. Bisher wusste nur ihre Zwillingsschwester Louisa davon. Was Sam betraf, wollte er offensichtlich nichts mehr mit ihr zu tun haben.
Ihre gemeinsame Nacht war so fantastisch gewesen wie ein Traum, der endlich Wahrheit wurde. Seit Jahren hatte ihre Schwester von wahrer, schicksalhafter Liebe gesprochen. Und tatsächlich hatten sich Louisas Wünsche auf dem Ball erfüllt. Mittlerweile war sie mit dem geheimnisvollen Garrett Sutherland verheiratet. Doch bevor Sam Anne geküsst hatte und sie sich leidenschaftlich geliebt hatten, bevor sie
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