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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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ringsum überblickte. »Wenn Sheriff Trugkopps Hermeline diesen Felsen erreichen, werden wir sie angreifen. Ich möchte, dass Achsl, Birnoria und Kunicht sowie ich selbst dort Aufstellung nehmen, um als Köder zu dienen. Wir müssen sie in den Wald locken, damit sie sich verlaufen. So, weiß jetzt jeder genau, was er zu tun hat?«
    Da er keine Antwort auf diese Frage erhielt, ging Sylber davon aus, dass jeder Bescheid wusste.
    Während des übrigen Tages erledigten sie ihre verschiedenen Arbeiten in den laubgedeckten Lichtungen des grünen Waldes. Seit die Menschen weg waren, hatte sich die Bevölkerung der Wiesel und Hermeline vervielfacht. Das bedeutete, dass Wild rar war, besonders jetzt, da die Hermeline so gierig geworden waren, dass sie nicht mehr aßen, um zu leben, sondern lebten, um zu essen. Die Zahl an Feldmäusen, Wühlmäusen, Kaninchen, Fasanen, Rebhühnern und anderem Wild war drastisch zurückgegangen. Sylber und seine Gruppe mussten sich von Käfern, Würmern, Termiten, genauer gesagt von allem, was sie erwischen konnten, ernähren, so auch von Pilzen, Wurzeln, Beeren und Nüssen.
    Sie mussten sich ihr Abendessen zusammensuchen und es zubereiten. Seit langem schon kochten Wiesel und Hermeline ihre Mahlzeiten. Sylber hatte versucht, seine Gruppe von dieser Gewohnheit abzubringen, doch wenn ein Geschöpf einmal den Geschmack von gekochten Speisen genossen hat, kehrt es kaum wieder zu rohem Essen zurück. Birnoria, die sehr offen heraus zu reden pflegte, hatte mal gesagt, nur unter Anwendung von glühend heißem Eisen könnte man sie zwingen, zu ungekochter Hausmannskost zurückzukehren.
    Als die Nachmittagssonne hoch am Himmel stand, erschallte ein Ruf von Miniva, die den Ausguckdienst versah. »Da kommen sie!«, schrie sie aufgeregt. »Da kommen Trugkopp und seine Soldaten!«
    Am Waldrand herrschte reges Leben unter den hoch aufgerichteten Wieseln, als das Aufblitzen von Helmen in der Sonne auf dem fernen Hügel zu sehen war.



Zweites Kapitel
    Die silbernen Helme der Hermelinsoldaten glänzten in der klaren Luft. Das einzige andere Rüstungsteil, das sie trugen, war eine Art Panzerweste, die wie tausend Schlüssel klingelte. In den Klauen trugen sie eine Vielfalt von Waffen, von Speeren über Schwerter und Degen bis hin zu Wurfpfeilen.
    »Das ist eindeutig Trugkopp«, höhnte Ohnforcht, als ob daran der geringste Zweifel bestehen könnte. »Seht nur, wie er die ganze Zeit aufrecht umherstolziert. Ich glaube, er hat vergessen, wie man auf allen vieren geht.«
    »Schnell, Wiesel, auf eure Plätze!«, befahl Sylber streng. »Achsl, Birnoria und Kunicht zu mir. Alissa, Lukas, Waldschratt und Miniva an die Katapulte. Ohnforcht, du nimmst hinter meiner Gruppe Aufstellung – du weißt, was du zu tun hast – und konzentrierst dich auf Trugkopp.«
    Nachdem die Befehle erteilt waren, machte sich Sylber auf den Weg in Richtung des ankommenden Trupps von Hermelinen. Birnoria, Kunicht und Achsl folgten ihm dicht auf den Hinterpfoten. Hinter ihnen kam Ohnforcht. Als sie einige Meter vom Nadelfels entfernt waren, hielten die vier, die die Vorhut bildeten, inne. Einige von ihnen ergriffen Wurfpfeile, versehen mit Spatzenfedern oder Löwenzahnsamen, mit Schäften aus Eichenscheiben und beschwert mit Spitzen aus geschärftem Feuerstein. Birnoria und ebenso Ohnforcht hinter ihnen bereiteten sich auf den Gebrauch ihrer Steinschleudern vor.
    In dem Augenblick, als der Trupp von Hermelinsoldaten Nadelfels erreichte, stand Sylber so hoch aufgerichtet, wie er nur konnte, im wogenden Gras. Der Sheriff war deutlich zu erkennen an einem schwarzen Feuermal auf seinem weißen Latz. Sylber hatte dieses Mal einst verursacht, als er eine brennende Fackel gegen die Brust von Trugkopp geschleudert hatte.
    »Bis hierher und nicht weiter, Trugkopp!«, rief er. »Jeder deiner Schritte geschieht auf deine Gefahr.«
    Sheriff Trugkopp, beinahe doppelt so groß wie Sylber, hieß seinen Trupp mit einem Schwenk der Pfote anhalten. Eine seltsame Verzerrung zeigte sich um die Kiefer des Hermelins, welche wohl als leichte Erheiterung zu deuten war. Seine winzigen roten Augen waren jedoch kalt, während er Sylber und die drei halb im hohen Gras versteckten Wiesel betrachtete. Er seinerseits hatte Sylber sofort an dem schillernden weißen Streifen erkannt, der wie die Narbe von einem Blitzschlag von der Nasenspitze des Gesetzlosen bis zur linken Augenbraue verlief.
    »Du kennst die Strafe, die darauf steht, sich den Soldaten von Prinz Punktum

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