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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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wäre unter seiner Würde als Lehnsmann und Adeliger gewesen, mehr als verhaltene, höfliche Freude zu zeigen. Er durfte sich nichts davon anmerken lassen, dass er verzweifelt auf eine Nachricht von der Donnereiche gewartet hatte. Aristokraten müssen sich ein gleichgültiges Gehabe bewahren, wenn sie sich mit Tieren von niedrigerem Stand als dem ihren abgeben. Selbst Lord Hohkinn machte sich dieses ziemlich snobistischen Verhaltens schuldig.
    »Ja, mein Herr«, sagte Sylber. »Ich möchte liebend gern Eure Glasflaschensammlung sehen, aber außerdem habe ich eine kleine Schnitzerei von der Donnereiche mitgebracht. Ich frage mich, ob Ihr vielleicht einen Blick darauf werfen wollt?«
    Die anderen drängten sich jetzt in der Bibliothek zusammen, während Lord Hohkinn die Haselmaus einer eingehenden Prüfung unterzog. Selbst Tauberich war neugierig, obwohl er versuchte, es nicht zu zeigen. Lord Hohkinn betrachtete das Stück eine Weile, bevor er ihnen sagte, was er dachte. »Dieser Hinweis ist nicht schwer zu entschlüsseln«, sagte er, »was nicht verwundert, da er von einem Kind hinterlassen wurde. Die Haselmaus befindet sich allein in einem Teich. Das Wasser stellt das Meer dar und die schlafende Haselmaus ist eine Insel . Die Menschen sind auf eine kleine Insel irgendwo im Kobaltmeer gegangen. Dort sind sie in einen Winterschlaf versunken, vielleicht für immer.
    Wo immer sich die Menschen also befinden mögen, sie sind von Wasser umgeben und befinden sich im Tiefschlaf.«
    Die Gesetzlosen lauschten schweigend Lord Hohkinns Erklärung ihres Fundes. Dann fingen alle gleichzeitig an zu reden.
    »Ich meine, dies ist eine bedeutsame Entdeckung«, sagte Waldschratt.
    Doch Achsl meinte: »Ist das alles? Wir sind dem Wissen über ihren Aufenthaltsort jetzt kein bisschen näher als zuvor…«
    »O doch, das sind wir«, unterbrach Miniva ihn. »Wie viele Inseln gibt es im Kobaltmeer?«
    »Einige«, murmelte Kunicht. »Schrecklich viele.«
    »So viele auch wieder nicht«, widersprach Birnoria. »Nur ein paar hundert.«
    »Hört mal – bis jetzt haben wir nur einen der Hinweise«, warf Sylber ein. »Ihr könnt nicht erwarten, dass ihr anhand eines einzigen Hinweises sehr viel erfahrt. Wir brauchen wahrscheinlich noch einige andere, bevor wir der Lösung auch nur nahe kommen. Stimmt das nicht, Lord Hohkinn?«
    »Ja, ja«, bestätigte der ehrwürdige Lehnsherr. »Noch einige – mindestens noch zwei.«
    Alissa bemerkte: »Nun, dann können wir uns nur einen kurzen Urlaub gönnen, bevor wir uns auf die Suche nach dem zweiten Hinweis machen.«
    »Ein Fest!«, rief Grind. »Wir müssen ein Fest veranstalten und feiern.«
    Es gibt nichts, was Wiesel mehr mögen als einen Vorwand zum Tanzen.
    An diesem Abend erfüllte die eigenartige pfeifende Musik der Wiesel die Luft im Halbmondwald. Andere Tiere wurden aus ihren Nestern gelockt, aus ihren Bauen, Höhlen, Löchern und sonstigen Behausungen, sie unterbrachen ihre mitternächtliche Geschäftigkeit des Jagens und Sammelns. Sie kamen auf die Waldlichtung, aus der die Musik herüberwehte, um vom Rand aus zuzuschauen. Kein anderes Geschöpf, vielleicht mit Ausnahme des braunen Hasen, ist so wild aufs Tanzen wie die Wiesel und die Hermeline. Die Eichhörnchen sind gut darin, allerlei Kapriolen zu vollführen, aber das ist kein echtes Tanzen, nichts Rhythmisches.
    Die seltsame Musik von Rohrflöten schwebte durch die Lichtung. Weidenähnliche Formen wogten, schaukelten und drehten sich in einem gespenstischen Tanz, als ob sie das Pulsieren des Herzens des Waldes hören und sich in seinem Takt wiegen würden. Das Licht des Feuers fiel auf die Wieselgestalten, die mit geisterhaften, wellenartigen Bewegungen umeinander kreisten, in Mustern, die gleichermaßen unirdisch und seltsam vertraut waren. Sie zu beobachten erweckte in den Seelen der anderen Waldbewohner ursprüngliche Gefühle: uralte Rhythmen des Blutes, längst vergessene Weisen, Gesänge in einer nicht erinnerten Sprache.
    Kein einziges Wiesel berührte ein anderes, während sich ihre Bewegungen zu Mustern verwoben; sie zeichneten Figuren, die im Gedächtnis ihrer Rasse verhaftet waren und von einer Wieselgeneration zur nächsten vererbt wurden, die den Wurzeln der Vorfahren entsprangen, seit Anbeginn der Wieselzeit. Dennoch schwebten sie so dicht aneinander vorbei, dass kaum ein Blatt zwischen ihre sich schlängelnden Körper gepasst hätte.
    Die archaischen Melodien waren mitreißend. Die Zuschauer fingen ebenfalls an sich zu

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