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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begonnen!
    ***
    Für Suko stand fest, was dort beim Stopp der Gondeln abgelaufen war.
    Sie hatten so lange warten müssen, um den neuen Fahrgästen die Gelegenheit zu geben, einzusteigen. Diese Fahrgäste waren die Schwarzen Apostel, die endlich ihren Weg in die Verdammnis gehen wollten.
    Auch Suko wußte von Father Ignatius’ Visionen. Plötzlich konnte er sich vorstellen, daß diese zu einer grausamen Wahrheit wurden. Flammende Gondeln, Leichen rund um das Riesenrad verteilt, eine mörderische Apokalypse auf dem Prater.
    Bilder des Schreckens huschten vor seinem geistigen Auge umher, während er mit aller Kraft versuchte, die Gondel noch zu erreichen und die Fahrt mitzumachen.
    Es war nicht mehr zu schaffen!
    Suko eilte durch den Gittergang. Die Hälfte der Strecke hatte er hinter sich, als bereits die Tür der Kabine zugezogen wurde. In den folgenden Sekunden würden sie starten, das wußte Suko, und so entschloß er sich zu einem Akt der Verzweiflung.
    Er dachte auch nicht mehr normal darüber nach. In seinem Gehirn hatte sich ein bestimmter Gedanke festgefressen, und der wiederum deutete auch nur auf einen bestimmten Weg oder eine einzige Möglichkeit hin, denn eine andere gab es nicht.
    Suko wußte nicht, ob er sich an die Unterseite der Gondel hängen konnte. Ob es dort so etwas Ähnliches wie Griffe gab, die für einen Halt sorgten, deshalb blieb ihm nur die Möglichkeit, die nächste Gondel zu entern und so die Verfolgung aufzunehmen. Vielleicht konnte er unterwegs von einer zur anderen klettern, ein waghalsiges Unternehmen, aber er sah keine andere Möglichkeit.
    Der Mann an der Kasse saß vor Schreck starr, als Suko vor ihm auftauchte. »Die nächste Gondel!« rief er, warf einen Geldschein durch den Schlitz, sah das Nicken des Mannes, der das Rad dann stoppte, damit Suko einsteigen konnte.
    Auch die Gondel vor ihm hatte angehalten, wie Suko beim Einsteigen erkennen konnte.
    Sie war bis auf den letzten Platz besetzt, während er allein fuhr. Er hatte die Kabine kaum betreten und die Tür zugezogen, als er sich duckte, um durch die Fenster nicht gesehen zu werden. Das Holz gab ihm Deckung.
    Auch er spürte den Ruck. Danach den zweiten. Und dann erst ging die Fahrt los, von der Suko nicht wußte, wie sie enden würde…
    ***
    Das wußte ich auch nicht, war aber irgendwo froh, daß unsere Kabine noch einmal hielt. Wahrscheinlich wollte noch jemand in die folgende Gondel einsteigen. Ich mußte nach links schauen, um sie sehen zu können, entdeckte aber keinen Fahrgast, deshalb wunderte ich mich, daß wir überhaupt angehalten hatten.
    Um mich herum standen die Schwarzen Apostel. Von ihnen konnte ich alles erwarten, nur nichts Gutes, und ein jeder von ihnen schaute mich an, wenn auch aus verschiedenen Richtungen.
    Ich entdeckte in ihren Augen kein Mitleid. Sie waren begierig darauf, den Weg in die Verdammnis zu gehen, endlich am Ziel ihrer Wünsche zu sein. Daß für sie der endgültige Tod lauern konnte, daran dachten sie nicht, es war nur wichtig für sie, daß Santerre sie endlich in die höllische Glückseligkeit führte, und sie hier alles vergessen konnten.
    Die Fahrt ging weiter.
    Nicht sehr glatt zunächst, immer wieder abgestoppt durch ruckartige Bewegungen. Aber wir schwebten langsam hoch, und allmählich verschwand die unmittelbare Nähe der Buden und Fahrgeschäfte. Wie gewaltige Wesen aus den Wolken schwebten wir über ihnen und schauten auf die Dächer hinab.
    Santerre hatte mir den Rücken zugedreht. Er schaute in die Tiefe, seinen Platz hatte er dicht am Fenster gefunden. Mich brauchte er nicht zu beobachten, er konnte sich voll und ganz auf seine Schwarzen Apostel verlassen, die alles im Stich lassen würden, nur ihn, ihren Herrn und Meister nicht.
    Ich spürte ihre Nervosität und konnte mir vorstellen, daß ihnen die Fahrt in die Höhe ebenfalls komisch vorkommen mußte. Schließlich wußte keiner von ihnen, was mit ihnen geschah und dieser Santerre noch alles vorhatte. Es gab nur den Weg in die Verdammnis, aber wie er gegangen werden sollte, wußte keiner von ihnen, bis auf eine Ausnahme.
    Die Unruhe äußerte sich nicht durch Worte. Die Schwarzen Apostel blieben stumm, aber ich merkte sehr genau, daß sie sich anschauten, wie sie die Blicke wechselten, und ich sah auch das Unverständnis in ihren Augen, bei manchen sogar mit einer Portion Furcht gepaart. Jetzt, wo der Weg in die Verdammnis dicht bevorstand, kriegten einige der jungen Männer schon Hosenflattern.
    Ich fing einen Blick ihres

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