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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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in einem gesundheitlich sehr kritischen Zustand. Es überrascht
deshalb nicht, dass sie an einer hohen Dosis eines normalerweise nicht
tödlichen Schlafmittels starb.
    In zwei Fällen wurde eine
tödliche Dosis Opiate und Benzodiazepin eingenommen und die Person zog selbst
die Plastikbeutel zu. Der Tod trat nach einigen Stunden ein. Der Sauerstoff in
einem gut abgedichteten Exit-Bag ist aber schon bereits innerhalb von 30
Minuten verbraucht. d. h. auch in diesen beiden Fällen wurde der Tod durch ein
Medikament (in diesem Falle Opiate) bewirkt, und nicht durch Anwenden des
Exit-Bags.
    Lediglich in zwei der sechs
bekannten Fälle, bei denen ein Zeuge anwesend war, kann man davon ausgehen,
dass der Tod das Ergebnis von Sauerstoffmangel war, der vom Einsatz der
Plastikbeutel herrührte. Diese Menschen nahmen nicht näher benannte
Benzodiazepine ein, zogen der Beutel über den Kopf und starben ca. 15 Minuten
später, also nachdem der Sauerstoff im Exit-Bag verbraucht war.
     
    Zusammenfassung
    Die wenigen Fälle, die von zuverlässigen
Zeugen beschrieben wurden,
    verweisen auf ein hohes Risiko
des Scheiterns bei der Anwendung der Exit-Bag-Methode in Kombination mit
Schlafmitteln (vier von sechs Fällen). Abgesehen davon, haben wir Publikationen
von drei Forschern berücksichtigt, die das Scheitern von Suiziden mit Exit-Bags
beschreiben: Ogden (Canada), Jamison (USA) und Magnusson (Australia). 74
    Schlussfolgernd können wir
feststellen, dass die von uns im Kapitel 1.3 aufgestellten grundsätzlichen
Kriterien für humanes, selbstbestimmtes Sterben beim Einsatz dieser Methode
nicht alle erfüllt werden. Die Methode hat ein höher Risiko auf erscheitern und
Anwesende könnten zur aktiven Sterbehilfe verleitet werden und dadurch unter
polizeiliche Verdacht geraten.
     
     
    3. Selbsttötung durch
Kohlenmonoxid
     
    Eine Zeitung berichtete:
    Grillkohle
beliebt für Selbstmorde
    Der
Verkauf von Barbecue-Grillkohle in den Supermärkten von Hong Kong erhöht die
Anzahl der Selbstmorde. Bis vor einigen Jahren war Selbstmord mit Hilfe
abbrennender Holzkohle in einem schlecht belüfteten Raum noch unbekannt.
    Jetzt
ist es die zweit häufigste Methode nach dem Sprung von einem Hochhaus. Ein
Zentrum zur Verhütung von Selbstmorden hat die Supermärkte deshalb aufgerufen,
die Grillkohle aus dem Sortiment zu nehmen.
     
    Wir werden erklären, warum
diese Information irreführend und die darin genannte Methode für andere, selbst
wenn sie sich in angrenzenden Räumen aufhalten, gefährlich ist. Die Verbrennung
von Holzkohle erzeugt CO, gasförmiges Kohlenmonoxid, das geruchlos und in hoher
Konzentration brennbar und explosiv ist. Schon deshalb ist es gefährlich für
diejenigen, die sich in der Nähe einer Person befinden, die CO für einen Suizid
einsetzt. Es unterscheidet sich damit grundsätzlich von Helium. 75
    Zum richtigen Verständnis
sollte man wissen, dass Sauerstoff durch Hämoglobin von der Lunge ins Gehirn
transportiert wird. CO verbindet sich unmerklich mit dem Hämoglobin zu einer
chemischen Verbindung, die sehr viel stärker als die Verbindung zwischen
Sauerstoff und Hämoglobin ist. Dies hat zur Folge, dass CO nach einer gewissen
Zeit den Sauerstofftransport in das Gehirn komplett blockiert. 76
    Schon eine niedrige
Konzentration von CO in einem Raum verursacht Anoxie (Sauerstoffmangel) im
Gehirn, die man zunächst als eine nicht unangenehme Schläfrigkeit erlebt, die
von einem Koma abgelöst wird. Das Problem ist, dass das nicht nur der Person
geschieht, die sterben möchte, sondern auch jedem anderen widerfährt, der im
Raum anwesend ist. Abhängig von der Konzentration des CO tritt ihr Tod früher
(innerhalb von 30 Minuten) oder später (innerhalb von Stunden) ein. Auch wenn
die Anwesenden gerettet werden, ist das Risiko irreparabler Hirnschäden hoch.
    Eine nach wie vor weit
verbreitete Methode des Suizids ist das Umleiten von Abgasen in das Innere
eines Autos mit abgedichteten Fenstern. Bekannt geworden sind Berichte aus
Japan über jugendliche Gruppenmorde in Kleinbussen, wobei man sich dieser Methode
bedient hatte. Aufgrund des reduzierten CO-Ausstoßes von modernen
Benzinmotoren, die bis zu hundert Mal weniger CO produzieren als die Motoren
der 1960er und 1970er Jahre, kann man mit dieser Methode heute zwar immer noch
sterben, es dauert jedoch viel länger und man riskiert, eher entdeckt und mit bleibenden Hirnschäden gerettet zu werden. Es gibt auch die traurigen Beispiele von
Menschen, die sich in ihrer Garage

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