Weibliche Lust ohne Tabus
das bei den Frauen doppelt vorhanden ist, auch starken Einfluss auf die Intelligenzentwicklung hat. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass Frauen klüger wären. Zwar ist geistige Minderbegabung bei Männern häufiger anzutreffen als bei Frauen (vielleicht weil Defekte von keinem zweiten X-Chromosom aufgefangen werden), gleichzeitig aber ist der Anteil der Hochbegabten unter den Männern doppelt so hoch wie bei den Frauen. Das spielt in der Evolution eine wichtige Rolle. Denn nicht nur mit Muskelkraft, gutem Aussehen und Jagdinstinkt, sondern vor allem mit einer überragenden Intelligenz ist ein Mann für eine Frau sehr viel attraktiver und prädestiniert dafür, mit ihr Nachkommen zu zeugen. Aber um die Männer gleich mal zu ernüchtern – von wegen Stammhalter und so: Die Wahl trifft die Frau. Und bei der Vererbung der Intelligenz spielt der Mann auch nur eine untergeordnete Rolle. Denn er vererbt seine Intelligenz nur an die Tochter. Der Sohn bekommt die Intelligenzgene mit dem X-Chromosom seiner Mutter.
Körperlich hat der kleine Unterschied des 23. menschlichen Chromosoms zur Folge, dass sich bei der Frau Schamlippen, Venushügel, Klitoris, Vagina, Gebärmutter und Eierstöcke entwickeln und beim Mann Samenstränge, Prostata, Hoden und Penis.
Dadurch ergibt sich ein ganz natürlicher Trieb zur Vereinigung der geschlechtlichen Gegensätze: Der erigierte, nach außen gerichtete »Zauberstab« des Mannes will in die nach innen gestülpte »Höhle« der Frau eindringen, um seinen Samen dorthinein zu ergießen. Und die Frau wünscht sich in den meisten Fällen dasselbe. Den angeblich größten Penis der Welt besitzt übrigens der Pornodarsteller Long Dong Silver. Er soll im erigierten Zustand 45 cm lang sein. Ob er damit tatsächlich von der Schöpfung »gesegnet« ist, ist Ansichtssache. Beim Anblick einer solchen »Fleischpeitsche« kann man als Frau nämlich durchaus in Schockstarre verfallen. Der Durchschnittspenis des deutschen Mannes ist 14,5 cm lang und am Ansatz 3 bis 5 cm dick. Ist ein Glied kürzer als 3 cm, spricht man von einem Mikropenis. Das kann an genetischen Defekten, Wachstumsstörungen und vielen anderen Dingen liegen, kann aber auch ganz normal sein. Wenn sich der Mann nämlich zu Frauen hingezogen fühlt (sich also nicht als Zwitter oder asexuell fühlt), wirft das für ihn zwar erhebliche Selbstbewusstseinsprobleme auf. Aber selbst dieser nun wirklich »kleine« Unterschied muss den Lustgewinn nicht unbedingt vermindern. Denn meist sind die so von der Natur benachteiligten Männer viel kreativer in dem Bestreben, der Frau Befriedigung zu schenken. Nach dem Motto: Es geht auch anders, aber so geht es auch.
Der Spruch »Wie die Nase des Mannes, so ist sein ›Johannes‹«, gehört ins Reich der Mythen und Legenden. Nicht nur, weil es nicht stimmt (da wäre wenn, dann eher die Schuhgröße ausschlaggebend), sondern weil es für den Lustgewinn total unerheblich ist. Die Vagina ist ca. 12 cm lang und ein sehr flexibles Organ. Darum spielt es bei gutem Sex – egal wie oft diskutiert – überhaupt keine Rolle, wie lang oder dick der Penis des Mannes ist. Und wenn alles passt und befriedigend läuft, ist das der schönste Beweis, dass Gegensätze sich anziehen. Eines ist gewiss: Wenn dieser anatomische Unterschied zwischen Mann und Frau nicht existieren würde, wäre Sex nur halb so schön.
Das Gehirn: Wenn die Synapsen anders schnapsen
Dass Männer und Frauen unterschiedlich »ticken«, hat auch damit zu tun, dass sie ihr Gehirn jeweils anders nutzen. Das zeigen viele Untersuchungen zu Wahrnehmung, Orientierung und Koordination. Sind Sie sich auch schon mal blöd vorgekommen, wenn ein Ball beim Strandspiel an ihrem Ohr vorbeigesaust ist und sie ihn nicht fassen konnten? Oder Ihr Liebster wirft Ihnen in der Küche überraschend das Salzfässchen zu, und es landet am Boden? Entgegen allem Aberglauben, dass verschüttetes Salz Streit gibt, dürfen Sie ganz beruhigt sein: Das ist ganz normal. Denn gezielt zu werfen und zu fangen ist die Sache der Frauen nicht (Profi-Sportlerinnen mal ausgenommen). Männer sind in ihrer motorischen Koordination den Frauen tatsächlich überlegen. Dafür bewegen sich Frauen gezielter und verfügen buchstäblich über mehr »Fingerspitzengefühl«. Denn: Je kleiner die Fingerkuppen, desto dichter sitzen die sogenannten Merkel-Zellen für den Tastsinn nebeneinander und liefern dem Gehirn umso detailliertere Eindrücke. Vielleicht genießen es deshalb Männer so sehr,
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