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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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    O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren.

Königin und Teufel
    (Märchen aus dem Mittelalter)
    E s lebt einst ein König, der über drei Reiche herrschte. Der hatte einen einzigen Sohn, den er auf die hohe Schule nach Paris schickte. Als dieser König starb, erhoben sich alle Barone, Ritter und Adligen gegen die Königin und nahmen alle Länder, Städte, Burgen und Kastelle und ließen ihr nur eine einzige kleine Stadt, die keinen Zins brachte. Da kam der Königin in ihrem tiefen Leide der Gedanke, sich dem Teufel zu übergeben, um mit Hilfe der bösen Geister das geraubte Gut wiederzugewinnen und sich an ihren Feinden zu rächen. Das merkten die zwanzig obersten Teufel, und ihr Herr, Asmodeus mit Namen, ein Jüngling von herrlicher Mannesgestalt, erschien der Königin und sprach: »Wenn du tun willst, was du dachtest, dann wirst du mit unserer Hilfe alles wiedererlangen. Sieh, obwohl man uns Teufel nennt, sind wir doch so schöne Wesen, und wir haben ein ewiges Reich, das aller Herrlichkeit voll ist. Blicke aufwärts!« Sie blickte in die Höhe und sah Bilder von unsagbarer Wonne. »Zu dieser Wonne werden wir dich führen, dorthin werden wir nach deinem Tode Leib und Seele geleiten.« So sprachen die Teufel. Die Königin versprach sich ihnen mit Leib und Seele. Dann fuhren die Teufel fort: »Wenn du uns angehören willst, dann schwöre ab dem Vater, dem Sohne und dem heiligen Geiste und jener Maria, die den weiten Mantel trägt.« Und sie schwor ihnen ab, und die Teufel nahmen unter ihrer Zunge ein wenig Blut und schrieben zur Bekräftigung einen Vertrag, und einer von ihnen trug ihn alsbald zu Luzifer, ihrem Herrn.
    Die anderen aber sprachen: »In deinem Palast wirst du in allen Ecken Schätze finden: in der einen Gold, in der anderen Silber, in der dritten prächtige Edelsteine, in der vierten andere Kleinode. Mit diesen Schätzen kannst du alle deine Gegner überwinden. So wird dir im ersten Jahre wieder das erste Königreich in die Hände fallen. Daraus sollst du alle Kleriker und Priester und alle Mönche vertreiben, dann die Kirchen zerstören und die Laien, die ein eheloses Leben gelobten, zur sündigen Ehe verführen.«
    Die Königin ging in ihren Palast und fand eine ungeheure Menge Gold und Silber und wertvolle Sachen, wie ihr gesagt worden war, und unterwarf sich das Land und erfüllte alle Befehle des Teufels. So wurde sie im ersten Jahr wieder Herrin des ersten Königreiches. Dann vertrieb sie alle Kleriker, zerstörte die Kirchen und verführte die Menschen zur Sünde. Im zweiten Jahre erschienen ihr die Teufel wieder und sprachen: »Wenn du das zweite Reich wiedererhalten willst, dann bringe alle, die in den beiden Reichen leben, dazu, daß sie ihre Ehe auflösen und mit Mutter und Schwester und Verwandten sündigen, daß sie kein Gesetz mehr anerkennen, sondern wie die Tiere untereinander leben.« Sie unterwarf sich auch das zweite Reich und erfüllte die Befehle der Teufel. Im dritten Jahre erschienen die bösen Geister wieder und sprachen: »Wenn du das dritte Reich zurückhaben willst, dann lasse alle Armen in den drei Reichen zusammenrufen, laß vierzig oder fünfzig Gruben machen mit dem Vorgeben, du wolltest so viele Kirchen stiften für das Seelenheil deines Gatten, und wenn sie kommen, dann sollen sie in jene Gruben hineingestürzt werden.« Und sie unterwarf sich auch das dritte Reich und tat, was die Teufel befohlen hatten.
    Da seht nun diese Sünderin, die sich in solche Verbrechen stürzt, indem sie zuerst Gott und seiner lieben Mutter abschwört, dann die Geistlichen vertreibt und die Kirchen zerstört, dann die Ehen schändet und endlich die Armen umbringt. Wie soll sie die Barmherzigkeit Gottes und seiner Mutter finden, um der ewigen Pein zu entgehen? Ihr Sohn, der noch auf der hohen Schule war, hörte von diesen Vorgängen, und da er in der schwarzen Kunst wohlerfahren war, rief er einen Teufel herbei und beschwor ihn, daß er ihm offenbare, wie seine Mutter aus der Herrschaft vertrieben worden und nun wieder aus ihrer Armut zur Herrschaft über die drei Reiche gelangt sei.
    Da sprach der Teufel: »Sie hat Gott und seine Mutter, die selige Jungfrau, verleugnet und sich uns mit Leib und Seele verschrieben, und wir haben ihr dazu verholfen.« Das betrübte den Sohn von Herzen, und er beschwor den Teufel von neuem, daß er ihn

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