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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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wie sich die Kette dazu macht.«
    Statt zu gehorchen, ließ er sich auf die Chaiselongue fallen, legte die Hände im Nacken zusammen und lächelte.
    »Dell«, sagte er, »wir wollen unsere Weihnachtsgeschenke beiseitelegen und eine Weile aufheben. Sie sind zu hübsch, um sie jetzt schon in Gebrauch zu nehmen. Ich habe die Uhr verkauft, um das Geld für die Kämme zu haben. Wie wäre es, wenn du die Kotelette braten würdest?«
    Die Weisen waren, wie ihr wißt, weise Männer – wunderbar weise Männer –, die dem Kind in der Krippe Geschenke brachten. Sie haben die Kunst erfunden, Weihnachtsgeschenke zu machen. Da sie weise waren, waren natürlich auch ihre Geschenke weise und hatten vielleicht den Vorzug, umgetauscht werden zu können, falls es Dubletten gab. Und hier habe ich euch nun schlecht und recht die ereignislose Geschichte von zwei törichten Kindern in einer möblierten Wohnung erzählt, die höchst unweise die größten Schätze ihres Hauses füreinander opferten. Doch mit einem letzten Wort sei den heutigen Weisen gesagt, daß diese beiden die weisesten aller Schenkenden waren. Von allen, die Geschenke geben und empfangen, sind sie die weisesten. Überall sind sie die weisesten. Sie sind die wahren Weisen.

Das Weihnachtsbäumlein
    (Christian Morgenstern)
    Es war einmal ein Tännelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Äpflein fein
und vielen bunten Kerzlein:
Das war am Weihnachtsbaum so grün
als fing es eben an zu blühn.
    Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stands im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
die grünen Nadeln war’n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.
    Bis eines Tags der Gärtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm –
Hei! Tats da sprühn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.

Schneeblume
    (Brüder Grimm)
    E ine junge Königstochter hieß Schneeblume, weil sie weiß wie der Schnee war und im Winter geboren. Eines Tages war ihre Mutter krank geworden, und sie ging in den Wald und wollte heilsame Kräuter brechen. Wie sie nun an einem großen Baum vorüberging, flog ein Schwarm Bienen heraus und bedeckten ihren ganzen Leib von Kopf bis zu den Füßen. Aber sie stachen sie nicht und taten ihr nicht weh, sondern trugen Honig auf ihre Lippen, und ihr ganzer Leib strahlte ordentlich von Schönheit.

Die heilige Nacht
    (Eduard Mörike)
    Gesegnet sei die heilige Nacht,
die uns das Licht der Welt gebracht! –
    Wohl unterm lieben Himmelszelt
die Hirten lagen auf dem Feld.
    Ein Engel Gottes, licht und klar,
mit seinem Gruß tritt auf sie dar.
    Vor Angst sie decken ihr Angesicht,
da spricht der Engel: »Fürcht’t euch nicht!«
    »Ich verkünd euch große Freud:
Der Heiland ist geboren heut.«
    Da gehn die Hirten hin in Eil,
zu schaun mit Augen das ewige Heil;
    zu singen dem süßen Gast Willkomm,
zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. –
    Bald kommen auch gezogen fern
die heilgen drei König’ mit ihrem Stern.
    Sie knieen vor dem Kindlein hold,
schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.
    Vom Himmel hoch der Engel Herr
frohlocket: »Gott in der Höh sei Ehr!«

Der Kamerad
    (Nordisches Volksmärchen)
    E s war einmal ein Bauernbursch, dem träumte, er werde eine Prinzessin bekommen, weit, weit fort, und sie wäre so weiß wie Milch und so rot wie Blut und so reich, daß ihr Reichtum kein Ende hätte. Beim Aufwachen vermeinte er noch, sie stünde leibhaftig vor ihm, und sie war so schön und lieblich, daß er nicht weiterleben konnte ohne sie. Da verkaufte er alles, was er hatte, und zog aus und suchte sie. Er wanderte weit umher und kam schließlich zur Winterszeit in ein Land, wo alle Straßen geradeaus gingen und keinerlei Krümmung machten. Als er ein Vierteljahr lang geradeaus gewandert war, kam er in eine Stadt. Da lag außen vor der Kirchentür ein großer Eisklumpen, und mitten darin war eine Leiche, und die ganze Gemeinde spuckte im Vorbeigehen darauf. Der Bursche verwunderte sich darüber, und als der Pfarrer aus der Kirche kam, fragte er ihn, was das bedeuten solle. »Das ist ein übler Betrüger gewesen«, sagte der Pfarrer, »man hat ihn um seiner Sünden willen hingerichtet und hier zu Spott und Schande aufgestellt.«
    »Was hat er denn getan?« fragte der Bursche.
    »In seinem Erdenleben war er ein Weinhändler«, sagte der Pfarrer, »und er hat Wasser in den Wein geschüttet.«
    So schrecklich kam das dem Burschen nicht vor. »Wenn man ihn doch mit dem Leben

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