Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
ist Otter?«
Nicht weit entfernt hörte man leises Plätschern.
»O nein!« Emma fasste sich an den Kopf. »Auch das noch.«
»Was noch?« Stefan sah sie verständnislos an.
»Otter ist in den Weiher gesprungen! Mein Vater flippt aus, wenn er das merkt. Ich muss los. Otter!«, rief sie und rannte über die Wiese in Richtung des Entenweihers. Hinter sich hörte sie den Motorroller anspringen, und Augenblicke später fuhr Stefan neben ihr her.
Am Teich angekommen rief sie noch einmal: »Otter! Wo bist du? Komm sofort her!«
Keine Panik, ich bin doch hier.
Wieder plätscherte es, und dann knisterten die wintertrockenen Gräser der Uferböschung. Otter tapste auf sie zu, das Fell klitschnass und triefend. Er hechelte und blickte sie so fröhlich an, dass es aussah, als würde er lachen.
Wollt ihr nicht auch mal? Ach nein , ihr Menschen mögt ja kein kaltes Wasser. Ihr wisst gar nicht , was euch entgeht!
»O je.« Kopfschüttelnd ging sie neben dem Hund in die Hocke. »Du sollst doch nicht immer ins Wasser springen. Wie soll ich dich denn jetzt bloß wieder trocken kriegen?«
Warum? Ich trockne doch von selbst.
»Macht er das öfter?« Stefan beugte sich ebenfalls zu Otter hinab und strich ihm über den Kopf. »Das Wasser ist eiskalt. Bestimmt friert der Weiher in den nächsten Tagen zu. Wird er davon nicht krank?«
Emma zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht. Er ist so wild aufs Baden, dass er bestimmt schon abgehärtet ist. Mein Vater dreht durch, wenn er ihn so sieht.«
»Warum? Ist doch nur Wasser«, wunderte Stefan sich.
»Aber Otter macht dauernd das Haus dreckig. Mein Vater ist stinksauer deswegen und hat gesagt, er bringt ihn zurück ins Tierheim, wenn das nicht aufhört.«
»Das ist übel.« Nachdenklich sah Stefan auf Otter hinab, der jetzt aufstand und sich heftig schüttelte.
Siehste, bin schon fast wieder trocken.
»Igitt!« Emma sprang zur Seite, musste jedoch kichern.
»Ich hab hier so ein kleines Handtuch, das ich immer benutze, um den Rollersitz trocken zu reiben, wenn es geregnet hat.« Mit wenigen Schritten war Stefan bei seinem Zweirad und holte das Tuch aus einer kleinen Tasche hervor. »Damit kriegen wir ihn nicht ganz trocken, aber vielleicht wenigstens ein bisschen.«
Emma nickte erfreut. »Das ist nett von dir.« Sie nahm das Handtuch und begann, Otters Kopf, dann seine Beine und Füße abzurubbeln. Der Hund ließ es sich anstandslos gefallen und leckte ihr immer wieder übers Gesicht.
Na gut, das macht auch Spaß.
Wieder kicherte sie. »Hör auf, mich zu waschen!«
Sie erhob sich. »Mehr geht leider nicht.« Bedauernd wrang Emma das nasse Tuch aus und übergab es Stefan, der es grinsend wieder einpackte.
»Du solltest noch ein Weilchen mit ihm herumgehen, dann trocknet er vielleicht wieder.«
»Oh, verdammt!« Emma blickte auf ihre Armbanduhr. »Wir essen gleich, ich muss nach Hause!«
»Na dann viel Glück, wegen deinem Vater, meine ich.«
»Danke für das Handtuch«, antwortete Emma und sah Stefan zu, wie er auf seinen Roller stieg und den Helm aufsetzte.
»Kein Problem. Wir sehen uns in der Schule.« Er hob noch einmal die Hand zum Gruß, ließ den Motor an und fuhr langsam über die Wiese davon.
Nachdenklich blickte Emma ihm nach und dann auf Otter hinab, der erwartungsvoll neben ihr saß. »Was soll ich denn Papa erzählen, wenn wir heimkommen? Du bist wirklich unmöglich, Otter. Komm jetzt, mir wird kalt.«
Das ist das Problem mit euch Menschen. Ihr habt kein warmes Fell. Diese künstlichen Fellschichten, in die ihr euch immer einwickelt, sind einfach nicht so gut.
Mit einem fröhlichen »Wuff!« folgte Otter ihr und hielt sich brav an ihrer Seite, bis sie zu Hause ankamen.
Die Familie saß bereits in der Küche beisammen. Emma zog rasch ihre Jacke aus und scheuchte Otter die Treppe hinauf.
»Muss mich kurz waschen!«, rief sie über die Schulter. »Komm, geh in mein Zimmer, bis du wieder trocken bist«, flüsterte sie dem Hund zu und schloss die Tür hinter ihm.
Okay. Ich weiß zwar nicht, was ich hier soll, aber schön warm und gemütlich ist es in deinem Zimmer allemal.
Dann ging sie ins Bad, drehte kurz den Wasserhahn auf und wieder zu und gesellte sich dann zu den anderen an den Esstisch.
»Wo ist der Hund?«, fragte Karl sie prompt.
»Äh, ich glaube, nach oben gegangen.« Betont gelangweilt zuckte Emma mit den Achseln. »Bestimmt hat er sich in seinen Korb gelegt und schläft. Wir sind ganz schön gerannt.«
»Aha.« Karl blickte durch die
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