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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Nachdem das Mädchen gegangen war, erklärte er: „Eine aus meinem Politikwissenschaftskurs.“ Dann sah er Daisy genauer an. „Stimmt etwas nicht?“
    Sie merkte, wie sie rot wurde. „Nein. Wieso fragst du?“
    „Du hast das Mädchen ziemlich garstig angeschaut.“
    „Wirk lich?“
    „Ja, wirk lich.“
    „Sie hat sich voll an dich herangemacht“, sagte Daisy.
    Er schien ehrlich überrascht. „Ach was. Sie fand Charlie süß. Das Kind ist echt ein Mädelmagnet.“ Offensichtlich war das Thema damit für ihn erledigt, denn er öffnete den Gurt und befreite Charlie aus dem Buggy. Daisy ließ es zu, weil sie zum einen versuchte, nicht mehr so ein Kontrollfreak zu sein, und zum anderen noch ein langer Weg vor ihnen lag und das Kind seine überschüssigen Energien loswerden muss te.
    Logan und Charlie spielten ihr übliches Spiel, das Daisy ihr Rumlaufenspiel nannte. Es bestand im Grunde daraus, dass Charlie kichernd im Kreis lief, während Logan ihm folgte und ab und zu ein drohendes Knurren ausstieß. Es diente keinem anderen Zweck, als Charlie zu amüsieren. Daisy nahm es als ein weiteres Zeichen dafür, dass sie das Richtige tat. Im ausgelassenen Spiel mit seinem Vater hatte Charlie den Spaß seines Lebens, und das war alles, was zählte. Da er bisher noch keinen Mittagsschlaf gehalten hatte, wurde er schnell müde. Innerhalb weniger Minuten hatte Logan ihn wieder angeschnallt, und noch bevor er die Decke richtig um seinen Sohn festgesteckt hatte, war der schon weggenickt.
    „Gut gemacht“, sagte Daisy.
    Logan schaute mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne. „Der Zug kommt.“
    „Das wird Charlie vermutlich gar nicht mitbekommen. Lärm scheint ihm nichts auszumachen“, sagte sie. In dem Moment piepte ihr Telefon und verkündete den Erhalt einer neuen SMS. Ein Blick auf das Display verriet ihr, dass sie von Julian war. Ihr Herz stolperte kurz. Schnell steckte sie das Telefon weg.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Logan.
    „Ja, alles gut.“ Sie würde die Nachricht von Julian späterlesen und beantworten, wenn sie einen Augenblick für sich alleine hätte.
    Logan beugte sich herunter und steckte die Decke noch fester um Charlie, der inzwischen tief und fest schlief. Der Zug wurde langsamer und blieb schließlich vor der Einfahrt in den Bahnhof stehen. „Sieht so aus, als wenn er das Gleis wechselt“, sagte Logan. „Der Zug in Richtung Norden kommt auch gerade an.“
    „Bist du mit den ganzen Weihnachtseinkäufen schon fertig?“, fragte Daisy, allerdings mehr um die Stille zu überbrücken als aus wirklichem Interesse.
    Zu ihrer Überraschung legte Logan den Arm um ihre Taille. „Ja“, sagte er. „Ich habe alles, was ich brauche.“
    Er sagte noch etwas, aber das wurde von dem Kreischen der Bremsen des auf dem gegenüberliegenden Gleis einfahrenden Zuges übertönt.
    „Das ist gut“, sagte sie etwas verwirrt. Seitdem er sie das eine Mal geküsst hatte, ertappte sie sich immer wieder dabei, wie sie verschiedene Was wäre wenn -Szenarien durchspielte. Wie zum Beispiel: Was wäre, wenn Logan und ich …?
    Trotz des Lärms schlief Charlie ungestört weiter.
    Der aus der Stadt gekommene Zug schloss seine Türen und fuhr an. Im gleichen Moment kam der Zug in Richtung Süden in den Bahnhof gefahren. Der Krach verdoppelte sich, doch Charlie schlief.
    Nachdem der Rauch des wegfahrenden Zuges sich gelichtet hatte, bot sich Daisy ein klarer Blick auf die gerade angekommenen Passagiere auf dem anderen Gleis, ungefähr dreieinhalb Meter entfernt. Sie sah Leute mit Gepäck und vollen Einkaufstüten, aus denen bunt verpackte Geschenke herausschauten.
    Dann fiel ihr Blick auf einen großen jungen Mann, der alleine auf dem Bahnsteig stand. Ein olivfarbener Seesack stand zu seinen Füßen, und in der Hand hielt er eine glänzendblaue Tüte. Er hatte breite Schultern und eine stolze Haltung. Ein Barett saß auf seinen unglaublich kurzen Haaren. Sein wunderschönes mahagonifarbenes Gesicht sah genauso aus wie das, von dem sie viel zu oft träumte.
    Sie sagte nichts, konnte nicht sprechen. Die Überraschung hatte ihr die Stimme verschlagen. Ihre Lippen formten seinen Namen.
    Julian .
    Es war unmöglich, aber da stand er, mit einem erst verwirrten, dann erstaunten Ausdruck im Gesicht. Mit einem Mal fühlte sich Logans Arm um Daisy unglaublich schwer an. Und genauso schnell, wie er gekommen war, war Julian auch wieder verschwunden, verdeckt von dem einfahrenden Zug nach Süden.
    „Da wären wir“, sagte Logan

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