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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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hinter dem Schreibtisch. Die Frau, über die sich niemand Gedanken machte.
    Was Eddies Film betraf, so hatte sie ihn nicht nur gesehen, sie verfolgte ihn jedes Jahr aufs Neue mit gespannter Aufmerksamkeit. Sie hatte sich bereits die gerade erst veröffentlichte Jubiläumsedition mit allen möglichen Extras gekauft, wobei sie sich das Interview mit dem erwachsenen Eddie besonders gut angesehen hatte. Sie erinnerte sich an jedes Bild, jedes Wort aus jedem Lied in dem Film. Sie liebte den Film so sehr, dass es schon beinahe lächerlich war. „Würden Sie sich alt fühlen, wenn ich Ihnen sage, dass ich ihn das erste Mal gesehen habe, als ich in der zweiten Klasse war?“
    „Nein, denn ich war bei der Erstveröffentlichung ja auch erst sechs.“
    „Oh, ich verstehe.“
    „Ja, ich hatte meinen beruflichen Höhepunkt mit sechs, und seitdem ging es stetig bergab.“
    Da lag etwas in seinem Lächeln. Etwas, das Maureen verstehen ließ, warum erwachsene Frauen ihn kichernd wie Schulmädchen um ein Foto baten. Und wenn Maureen ihn anschaute, sah sie in dem Lächeln auch den kleinen Jungen, der vor mehr als zwei Jahrzehnten die Herzen der Amerikaner erobert hatte.
    Er hatte den kleinen Jimmy Kringle in Der Weihnachtsstreich gespielt, ein Film, der überall als der wohl sentimentalste Weihnachtsfilm aller Zeiten bekannt war. Und dennoch hatte Eddie es geschafft, dieses Stigma zu transformieren und einen trivialen, absurden Charakter in einen kleinen Jungen zu verwandeln, an den jeder glauben konnte. Und zwar jahrelang, dank digitaler Bildbearbeitung, DVD-Extras und Endlosschleifen im Kabelfernsehen.
    „Es war bestimmt nicht leicht, so jung ein Star zu sein“, sagte sie.
    „Damals war es nicht so schlimm. Aber niemand hat mit dem Internet gerechnet. Oder den Auswüchsen, die das Fernsehen annehmen würde.“
    Maureen interessierte sich schon viel zu sehr und auf einem viel zu persönlichen Level für ihn. „Wir sollten dann mal zum Ende kommen“, schlug sie vor.
    „Sie können es wohl kaum erwarten, mich loszuwerden, was?“
    „Ja, ich meine, nein, aber …“ Verwirrt. Es verwirrte sie, mit diesem Mann zu sprechen. Was lächerlich war. Sie war eine gestandene Fachfrau auf ihrem Gebiet. Trotzdem ließ sie sich von Eddie Haven verunsichern. Von seiner sexy Art, seinem Ohrring und dem zu hübschen Gesicht. Er musste sie ja für die totale Versagerin halten. Sie mochte es nicht, mit Menschen zusammen zu sein, die sie für eine Versagerin hielten. Sie mochte Menschen, die sie unterstützten. Ihre Familie. Die Besucher der Bücherei. Kinder.
    „Es gibt einiges, was ich Ihnen über diese Produktion erzählen muss“, sagte sie. „Zum Beispiel, dass sie für eine Sondersendung der PBS gefilmt wird.“ Alleine das zu sagen erfüllte sie erneut mit aufgeregter Vorfreude. „Eine Produktionsfirma aus der Stadt kommt her, um einen Teil für eine Doku über die Weihnachtsfeierlichkeiten in kleinen Städten zu dre hen.“
    „Cool“, sagte er, sah aber gar nicht begeistert aus.
    „Das ändert nichts an unseren Plänen, aber ich wollte, dass Sie es wissen.“ Sie reichte ihm einen Ausdruck. „Hier ist das Programm, wie ich es bisher geplant habe. Sie können es sich ja heute Abend mal anschauen.“ Sie hatte Wochen darauf verwendet, die perfekte Kombination von Geschichten und Liedern für die traditionelle Weihnachtsfeier in der Herz-der-Berge-Kirche zusammenzustellen. Es war ein wundervolles Programm, dazu gemacht, den Zauber der Weihnacht zu wecken. Schon als Kind hatte sie Stunden damit zugebracht, sich vorzustellen, wie die perfekten Weihnachtsfeierlichkeiten auszusehen hatten. Sie wollte einen Abend mit Kerzenlicht heraufbeschwören, an dem der Duft von Weihrauch und der Klang festlicher Musik in der Luft lagen. Es wäre die Quintessenz der Feierlichkeiten, die selbst die erschöpftesten Herzen erweichen und die Menschen daran erinnern würde, dass die Freude dieser Jahreszeit das ganze Jahr über gespürt werden konnte.
    Er warf einen flüchtigen Blick auf das Skript und die Liederliste. „Klar, wie Sie meinen. Aber es fängt nicht mit den Engeln an“, sagte er. „Als Mrs Bickham zuständig war, haben wir immer mit den Engeln angefangen.“
    Ah, die Geister vergangener Krippenspiele, dachte Maureen und drückte das Klemmbrett gegen ihre Brust. Sie würde noch lange Zeit von ihnen verfolgt werden. „Nun, dieses Jahr nicht.“
    „Es ist Ihre Show.“ Er zuckte mit den Schultern. „Mein Gott, ich mag Weihnachten noch

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