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Weihnachtszauber 01

Titel: Weihnachtszauber 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Courtney Milan , Nicola Cornick
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nach vorn. Eiskaltes Wasser schlug gegen seine Beine, umfing seine Arme, als er nach Clara tastete. Aber da war nichts. Ein neuer Versuch. Dem Himmel sei Dank, diesmal erwischte er einen Zipfel ihres Mantels. Mit aller Kraft umklammerte er den Stoff und zog. Irgendetwas schien Clara festzuhalten. Sebastian fluchte und zog erneut. Dann hatte er sie mit einem Ruck befreit. Er riss sie an sich, richtete sich auf, machte einen Schritt nach hinten.
    Gleich darauf landete er, Clara noch immer fest umklammernd, mit dem Rücken auf der Uferböschung.
    Er war so froh, dass er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Mit wild klopfendem Herzen lag er da, presste die Lippen auf Claras nasses Haar, drückte sie so verzweifelt an sich, dass sie schließlich einen halb erstickten Laut des Protests von sich gab.
    Jetzt erreichten auch Juliana und Kitty das Ufer. Sie entrissen Clara ihrem Retter und redeten wie wild auf sie ein. Vergeblich versuchte Martin, der ebenfalls zur Stelle war, die Frauen zu beruhigen. Schließlich schob er sie wortlos beiseite, nahm Clara auf die Arme und trug sie zum Ausgang.
    Sebastian hörte, wie sie ihren Bruder aufforderte, sie abzusetzen. Doch der schüttelte nur den Kopf und erklärte, man müsse die erstbeste Mietdroschke anhalten und sofort nach Hause fahren.
    Über Martins Schulter hinweg warf Clara ihm einen bittenden Blick zu, aber Sebastian war zu keiner Reaktion fähig. Ihm war schwindelig vor Erleichterung. Und doch hatte er seine Angst noch nicht ganz überwunden. Die Vorstellung, Clara hätte das gleiche Schicksal ereilen können wie seinen Bruder, war einfach unerträglich.
    Zudem stürmten all die furchtbaren Erinnerungen, die er so lange verdrängt hatte, noch immer mit größter Macht auf ihn ein. Ihm war, als müsse er den Verstand verlieren. Er konnte jetzt mit niemandem sprechen, erst recht nicht mit Clara.
    Glücklicherweise schien sie die Einzige zu sein, die sich um ihn sorgte. Die Menschen, die sich in der Nähe der Unglücksstelle versammelt hatten, redeten aufgeregt durcheinander. Doch niemand kümmerte sich um ihn. Also richtete er seine durchnässte Kleidung, so gut das ging, und beeilte sich, in einem nahen Kaffeehaus Zuflucht zu suchen. Er fand einen Tisch in einer dämmrigen Ecke, wo niemand den Zustand seiner Hose und seines Rocks bemerken würde.
    Durchs Fenster sah er, wie Martin eine Droschke anhielt und sich dann suchend umschaute. Vermutlich hielt er auf Claras Drängen hin nach ihrem Retter Ausschau.
    Die Davencourts würden sich bedanken wollen. Doch er brauchte Ruhe. Er musste sich von dem Schock erholen. Dank wollte er nicht.
    Der heiße Kaffee, den der Kellner ihm brachte, half ein wenig gegen die Kälte und auch gegen die Aufregung. Nach einer Weile gelang es ihm, die schrecklichen Erinnerungsbilder wieder in einen Winkel ganz hinten in seinem Gedächtnis zu verbannen. Seine aufgewühlten Gefühle beruhigten sich ein wenig.
    Allerdings war die Geschichte damit noch nicht zu Ende. Verwirrt musste Sebastian sich eingestehen, dass er Clara seine Liebe offenbart hatte. Als er sie aus dem Wasser zog, hatte er ihr gestanden, wie viel sie ihm bedeutete. Hatte er es ihr laut und deutlich gesagt? Oder war es nur der Ausdruck seiner Augen gewesen, der ihn verraten hatte? Vielleicht hatte Clara es auch an der Art erkannt, wie er sie an sich presste. Jedenfalls konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie um seine Gefühle wusste. Das hatte der letzte Blick, den sie ihm zugeworfen hatte, deutlich gezeigt.
    Ich muss darauf vorbereitet sein, dachte Sebastian, dass sie mit mir über diese neue Situation reden will, dachte er.
    Tatsächlich kam Clara am selben Abend zu ihm.
    Er hatte damit gerechnet und wäre in seinen Club gefahren, wenn er die Begegnung mit ihr um jeden Preis hätte vermeiden wollen. Doch er plante, London am nächsten Morgen beim ersten Tageslicht zu verlassen. Da war es klüger, den Abend zu Hause zu verbringen. Zudem, fand Sebastian, hätte es wenig genutzt, Clara aus dem Weg zu gehen. Sie wusste, dass er sie liebte – ganz gleich, ob er sich in London aufhielt oder im Ausland. Deshalb war es am besten, ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Er würde ihr von Oliver erzählen und von seiner eigenen Unfähigkeit zu schützen, was er liebte. So würde er ihr klarmachen, dass er ihrer nicht würdig war.
    Jetzt saß er mit einem Glas Brandy in seinem Arbeitszimmer und wartete. Bisher hatte er keinen Schluck getrunken, sondern nur ins Feuer gestarrt und an sein

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