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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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aber das war rein körperlich. Würde sie ihn auch noch in vierzig Jahren begehren? “Es scheint so schwierig zu sein.”
    Louisa sah geschockt und gleichzeitig verärgert aus. “Ich kann nicht glauben, dass wir dir in all den Jahren kein besseres Beispiel gegeben haben.”
    “Willst du mir weismachen, dass es einfach ist?”
    “Natürlich nicht! Aber es ist trotzdem schön, und vor allem ist es die ganze Arbeit wert.”
    “Ihr arbeitet daran?”, fragte Corinne zweifelnd. In ihren Augen schien es weniger Arbeit als vielmehr Glück zu sein.
    “Himmel, Liebling.” Louisa lachte leise. “Ich glaube, ich bin jetzt beleidigt, dass du das fragen musst. Ja, wir arbeiten hart daran. Du denkst doch nicht etwa, dass solch eine wunderbare Ehe, wie dein Dad und ich sie führen, von allein entsteht.”
    “In Liebesromanen schon”, murmelte Corinne und warf noch einen heimlichen Blick zu Mike. Er richtete sich gerade auf und zog sein Hemd aus, bevor er es achtlos zu Boden fallen ließ und die Axt wieder aufnahm.
    Oh nein!
    Muskeln. Vor Schweiß glänzende Haut. Hastig wandte sie den Blick ab. Dieses Mal würde sie nicht wieder hinsehen.
    “Eine gute Ehe gibt es nicht umsonst”, hörte sie Louisa sagen. “Man muss Kompromisse schließen.” Sie griff wieder nach dem Messer, und während sie eine Möhre klein hackte, murmelte sie vor sich hin: “Geben und nehmen. Und nach so vielen Jahren wird es immer besser und besser.”
    “Wirklich?” Was war das auf einmal für eine Hoffnung, die da in ihr aufkeimte? Egal, was machte es schon, dass die Ehe etwas Wunderbares war? Sie hatte nicht vor, es auszuprobieren.
    Oder etwa doch?
    Oh Schreck! Sie hatte es vor. Sie plante genau das. Sie griff sich an den Kopf und sank auf einen Stuhl.
    “Corinne? Corinne, Liebling, was ist los?” Ihre Mutter ließ das Messer fallen und kam zu ihr geeilt. “Du siehst schrecklich blass aus. Fall mir bloß nicht in Ohnmacht, Kind.”
    “Oh, Mom. Es ist … es ist …”
    “Was ist? Sag es mir.” Sie kniete sich hin und ergriff Corinnes Hände. “Wird dir schlecht? Soll ich einen Eimer holen?”
    “Ja, ich glaube, ja.” Corinne schluckte, begann dann aber hysterisch zu lachen, als ihre Mutter aufstand, um nach einem Eimer zu suchen. Sie packte Louisas Handgelenk und schüttelte den Kopf. “Nein, es ist nicht diese Art von Schlechtsein. Es ist mein Herz, weißt du?” Und dann rieb sie sich die Stelle, wo der Schmerz saß, seit dem Tag, als sie Mike getroffen hatte.
    “Oh, du meine Güte. Du hast Probleme mit dem Herzen? Du hast mir nichts davon gesagt! Wir werden auf jeden Fall einen zweiten Arzt befragen. Dein Vater …”
    “Mom, es ist …” Sie holte tief Luft. “Es ist Liebe. Ich glaube, ich liebe Mike. Ich habe es eben erst erkannt, und es macht mich ganz schwindelig.”
    “Oh, Liebling.”
    “Freu dich nicht zu früh”, warnte Corinne ihre Mutter, die jetzt über das ganze Gesicht strahlte. “Es ist nämlich furchtbar. Ich will doch tatsächlich …” Sie presste sich jetzt beide Hände aufs Herz “Ich … ich wünsche mir, für immer mit ihm zusammen zu sein.”
    In Louisas Augen traten Tränen. “Oh, Liebling.”
    “Wehe, du fängst an zu heulen.”
    Louisa schnüffelte und wischte sich eine Träne von der Wange. “Tue ich ja gar nicht.” Dann entschlüpfte ihr doch ein Schluchzen, und sie legte sich schnell eine Hand auf den Mund. “Ehrlich, ich tue es nicht.”
    “Mom!”
    “Ich kann nichts dafür!”, rief Louisa. “Ich freue mich nur so. Er ist genau der Mann, den ich mir immer als Schwiegersohn gewünscht habe.”
    “Nein! Mike darf es nicht erfahren!”
    “Was? Wieso nicht?”
    “Verstehst du denn nicht? Das darf nicht passieren. Es geht einfach nicht. Es ist eine unmögliche Situation aus tausend verschiedenen Gründen.” Obwohl sie alle in ihrem Kopf herumschwirrten, konnte sie keinen einzigen in Worte fassen.
    “Nenn mir einen”, forderte ihre Mutter sie auf.
    “Da ist zum einen …”
    Louisa hob eine Augenbraue. “Wieso sollte es nicht funktionieren, Corinne?”
    “Ja”, meinte Mike, der plötzlich in der Tür stand. “Wieso nicht?”
    Corinne glaubte, jetzt doch noch in Ohnmacht zu fallen “Wie viel hatte er gehört? Seine Miene verriet nichts. “Ich … ich dachte, du hackst Holz?”
    “Habe ich. Bis ich das merkwürdige Gefühl bekam, dass hier etwas sehr viel Interessanteres vor sich geht.” Er lehnte sich gegen den Türrahmen und sah völlig gelassen aus. “Und ich hatte

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