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Weil du mich erloest

Weil du mich erloest

Titel: Weil du mich erloest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Stimme erkannte. Er wollte zu ihr nach vorne gehen, blieb aber in der Tür zum Schlafzimmer stehen, als er sie durch den Flur auf sich zukommen sah.
    »Wo warst du?«, wollte er wissen. Er trat zurück, sodass sie ins Zimmer kommen konnte. Der Flur war düster, das Schlafzimmer dagegen sonnendurchflutet. Er betrachtete ängstlich ihr Gesicht auf der Suche nach Anzeichen für einen Notfall. Sie hatte ihren Zeichenblock unter dem Arm und Stifte in der behandschuhten Hand. Ihre Nase und die Wangen waren von der Kälte gerötet, ansonsten war sie völlig in Ordnung.
    »Ich bin in den Wald gegangen, um Belford durch die Bäume hindurch zu zeichnen. Ich war nicht weit weg, ich konnte dich ja schreien hören.«
    »Du solltest nicht so herumstreunen. Ich wusste nicht, wo du warst.«
    »Das habe ich gemerkt, so wie du gebrüllt hast.« Er war so erleichtert darüber, dass alles in Ordnung mit ihr war – keine Entführung, Verletzung oder Schlimmeres –, dass er eine ganze Weile brauchte, um ihr Lächeln zu bemerken. Er blinzelte, um sicherzugehen, dass er sich nicht täuschte. Diesen ganz besonderen, so vertrauten Ausdruck des zärtlichen Amüsements hatte er lange, lange nicht mehr gesehen.
    Er atmete langsam aus.
    »Großmutter hat mir erzählt, dass du durch Mrs. Hanson ausrichten ließt, dass du hier bist. Mir wäre es lieber, wenn ich Bescheid wüsste, wenn du rausgehst. Eigentlich wäre es mir sogar noch lieber, wenn du gar nicht alleine durch die Anlagen laufen würdest.« Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete er weiterhin ihren Gesichtsausdruck, denn er war noch skeptisch, was ihre Laune anging.
    Sie zuckte mit den Schultern, ging hinüber zum Schreibtisch und legte Zeichenblock und Stifte ab. Sie kam zu ihm zurück, zog die fingerlosen Handschuhe aus und knöpfte ihren Mantel auf. Aus dem Augenwinkel heraus blickte er auf ihr dunkelrotes T-Shirt, das ihre schmale Taille und die vollen Brüste betonte.
    »Nun, ich bin jetzt ja nicht mehr alleine.« Ihre Augenbrauen hoben sich in einer Miene, die er nur als herausfordernd verstehen konnte.
    »Nein … aber für die Zukunft«, erwiderte er schroff. Er blickte sie noch einen Moment an und forschte nach weiteren Hinweisen auf ihre Stimmung, doch sie sah ihn nur ruhig an.
    »Ich wollte heute Vormittag mir dir über ein ganz bestimmtes Thema reden«, sagte er beklommen.
    »Es tut mir leid, wie ich mich verhalten habe.«
    Er blinzelte überrascht über diese einfache Entschuldigung.
    »Ich wollte dich nicht damit beunruhigen, mit dem …« Er schwieg unsicher, denn er wollte ihren Ärger über seinen Grund, nach Frankreich zu gehen, nicht in Worte fassen. Er räusperte sich. »Was heute morgen zwischen uns passiert ist«, führte er aus. »Ich habe mit Lucien, meinen Großeltern und Gerard gesprochen. Sie halten es auch für eine gute Idee, dass ich morgen hier in Belford eine kleine Pressekonferenz abhalte, nur um anzukündigen, dass wir versuchen werden, Tyake zu übernehmen, und um zu verdeutlichen, dass ich es bin, der die ganze Sache in Angriff genommen hat. Ich habe Lin kontaktiert, sie bereitet alles vor. Ich denke, es wäre klüger, wenn du nicht bei der Pressekonferenz auftauchen würdest. Ich möchte dich lieber aus der öffentlichen Wahrnehmung heraushalten. Großvater ist einverstanden.«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Du hast vor, wieder zu arbeiten?«
    »Ja, zumindest mehr als in letzter Zeit.« Er blickte sie an. »Ich übernehme wieder die Kontrolle, Francesca.«
    »Und was ist mit deiner anderen wichtigen Aufgabe … dieser … dieser Suche nach dir selbst?«, fragte sie stockend. Er erkannte, dass sie sich große Mühe gab, nicht höhnisch zu klingen. Das rechnete er ihr hoch an. Und doch war ihm klar, dass er sie noch immer vorsichtig behandeln musste.
    »Die gebe ich nicht auf. Es tut mir leid«, fügte er an, als er einen Anflug von Enttäuschung bemerkte und ihre Hoffnungen zunichtemachte. »Ich muss meine Zeit aber gleichmäßiger aufteilen. Alle machen sich Sorgen darüber, was dir in Chicago zugestoßen ist, und sie denken auch, dass es mit der Menge an Macht zusammenhing, die ich dir stellvertretend übertragen hatte.«
    »Ich weiß wirklich nicht, wie du das annehmen kannst, Ian.«
    »Das kann ich, denn ich bin selbst zuvor bedroht worden.«
    »Was?«, rief sie bestürzt.
    »Kein Grund, sich Sorgen zu machen.«
    »Wie, kein Grund sich Sorgen zu machen? Man muss sich Sorgen machen, wenn es um mich geht, aber nicht wenn es um dich

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