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Weinland & Stahl

Weinland & Stahl

Titel: Weinland & Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Blood 01 - Das Blut der Nacht
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wurde?«
    Hyakin schien nicht zu begreifen, worauf sie hinauswollte.
    Schweigend starrte er sie an. Seine Augen bettelten darum, aus dem Verhör entlassen zu werden.
    Aber Heaven hatte noch nicht alles erfahren, was sie wissen wollte.
    »Was wurde aus den Wissenschaftlern? Habt ihr sie freigelassen?«
    »Freigelassen?«, Es klang, als hätte Heaven etwas völlig Widersinniges gefragt. »Natürlich
nicht
! Sie dienten uns weiter.«
    »Wozu?«, Heavens verständnislose Geste umschloss sämtliche Verwüstungen nicht nur hier, sondern vermutlich überall in dem Gebäude, wo sich Labors befanden. »Wo sind sie?«
    »Auf dieser Etage. Sorgfältig verwahrt.«
    »Verwahrt?«
    »Wir haben diesen Ort seit Boraks Tod nicht wieder verlassen. Wir... wussten nicht, wohin. Aber natürlich brauchten wir Nahrung...«
     
     
    Kairo
    Jedes Stückchen, das Sardon der Oberfläche des Purpurmeeres entgegentrieb, war Schmerz. Doch alles blieb darin zurück, als der Vampir ihm entstieg und wieder eintauchte in die Wirklichkeit.
    In eine Wirklichkeit, in der
was
geschehen war?
    Augenscheinlich... nichts.
    Das Kellergewölbe hatte sich nicht verändert, und die Leichen, verwüstet und mit verrenkten Hälsen, lagen noch so, wie Sardon sie in Erinnerung behalten hatte.
    Barabbas lehnte etwas entfernt an der Wand, erschöpft von dem, was ihm widerfahren war. Seine Haut schien ausgedörrter als zuvor, noch runzliger.
    Boram und Bahid – was war mit ihnen? Sardon sah sich um.
    »Sie sind fort.« Die Worte raschelten über Barabbas' dürre Lippen.
    »Fort?«
    Sardon kroch näher. Erst jetzt merkte er, dass er den Kelch noch immer hielt. Den Lilienkelch, der ebenfalls unverändert schien.
    »Wo sind sie hin?«, fragte Sardon. »Wurden sie ebenfalls getroffen von diesem –«
    Kraftlos schüttelte der Wiedergekehrte den Kopf, sagte aber: »Ich weiß es nicht. Sie waren in Eile, als ich erwachte. Sie glaubten zu verbrennen.«
    »Zu verbrennen?«, echote Sardon.
    »Vor Durst«, sagte Barabbas. »Ihr Durst war übermächtig.« Der Blick seiner kaum belebten Augen heftete sich auf den Kelch in Sardons Hand. »Was war das, Sardon?«, fragte er müde und rau. Und dann, noch matter: »Was haben wir getan?«
    Was haben
wir
getan?
    Sardon sprach die Frage nicht aus, wie er sie für sich selbst stellte.
    Was habe ICH getan?
     
     
    Sydney
    Nicht das verkrüppelte Retortenwesen, dem Heaven begegnet war, sondern die Vampire selbst hatten die Laboratorien nach Boraks Tod verwüstet.
    Weil sie den Anblick der genetischen Experimente, die Borak als ihre 'verbesserten' Nachkommen hatte züchten wollen, nicht mehr ertragen hatten.
    Das hatte Heaven noch von Hyakin erfahren, ehe sie ihre Zähne erneut in sein Fleisch getrieben und von ihm getrunken hatte, bis ein Grad von Sättigung erreicht war, von dem sie hoffte, er würde sie für Tage nähren.
    Sie wusste immer noch nichts Rechtes mit ihrer veränderten Situation anzufangen. Aber Gottes Urteil schwebte über ihr wie ein Damoklesschwert.
    Und dann – als ihre Hände Hyakins gebrochenes Genick losließen, als er vor ihr niedersank und zerfiel – sah sie es: das Kainsmal. Das Zeichen, von dem Gott gesprochen und das er ihr zurückgegeben hatte. Es prangte in ihrer linken Handfläche und besaß die Kontur einer stilisierten Fledermaus.
    In dem Moment, als Hyakin starb, schien es kurz aufzuleuchten, und als Heavens Finger verwirrt darüber fuhren, konnte sie es nicht ertasten. Es war weder erhaben noch fühlbar wie eine Tätowierung. Es schien einfach Bestandteil der natürlich gewachsenen Haut zu sein...
    An ihm wirst du erkennen, wann deine Aufgabe erfüllt ist und der letzte Vampir besiegt wurde. Es wird verschwinden, sobald es vollbracht ist... oder dich ins ewige Fegefeuer binden, wenn du deinen Feinden unterliegst!
    Die Worte hallten drohend in Heaven wider.
    Doch dann löste sie sich davon und ging auf das Geflecht von Fäden zu, das wie zu Stein erstarrt wirkte und seinen Ausgangspunkt in Boraks geschrumpftem Leichnam hatte.
    Sie wollte nicht gehen, ohne es einmal berührt zu haben. Es barg zu viele Erinnerungen...
    Doch im gleichen Moment, da sie danach griff, brach der Bann.
    Das zu unheilvoller Größe gezüchtete Fragment erwachte – als hätte es nur darauf gewartet, aus seiner Totenstarre geweckt zu werden!
    Das steinerne Netz stürzte über Heaven zusammen und verwandelte sich in ein flexibles Gespinst, das sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, innerhalb von Sekundenbruchteilen in seinen

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