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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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1.
     
    Val hatte Sorgen.
    Val wohnte in einer Hütte allein dicht am Rande des großen Sumpfes, durch den nur wenige Wege führten.
    Niemand kannte die Wege besser als Val – und die Springers, die auf der anderen Seite des Sumpfes wohnten. Aus der Gemeinsamkeit der Kenntnis rührte her, daß Val und die Springers einander ebenfalls recht gut kannten.
    Dabei lag der Vorteil allerdings auf Vals Seite. Als Einzelgänger hatte er oftmals Gelegenheit gehabt, ganze Springers-Gruppen auf den schmalen Sumpfpfaden zu beobachten, wenn sie nach Sumpfhühnern und Sumpfratten jagten.
    Val wußte, daß die Springers rabiate, rohe, eroberungssüchtige Leute waren. Er wußte außerdem, daß sie alle Mitglieder ihres Stammes in den vergangenen Tagen in recht auffälliger Weise dicht um das jenseitige Ufer des Sumpfes herum zusammengezogen hatten.
    Für Val stand fest, daß die Springers die McIntosh-Siedlung auf dieser Seite des Sumpfes in den nächsten Tagen angreifen wollten. Val war selbst ein McIntosh. Mit vollem Namen hieß er Val Peter McIntosh. Peter war der Name seines Vaters, der vor einem Jahr gestorben war, und daß er einen zweisilbigen Namen gehabt hatte, bewies, welch wichtiger Mann er im Stamm der McIntoshs gewesen war.
    Vals ganzes Streben ging danach, eines Tages eine zweite Silbe auch an seinen Namen angehängt zu bekommen – vielleicht würde er dann Vallon oder Valpet heißen – und ein ebenso angesehener Mann werden wie sein Vater. Im Augenblick allerdings machte er sich mehr Sorgen um die Springers als um das -lon oder das -pet.
    Wenn nur Reigner ihm glauben wollte!
    Reigner wäre in der Lage, den Rat zu überzeugen, daß er Wachen gegen die Springers ausstellen müsse und die Abwehr des Angriffs vorbereiten.
    Aber Reigner war ein alter Mann, der die größte Zeit seines Lebens im Frieden verbracht hatte und darüber dick und träge geworden war. Reigner hatte vier Frauen, und in letzter Zeit widmete er den beiden jüngsten von ihnen mehr Aufmerksamkeit als seinen Regierungsgeschäften.
    Val stand auf und sah durch das leere Fenster hinaus auf den Schilfwald über dem Sumpf.
    Nein, er würde nicht zu Reigner gehen. Horp war der bessere Mann.
    Horp hatte einen Sitz im Rat und würde über kurz oder lang die zweite Silbe bekommen. Horp war ein junger und unternehmungslustiger Mann. Wenn ich ihn, rechnete Val, mit in den Sumpf hinausnehmen und ihm die Springers zeigen könnte, wie sie sich geben und wie sie über uns reden, dann würde Horp mir vielleicht glauben und dem Rat über seine und meine Beobachtungen berichten.
    Val prüfte die Helligkeit des Himmels. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, wie spät es war. Das Licht war gleich stark vom Morgen bis zum Abend. Dennoch wußte Val, daß es höchstens noch eine oder zwei Stunden dauern würde, bis es verging.
    Er nahm das kleinere von den beiden Blasrohren, die ihm gehörten, zur Hand und verließ seine Hütte. Von der Hütte aus führte ein ziemlich gerader Weg zu den etwa fünfzehn anderen Hütten hinüber, die den Mcintoshs gehörten und in deren einer Horp mit seiner Frau und seinen Kindern wohnte.
    Vals Vater war der einzige gewesen, der es trotz der Mücken gewagt hatte, sein Haus dicht an den Sumpf zu bauen. Bevor die Mcintoshs hierherkamen, hatte Peter andere Sümpfe gesehen und gelernt, sich gegen die Mücken zu wehren. Die andern Mcintoshs hingegen konnten nicht einsehen, warum sie besondere Methoden zur Abwehr von Mücken erlernen sollten, wenn sie sich gegen das Ungeziefer einfach dadurch schützen konnten, daß sie weiter vom Sumpf weg bauten.
    Horp öffnete die Tür, als Val klopfte.
    „Daß du das Ziel erreichst!“ wünschte Val ihm höflich.
    „Und du auch“, erwiderte Horp.
    Die Hütte hatte drei Räume – ein Zeichen für Horps Reichtum. Aus einem der Zimmer kam das Gekreisch der Kinder. Horp führte seinen Gast in den Raum, in dem es am wenigsten zu hören war.
    Val erläuterte seinen Plan. Horp hörte aufmerksam zu.
    „Weißt du“, sagte Horp, als Val geendet hatte, „eigentlich glaube ich nicht recht daran, daß die Springers uns angreifen wollen. Die Springers – soweit ich weiß – sind arme Leute, die zufrieden sind, wenn man sie in Ruhe läßt.
    Aber wenn du sagst, daß sie häßlich über uns reden, dann sollten wir uns das tatsächlich anhören. Die Mcintoshs sind ein Stamm mit alter Tradition und lassen es nicht zu, daß ihnen jemand den nötigen Respekt verweigert.“
    Val fiel ein Stein vom Herzen. Ihm war es

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