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Weiß wie der Tod

Weiß wie der Tod

Titel: Weiß wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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der Master und Termühlen der Servant oder umgekehrt?«, fragte Benguela.
    »Möglich, aber nicht anzunehmen. Wir haben bei Landau keinen Hinweis auf homosexuelle Neigungen gefunden. Ich denke dabei an etwas anderes.«
    »Jetzt mach es nicht so spannend«, wollte Michaelis abkürzen. »Woran denkst du?«
    »Das weibliche Element. Sie haben sich eine Frau gesucht, an der sie ihre Triebe ausleben konnten.«
    »Aber wir haben keine Anzeigen misshandelter Frauen vorliegen«, widersprach Michaelis.
    »Eben.«
    Es dauerte einen Moment, bis die Lösung klar wurde.
    »Das würde bedeuten«, schlussfolgerte Michaelis, »dass sie eine Frau in ihre Gewalt gebracht haben. Oder …«
    Ihr Blick ging zu Gudman.
    »Was schaust du mich so an?«, fragte er irritiert.
    »Denk doch mal nach.«
    Schließlich machte es auch bei ihm Klick. »Ihr meint Jette Friis?«
    »Eine gewagte These«, gab Benguela zu bedenken. »Dennoch, sie hat was.«
    Michaelis seufzte. »Ich weiß nicht, Levy. Sehr wacklig, und außerdem haben wir überhaupt keine Beweise.«
    »Dafür seid ihr zuständig, mein Job ist es, euch auf neue Ermittlungsansätze hinzuweisen. Hier habt ihr einen. Die Verstümmelungen an Jette Friis’ Körper weisen auf einen sexuellen Hintergrund hin. Der oder die Täter haben versucht, die Spuren zu beseitigen. Wieso haben sie das getan? Sie hätten den kompletten Körper genauso im Wasser entsorgen können. Aber nein, sie fürchteten eine mögliche Spur zu ihnen. Und da sind Landau und Termühlen das Beste, was ich zurzeit anzubieten habe.«
    »Bleibt nur die Frage, wer hat die beiden getötet?«, hakte Luansi nach.
    »Sehr gut. Wie ich vorhin schon anmerkte: Wer wusste von der Vergangenheit und der Neigung der beiden?
    Doch zuvor würde ich gern eine andere Frage beantwortet haben: Wenn sich die Beschreibungen von Jette Friis und dieser Vermissten, von der Falk berichtet hat, wirklich so ähnlich sind, was ist mit ihr geschehen?«
    »Oh, nein«, platzte es aus Michaelis heraus, aber sie fasste sich schnell. »Landau und Termühlen waren schon lange tot, als diese Frau verschwand. Die können es nicht gewesen sein.«
    »Richtig. Haben wir es dann mit einer dritten Person zu tun?«
    »Die in Verbindung zu den beiden stand?«
    »Ja, und somit komme ich auf die erste Frage zurück: Wer wusste davon?«
    »Diese ominöse dritte Person«, mutmaßte Benguela, »hat Landau und Termühlen aus dem Weg geräumt. Nicht zu vergessen Mandrak. Er ist vermutlich von der gleichen Hand getötet worden.«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Eine andere, es gibt noch jemanden. Eine vierte Person.«
    »Jetzt hör aber auf«, widersprach Michaelis.
    »Bisher glaubten wir, dass wir zwei getrennte Fälle haben. Hier die Prügelopfer, dort die zerstückelte Frauenleiche. Auf den ersten Blick keine Überschneidung, keine Berührungspunkte. Doch wenn wir alle Informationen, die wir bisher gesammelt haben, zusammennehmen, dann hat alles vor einem Jahr mit dem Tod von Holger Mandrak begonnen.
    Auf der einen Seite haben wir einen Mann oder eine Gruppe von Männern, die Frauen tötet, und auf der anderen Seite jemanden, der wiederum diese Männer tötet.
    Wer könnte dieser Jemand sein, und vor allem: Wie kommt er an die Informationen?«
    Benguela hatte schnell eine Antwort parat: »Über die Spaceweb-Profile.«
    »Möglich. Aber vielleicht gibt es noch einen anderen Weg.«
    »Und der wäre?«
    »Ich habe mir letzte Nacht nochmals den Fall Mandrak vorgenommen. Dabei bin ich auf eine sehr interessante Gruppe gestoßen, die wir bereits kennen. Die Weiße Lilie.«
    »Stimmt«, sagte Benguela. »Die behaupten von sich, Informationen über alle verurteilten Gewaltverbrecher zu haben.«
    Michaelis war nicht überzeugt. »Landau war aber aus unseren Verzeichnissen gelöscht.«
    »Bis auf eines, das Zentralregister. Wer hat Zugriff darauf oder kann es abfragen, ohne Misstrauen zu erregen?«
    »Richter, Staatsanwälte … oder einer von uns.«
    »Jetzt wird die Sache richtig heiß«, sagte Benguela.
    »Wenn wir diesen begrenzten Personenkreis mit der Weißen Lilie zusammenbringen, dann haben wir einen neuen Ansatz: die vierte Person.«
    Michaelis wurde mulmig zumute. »Levy, das reicht. Zum Schluss willst du mir noch einreden, dass der Mörder einer von uns ist.«
    »Ich glaube, ein Blick in die Datenbank der Weißen Lilie würde uns weiter bringen als die Spaceweb-Profile. Wenn wir wüssten, wer zu ihren Mitgliedern zählt …«
    »Stopp. Schluss damit. Jetzt fängst du auch

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