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Weltraumpartisanen 17: Der Spiegelplanet

Titel: Weltraumpartisanen 17: Der Spiegelplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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wir den gegenwärtigen Kurs beibehalten, Sir, könnten wir morgen um diese Zeit die Umlaufbahn erreicht haben."
    Die Kronos schwebte über einem blauen Diamanten, der eingebettet war in den schwarzen Samt der Unendlichkeit, und es bedurfte schon eines geschulten Blickes, um zu beurteilen, daß die Kontinente und Ozeane, die durch die aufgelockerte Bewölkung schimmerten, sich in Form und Lage von denen der Erde unterschieden. Aber sonst war alles vorhanden, um die Täuschung vollkommen zu machen. Es fehlten weder die hochaufragenden Gebirge noch die Wälder und Steppen.
    Falls mich jemand gefragt hätte, über welchem Planeten die Kronos schwebte, hätte ich ohne zu überlegen, geantwortet: Über der Erde.
    Sobald man die unbestechliche Optik zur Hilfe nahm, erkannte man noch mehr.
    Auf mein Geheiß hin führte Captain Romen die Kronos bis auf zehntausend Meter an den Planeten heran und brachte sie dann zum Stillstand.
    Das, was ich anfangs für eine Stadt gehalten hatte, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als eine gigantische Fabrik im Zentrum eines spinnwebartigen Energie Verbundes. Angelehnt an einen Stausee von mehreren Quadratkilometern Ausdehnung, füllte sie ein ganzes Tal aus. Jenseits eines bewaldeten Höhenzuges lag eine große Stadt. Ich blickte hinab auf Plätze, Straßen und Häuserschluchten voller Bewegung.
    Captain Romen, der neben mir saß, fühlte sich offensichtlich unbehaglich. Immer wieder kehrte sein Blick zurück zu den Monitoren des Radars.
    „Sir", bemerkte er, „von Raumüberwachung scheint man auf diesem Planeten nicht viel zu halten. Daheim hätten wir schon längst eine Patrouille mit höchst unangenehmen Fragen am Hals."
    „Vielleicht, Captain", erwiderte ich, „ist dies der kleine Unterschied."
    Noch einmal musterte ich die Stadt. In ihrer Ausdehnung entsprach sie etwa New York, und daraus ließ sich der Schluß ziehen, daß sie ein bedeutendes Zentrum dieser erdähnlichen, wenn nicht gar erdgleichen Zivilisation darstellte. Trotzdem vermochte ich nirgendwo die mir von der Erde her so vertrauten, unverkennbaren Pisten und Rampen zu entdecken, die zu einer entwickelten Raumfahrt gehören. Einen Anblick wie diesen hatte New York vielleicht vor einem Jahrhundert geboten: 1980.
    „Es könnte sein, Captain", sagte ich, „ daß wir es mit einer Zivilisation zu tun haben, die noch nicht in das Zeitalter der Raumfahrt eingetreten ist."
    Captain Romen zwinkerte geblendet mit den Augen. „Keine Raumfahrt? Und so eine Fabrik?"
    „Warum nicht? Vielleicht haben sie sich ganz auf ihre eigene Erde gestützt."
    „Ich möchte wissen, Sir, was das für Leute sind. Haben Sie die Absicht, auf dem Planeten zu landen? Es dürfte keine Schwierigkeiten bereiten."
    Ich dachte an die Landung auf PILGRIM 2000 und die daraus entstandenen Folgen. Daran, daß wir alles verloren hätten, das Schiff und das Leben, hatte nicht viel gefehlt. Die Erfahrung war nun einmal gemacht: sie ließ sich nicht wegdenken - nicht einmal beim Anblick eines Planeten, der heimatliche Gefühle wachrief: alle die Träume von milden Frühlingswinden über blühenden Wiesen, von murmelnden Bächen in lauschigen Wäldern - und, nicht zu vergessen, von einem ordentlichen Steak auf dem Teller.
    „Auf jeden Fall", erwiderte ich, „dürfen wir uns die Gelegenheit zu einer Erkundung nicht entgehen lassen. Lieutenant Torrente und" -ich überlegte und entschied mich - „Lieutenant Stroganow werden mich begleiten. Wir nehmen das Dingi ."
    „Sir", widersprach Captain Romen, „wollen Sie die Erkundung nicht mir überlassen? Ich bin, wie Sie wissen, Zigeuner und kann, wenn es sein muß , auch mal die Beine in die Hand nehmen."
    Captain Romens Sorge um mein Wohlergehen rührte mich, aber er übersah, daß er noch immer an einer nicht völlig ausgeheilten Pfeilwunde litt.
    „Sie", gab ich zurück, „übernehmen für die Dauer meiner Abwesenheit das Kommando über die Kronos. Gehen Sie damit in die Umlaufbahn und halten Sie sich bereit, uns wieder an Bord zu nehmen."
    Captain Romen schüttelte den Kopf.
    „Ihre Entscheidung, Sir, gefällt mir nicht. Wie lange soll ich warten - und was soll ich unternehmen, falls Sie in Verzug geraten?"
    Für Captain Romens Skepsis gab es allen Grund. Wir hatten es zu tun mit einem fremden Planeten, mit einer unbekannten Zivilisation. Aufgebrachte Einwohner mochten das Dingi finden und zerstören. Alles war möglich, ein freundlicher Empfang ebenso wie barbarische Feindseligkeit. Rein äußerlich war

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