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Weltraumpartisanen 17: Der Spiegelplanet

Titel: Weltraumpartisanen 17: Der Spiegelplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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wüsten Drohungen den Polizisten entgegen, doch die Polizisten rannten weiter, brachten sie zu Fall und trampelten mit ihren schweren Stiefeln über sie hinweg.
    Die Ursache der plötzlich ausgebrochenen Panik war auf der Wiese versammelt - auf jener Wiese, bis zu der Oliva und ich der Spur der Rehe gefolgt waren -: eine wohl tausendköpfige Menge mit bunten Fahnen, mit Musikinstrumenten, aber auch mit drohend geschwungenen Knüppeln. Eine zweite, verheerende Explosion mußte stattgefunden haben: Unter dem Druck der ins Freie strebenden Einwohner von Magnoville waren die Mauern einer fast schon zur Tradition gewordenen Gefangenschaft geborsten.
    Mein Blick wanderte über erregte, erhitzte Gesichter. Die Veränderung, die von gestern auf heute mit all diesen Menschen vorgegangen war, ließ sich nicht übersehen. Was sich auf der Wiese drängte, hatte nichts mehr zu tun mit den Faulenzern, den Spielern und Trunkenbolden. Ein neuer Geist war über die Einwohner von Magnoville gekommen. Die Gesichter der Männer, Frauen und Kinder waren die von Menschen, die Vertrauen gefaßt hatten zu sich selbst.
    Ein junger Polizist mit angstvoll geweiteten Augen stolperte vorüber.
    „Geben Sie auf!" rief er den beiden Ingenieuren zu. „Geben Sie auf! Die Leute haben recht !" Hinter mir ratterte eine Maschinenpistole. Ich fuhr herum.
    Der junge Polizist wälzte sich in seinem Blut.
    Der leberkranke Habicht führte ein frisches Magazin in seine Waffe ein. Mir fiel auf, daß seine Hände zitterten.
    Der Dicke stieß mir den Lauf seiner Waffe in die Seite. Er schwitzte stark und sah sich, während er zu mir sprach, immer wieder nach den Seiten zu um.
    „Vorwärts, Baraträer ! Zeig dich den Leuten! Mach ihnen klar, daß es ihnen nur zum Vorteil gereichen kann, wenn sie brav und gehorsam in die Stadt zurückkehren. BIG MOTHER wird neu erstehen - größer und schöner als je zuvor. Es wird den Leuten an nichts mangeln. Wir werden neue Spiele für sie erfinden, unterhaltsame Spiele... „
    Die Worte des Dicken waren kaum zu verstehen. Seine Stimme schnappte über.
    „Vorwärts, Baraträer ! Vorwärts!"
    Langsam setzte ich mich in Bewegung - doch nur, um nach einigen Dutzend Schritt erneut stehenzubleiben.
    Ich hatte den Anführer der Aufständischen erkannt; ich blickte in die Augen von Bogulob Babel, dem alten Märchenerzähler. Und neben ihm, zu seiner Rechten, glaubte ich Olivas glückstrahlendes Gesicht zu sehen - doch es war nicht das ihre, sondern das ihres jüngeren Bruders Hamon .
    Auch Hamon trug einen Knüppel - und nun, da er mich erspähte, stieß er den Knüppel wie ein Schwert steil in die Höhe und ließ einen übermütigen Ruf erschallen.
    Bogulob Babel legte die Hände trichterförmig vor den Mund.
    „Mark - wir kommen!"
    Ich winkte ihm zu; das war mein Abschied.
    Die letzte Polizeihundertschaft räumte das Feld. Der Rasen war übersät mit fortgeworfenen Waffen und Uniformen.
    Der dicke Ingenieur heulte vor Wut und Verzweiflung. „Du sollst sie aufhalten, Baraträer ! Aufhalten!"
    Die flüchtende Hundertschaft war heran. Mit zwei, drei raschen Sätzen erreichte ich den nächsten Baum und preßte mich gegen den Stamm. Eine endlos scheinende Minute war ich umgeben von einer tollwütigen Stampeda . Die Polizisten flüchteten mit der Rücksichtslosigkeit erschreckter Büffel; ihre schweren Stiefel trampelten nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. In der Luft lag ein bitterer, scharfer Geruch: die Ausdünstung der Angst.
    „ Baraträer !"
    Zwei Maschinenpistolen feuerten und verstummten. Ich wandte den Kopf.
    Die Stampeda war über die beiden Ingenieure hinweggegangen; sie lagen mit ausgebreiteten Armen auf der Erde, und ihre Kittel waren schwarz von den Abdrücken unzähliger Stiefel.
    Bogulob Babel schrie einen Befehl, und die Männer, Frauen und Kinder aus Magnoville setzten sich in Bewegung.
    Hamon - mit dem Gesicht von Oliva - bildete die Vorhut.
    Ich rannte zum Hubschrauber, kletterte hinein und startete. Ein Wirbelwind fuhr durch den Park und ließ die ehemals weißen Kittel der Ingenieure flattern. Die Ingenieure sahen aus wie zerbrochenes Spielzeug, und als der Hubschrauber abhob, fielen die Kittel über ihre Gesichter wie Leichentücher.
    Schräg unter mir, im goldenen Schein einer nachmittäglichen Sonne, lag, braun und verwittert, die Hochebene, und als ich mich in der Kanzel ein wenig vorbeugte und den Kopf hob, erkannte ich auch die Kronos, die darüber schwebte. Captain Romen kontrollierte, bevor er

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