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Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille

Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille

Titel: Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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auf den verstaubten gelben Ball des Mondes, der bereits angenagt war von der Nacht. Gleißende Helligkeit und pechschwarze Finsternis stießen in einer schnurgeraden Front aufeinander wie zwei gegnerische Armeen. Las Lunas mit seinen hypermodernen Türmen und Kuppeln, das neue Babylon, lag irgendwo jenseits der Krümmung. Um diese Zeit pulsierte dort bereits das Leben. Die Spielhöllen und Kneipen quollen über; neugierige, unternehmungslustige Touristen aller Hautfarben und Rassen, hartgesottene Geschäftsleute und der zwielichtige Auswurf zweier Welten vermengten sich auf den Straßen und Plätzen zu einem makabren Karneval. In der schwarzen Börse, in den Bordellen und in den teuren Bars herrschte Hochbetrieb. Man handelte mit geschmuggelten und gestohlenen Waren, man handelte mit geheimen Informationen, man handelte mit Menschen und mit Schicksalen.
    Las Lunas, das Goldland der Gesetzlosen … Wer den Mond besaß, beherrschte die Erde. Sowohl die EAAU als auch die VOR wachten argwöhnisch darüber, daß an dem neutralen Status von Las Lunas nicht gerüttelt wurde.
    Gelegentlich zahlte man für diesen willkommenen Zustand mit einem verlorenen Schiff. Die Signale und Zahlenkolonnen auf den Monitoren wurden für Seebeck allmählich zu sinnvollen Informationen. Was er anfangs für Chaos gehalten hatte, war im Gegenteil klare Ordnung.
    Nachdem das flüchtende Schiff soeben noch wie ein gehetzter Hase einen Haken geschlagen hatte, nahm es nun erneut Kurs auf die rettende Umlaufbahn, wobei es aus seinem Triebwerk alles herausholte, was dieses hergab.
    Ein Hase? Eher ein erfahrener Fuchs. Der Fuchs strebte seinem Fuchsbau zu.
    Major Degenhardt drückte erneut die Sprechtaste.
    »Funkraum – Brücke.«
    Seebeck zog die Kamera aus der Tasche, visierte den Kommandanten an und ließ den Mechanismus schnurren.
    »Funkraum.« Lieutenant Demnitz meldete sich.
    Major Degenhardt starrte auf die huschenden Signale und Zahlen. Seebeck hatte ihn im Visier seiner Kamera: das Gesicht eines Mannes im Zustande höchster Konzentration, das Gesicht des Jägers, der nur Augen und Sinne hat für seine Beute, zur versteinerten Maske erstarrte kalte Leidenschaft.
    »Geben Sie durch, Lieutenant …« Major Degenhardt zog sekundenlang die Unterlippe ein. »Geben Sie durch: ›Sofort beidrehen!‹ ›Sehe mich sonst gezwungen, das Feuer zu eröffnen!‹ Klar?«
    »Aye, aye, Sir.«
    Eine Pause entstand. Der Kommandant und sein Pilot, Captain Tuomi, tauschten einen raschen Blick. Der Captain wiegte ein wenig den Kopf – wie um anzudeuten, daß er gewisse Zweifel hegte.
    Seebeck setzte die Kamera ab. Die Stille, die so unverhofft in das Cockpit eingekehrt war, machte ihm Mut, die Frage auszusprechen, die ihm auf der Zunge brannte.
    »Major, ich wäre Ihnen wirklich dankbar …«
    Major Degenhardt erwiderte, ohne sich umzuwenden: »Jetzt nicht, Mr. Seebeck!« Und gleich darauf fügte er hinzu: »Stehen Sie hier nicht so rum, Mann! Was glauben Sie denn, wo Sie sind – auf dem Sonnendeck eines Musikdampfers?«
    Lieutenant Stroganow kam Seebeck zu Hilfe, indem er einen zusätzlichen Notsitz ausfuhr.
    »Setzen Sie sich, Mr. Seebeck. Der Major hat recht. Wenn es gleich rumgeht, riskieren Sie Ihre Knochen.«
    Seebeck bedankte sich mit einem Seufzer und einem Lächeln. Lieutenant Stroganow legte ihm die Gurte an.
    »Fest genug?«
    Seebeck hatte das Gefühl, von stählernen Klammern an den Sitz gepreßt zu werden.
    »Fest genug. Was ist das überhaupt für ein Schiff, das wir verfolgen?«
    Lieutenant Stroganow antwortete mit gedämpfter Stimme.
    »Es hat sich bisher nicht zu erkennen gegeben. Der Bauart nach ist es ein Bollide – fast ebenso flink und ebenso giftig wie ein ausgewachsener Taurus- Zerstörer.«
    »Und das bedeutet?«
    »Und das bedeutet …«
    Lieutenant Stroganow hob die Schultern. Seebeck gewann den Eindruck, daß Lieutenant Stroganow mit etwas zurückhielt – wahrscheinlich mit Rücksicht auf Major Degenhardt.
    Commander Brandis sagte auf einmal mit seiner ruhigen Stimme: »Ich sehe, Mr. Seebeck, man hat versäumt, Sie zu unterrichten. Ein Bollide, der im vergangenen Jahr vom Werftgelände auf der Venus entführt worden ist, macht seit ein paar Monaten die Gegend unsicher. Mindestens drei Frachtschiffe und ein Passagierschiff gehen auf sein Konto. Major Degenhardt ist der Meinung, den fraglichen Bolliden gestellt zu haben …«
    Major Degenhardt machte eine unwillige Kopfbewegung, und Commander Brandis verstummte und lehnte sich

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