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Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor

Titel: Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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macht diese Reise mit im Range eines Superkargos. Bei der GF ist man der Ansicht, wir geben zu viel Geld aus für nichts."
    Busch lächelte säuerlich und reichte mir die Hand zu einem geizigen Druck.
    „Sie wollen also über die UGzRR berichten, Mr. Seebeck? Hoffentlich sind Sie raumfest."
    Ich überging die Bemerkung. Sie war weniger gemacht, um eine wahrheitsgemäße Antwort aus mir herauszulocken - eine solche wäre mir nicht schwergefallen, denn hinter mir lag die Sirius-Patrouille -, sondern um mich zu verletzen. Commander Busch ließ die Presse spüren, was er von der Presse hielt, indem er mir zu verstehen gab, daß ich in seinen Augen nur ein lästiger Schreiberling war.
    Venus-Tower meldete sich mit einem Gähnen. „Sind Sie so weit, Henri Dunant?"
    „Sobald Sie mir grünes Licht geben, Venus-Tower", erwiderte Brandis. „Wir hier sind allesamt Frühaufsteher."
    „Moment!" sagte Venus-Tower mit einem neuerlichen Gähnen. „Ich komme gleich wieder. Was ist das überhaupt für ein verrückter Start -mitten in der Nacht? Man kann Dringlichkeiten auch übertreiben."
    Venus-Tower wollte es offenbar doch nicht so genau wissen und schaltete ab.
    Brandis rief den Maschinenraum, und gleich danach sprang das Triebwerk an und schüttelte uns durch. Das Schütteln ging über in ein gleichmäßiges Vibrieren.
    Eine junge, gut aussehende Asiatin, zierlich und anmutig wie eine Geisha, betrat das Cockpit und grüßte auf japanisch : mit einer Verbeugung hinter gefalteten Händen. Sie trug die übliche Bordgarnitur mit den Abzeichen des Piloten: zwei goldene Schwingen.
    Brandis machte uns bekannt.
    Zur UGzRR-Flotte gehörten zwei Schiffe der VOR, aber nur an Bord der Henri Dunant war die Besatzung gemischt. Captess Yodogimi Kato stammte aus der Stadt, über der im Jahre 1945 die erste Atombombe der Geschichte gefallen war: Hiroshima. Seit einem Jahr war sie Brandis' rechte Hand. Sie hatte ein gewinnendes Lächeln und sprach ein nahezu akzentfreies Metro.
    „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Mr. Seebeck", sagte sie mit melodischer Stimme. „Commander Brandis gab mir bereits Ihren Bericht über die Sirius-Patrouille zu lesen. Er sagt, seit dieser Reise sind Sie einer der wenigen Reporter mit Fell auf den Kauwerkzeugen."
    Mir entging nicht, daß Brandis sich plötzlich abwandte: wahrscheinlich, weil ihm das Gesicht, das ich machte, nicht geheuer war. Woher sollte ich auch wissen, daß dieses porzellanhafte Wesen aus den VOR mit gewissen Redensarten und geflügelten Worten unserer Sprache auf dem Kriegsfuß stand, obwohl sie sie, vom Ehrgeiz getrieben, liebend gern gebrauchte? Später erst gestand mir Brandis, wie sehr er diesen Moment genossen hatte. Er selbst hätte längst aufgegeben, an diesen Rätseln neubabylonischer Sprachverwirrung herum zutüfteln; dies zu tun, überließe er der Findigkeit seines Navigators, der aus einem europäisch-asiatischen Grenzgebiet stammte. In der Tat kam Lieutenant Stroganow auch mir zu Hilfe. Bevor das entstandene Schweigen peinlich werden konnte, erklang im Lautsprecher sein dröhnender Baß.
    „Mr. Seebeck", sagte der grauköpfige Sibiriak, der oben im Kartenhaus unser Gespräch mitgehört hatte, „Captess Kato hat Ihnen soeben bescheinigt, daß Sie in Ihrem Fach ein gestandenes Mannsbild sind: mit Haaren auf den Zähnen."
    Ich verfüge über die Gabe, schnell zu lernen. Kaum, daß ich die Regeln erahnte, machte ich sie mir zu eigen .
    „Danke, Iwan", antwortete ich. Und an die Adresse der schönen Pilotin fügte ich todernst hinzu: „Ich hoffe, ich werde auch Ihnen beweisen, Captess, daß ich kein grasfarbener Knabe mehr bin." Danach weidete ich mich an der Verwirrung, die sich in Captess Katos dunklen Mandelaugen zeigte. Stroganow im Kartenhaus erbarmte sich schließlich.
    „Mr. Seebeck wird Ihnen beweisen, Captess, daß er kein grüner Junge mehr ist", dolmetschte der Lautsprecher. Captess Katos Miene entspannte sich.
    „Ach so", lächelte sie, „ich verstehe, kein bunter Knabe. Davon bin ich überzeugt."
    Wir nahmen unsere Plätze ein und legten die Gurte an. Von meinem Notsitz aus konnte ich sehen, wie Captess Kato das Handruder entriegelte. Sie lächelte nicht mehr, und obwohl ich sie kaum kannte, war mir das Gesicht, das sie nun machte, sehr vertraut. Es war das konzentrierte Gesicht des Piloten vor dem Start.
    Die Freigabe ließ auf sich warten. Captess Kato wandte flüchtig den Kopf.
    „Steht es jetzt fest, Sir", erkundigte sie sich, „woran die Albert

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