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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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bemerkt, wenn sie sich weniger unauffällig verhalten hätten. Eine weitere Besonderheit der Wände war, daß sie nur in einer Richtung schalldurchlässig waren.
    »John Harris, der Chef der VEGA höchstpersönlich! Mich laust der Affe!«
    Die vier Buchstaben VEGA hatten ursprünglich gestanden für Venus – Erde. Gesellschaft für Astronautik. Inzwischen, nachdem aus dem bescheidenen Unternehmen ein raumfahrttechnischer Gigant geworden war, die halbautonome Raumfahrtbehörde der EAAU, zuständig für Forschung, Entwicklung und Kontrolle der gesamten zivilen Astronautik und überdies von der Verfassung eingesetzte Prüfinstanz für die Eigenproduktionen der Strategischen Raumflotte, waren die vier Großbuchstaben VEGA jedem Kind geläufig.
    Unter John Harris hatte die VEGA ihre Blüte erlebt, in den siebziger und achtziger Jahren, den großen Aufbruch zu den Sternen, die verkehrstechnische Anbindung der Venus an die EAAU, die Inbesitznahme und Kolonisierung von Uranus und Mars.
    Vor drei Jahren hatte der verwegene Himmelssturm ein vorläufiges Ende gefunden. Andere Aufgaben – die Sicherung des irdischen Überlebens – waren vordringlicher geworden, als über die Erde die sogenannte Große Katastrophe hereinbrach, ein quasinuklearer Winter. Schuld war eine private Firma. Bei der Verlagerung des diamantträchtigen Planetoiden Ikarus in eine erdnähere Umlaufbahn war geschlampt worden.
    Die beiden Weißkittel nahmen ihren Dialog wieder auf.
    »Wieso hat der nur einen Arm?«
    »Bürgerkriegsinvalide.«
    »Ach! Den Mimen wird das zu schaffen machen. Find mal einen ohne rechten Arm!«
    »Die kennen doch alle Tricks … Geht das schon wieder los!«
    Der Fußboden vibrierte, als im Treppenhaus ein Preßlufthammer losratterte. Für den bestehenden Aufzug wurde auf der Etage ein zusätzlicher Ausstieg gebrochen. »Ich frag mich, warum der gemimt werden muß. Andere sind auch ganz einfach in der Versenkung verschwunden.«
    »Die Fahnder wollen’s so. Bloß keinen lauten Alarm! Ich denk, sie sind in der VEGA irgendwem auf der Spur … Und jetzt mach weiter! Was fehlt? Größe!«
    »Einszweiundachtzig.«
    »Statur!«
    »Schlank.«
    »Gewicht!«
    »Fünfundsiebzig Kilo.«
    »Geh noch mal aufs Gesicht, groß ran! Die wollen immer noch ein paar Minuten Mimik haben, zum Variieren.«
    Von all dem, was die Weißkittel miteinander besprachen, war in Colonel Bigots Büro nichts zu hören.
     
    Der Chef des Departements K saß schwer und massig hinter seinem Schreibtisch, warf dann und wann einen Blick auf die vor ihm liegende, von John Harris unterschriebene Anzeige und nahm gelegentlich einen Zug aus seiner glimmenden Zigarre.
    »Was halten Sie davon, Mr. Harris«, erkundigte er sich, »wenn wir die Sache noch einmal durchnehmen – von vorne an?«
    »Wenn Ihnen das weiterhilft, Colonel.« John Harris, der Direktor der VEGA, nickte zustimmend. »Also, von Anfang an! Es war so: Wir planen eine Erweiterung des Werftgeländes, und Schuppen 86 steht dem im Wege. Er muß folglich abgerissen werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Colonel Bigot. »Und weiter?«
    »Das Wort ›Schuppen‹ vermittelt ein falsches Bild. Unsere Schuppen sind klimatisierte Lagerräume für hochwertiges Material. Schuppen 86 mußte folglich erst einmal anhand der Inventarliste geräumt werden.«
    »Und diese wies aus …?«
    »Und diese wies aus, daß im besagten Schuppen unter anderem neun Satelliten eingelagert waren.«
    »Und die Liste ist zuverlässig?«
    »Absolut. Sie ist dreifach abgesichert. Sie wies aus, daß nach dem Vertrag von Schanghai neun radarfeste Kampfsatelliten des Typs Phantom in Schuppen 86 eingeliefert worden waren.« Harris unterbrach den Bericht. »Zu Ihrer Information, Colonel: Im Vertrag von Schanghai bekunden EAAU und VOR ihre Absicht, im Interesse der Flugsicherheit keine radarfesten Objekte im Raum zu stationieren.«
    »Ich bin auf dem laufenden, Mr. Harris.« Colonel Bigot legte seine schwere Hand auf das Schriftstück, mit dem er sich beschäftigte. »Berichten Sie weiter!«
    Harris wies auf die Niederschrift seiner Anzeige, die er am Abend zuvor durch Boten der III. Abteilung übermittelt hatte.
    »Ich ging davon aus, Colonel, Sie würden nicht zögern, via Koordinator Charly die VOR ins Vertrauen zu ziehen. Wer immer diese Phantom-Satelliten stationiert …«
    Koordinator Charly war eine von den Weltmächten EAAU und VOR gemeinsam betriebene Pufferstation, in der über alle politischen Gräben hinweg beidseitige Interessen zum

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