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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Auszug aus Titschkus Flottenalmanach 2083/84
    Unabhängige Gesellschaft zur Rettung Raumschiffbrüchiger (UGzRR): eine mit Mitteln der EAAU und der VOR ins Leben gerufene Organisation mit humanitärer Zielsetzung, der der Status einer autonomen Gesellschaft verliehen wurde. Die Basis ist Las Lunas. Die Flotte besteht derzeit aus sechs Rettungskreuzern.
     
    HENRI DUNANT (EAAU): Das Schiff trägt den Namen des Schweizer Kaufmanns, der aus Protest gegen das Verwundetenelend in der Schlacht von Solferino (1859) zum geistigen Urheber der Genfer Konvention und Begründer des Roten Kreuzes wurde. Flaggschiff der Gesellschaft. 
     
    ALBERT SCHWEITZER (EAAU): Das Schiff wurde benannt nach dem elsässischen Theologen, Philosophen, Musiker und Arzt, der 1913 das Urwald-Krankenhaus von Lambarene begründete. Sein Lebenswerk stand unter dem Motto »Ehrfurcht vor dem Leben«.
     
    FLORENCE NIGHTINGALE (EAAU): Mit dieser Namensgebung wurde der englischen Diakonissin gedacht, die im Verlauf des blutigen Krimkrieges (1853-56) die Versorgung der Verwundeten und Kranken organisierte und sich mit Nachdruck für ein menschenwürdiges Lazarettwesen einsetzte.
     
    ELSA BRANDSTROEM (EAAU): Der Schiffsname hält die Erinnerung wach an den »Engel von Sibirien«. Die Schwedin organisierte im Ersten Weltkrieg (1914-18) das Hilfswerk für die deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen in Rußland.
     
    FRIDTJOF NANSEN (EAAU): Das Schiff trägt den Namen des norwegischen Polarforschers. Nach dem 1. Weltkrieg setzte er sich für die Heimführung der Gefangenen zwischen dem Deutschen Reich und Rußland ein. Er organisierte eine internationale Flüchtlingshilfe (Nansen-Paß). 1922 wurde er mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
     
    MAHATMA GANDHI (VOR): Der Rettungskreuzer erhielt den Namen des 1948 ermordeten indischen Staatsmannes, der mit der Waffe des gewaltlosen Widerstandes sein Vaterland in die Freiheit führte. Mahatma = »große Seele«.
     
    RABINDRANATH TAGORE (VOR): Die Schiffstaufe erfolgte im Gedenken an den bedeutenden Sozialreformer, Politiker und Pädagogen, der im frühen 20. Jahrhundert maßgeblich dazu beitrug, Indiens Kultur für den Westen zu erschließen.

1.
    Niemand, der in Colonel Bigots Büro auf dem bequemen Besucherstuhl Platz nahm, ahnte, daß er vor Wänden saß, durch die hindurch er beobachtet wurde. Die Wände machten einen völlig normalen Eindruck. Sie waren geschmückt mit der Flagge der EAAU, der Europäisch-Amerikanisch-Afrikanischen Union, zu der sich die drei Kontinente zusammengeschlossen hatten, und einem großen Porträt des Konsuls, wie sich General Alfred Dreyer nach seiner zweiten, endgültigen Machtübernahme nach altrömischem Vorbild nennen ließ.
    Der einarmige Mann mit den grauen Schläfen, der am Vormittag des 15. Juli 2092 auf diesem Besucherstuhl saß, verleugnete auch im maßgeschneiderten Anzug den ehemaligen Berufsastronauten nicht, der die Unendlichkeit erfahren hatte.
    John Harris war zur Vervollständigung einer Anzeige erschienen: im Hauptquartier der III. Abteilung, Metropolis.
    Der Fall, den er den Sicherheitsbehörden zur Kenntnis zu bringen hatte, war kein alltäglicher, und Colonel Bigot, Chef des Departements K wie Kosmos innerhalb der III. Abteilung, die neuerdings nur noch dem Konsul unterstellt war, schien Wert darauf zu legen, ihn persönlich zu bearbeiten.
    Harris ahnte nicht, daß er, während er seine Aussage machte, für zwei Spezialisten der Sektion Technik, Beamte in weißen Kitteln, die sich hinter der Wand in einer Art Studio aufhielten, Modell saß.
    Ein Dutzend elektronischer Fühler war damit beschäftigt, ihn immer wieder abzutasten und die Daten weiterzuleiten an das zuständige Labor, in dem sich nach und nach aus Millionen und Abermillionen winzigster Informationssplitter der fotomechanische Abguß formte.
    Mit dieser Technik der zweiten Haut hatten zunächst die Japaner innerhalb der VOR, der Vereinigten Orientalischen Republiken, experimentiert. Inzwischen war sie von der III. Abteilung übernommen und perfektioniert worden.
    Die Beamten, die darauf geschult waren, bei Bedarf in einen solchen fotomechanischen Abguß zu schlüpfen, wurden im Fachjargon der III. Abteilung Mimen genannt. Nicht ohne Grund. Sie alle hatten im Rahmen ihrer Ausbildung zum Agenten die Schauspielerprüfung abgelegt.
    Die beiden Männer in den weißen Kitteln unterhielten sich bei der Arbeit aus reiner Gewohnheit mit gedämpften Stimmen. Doch John Harris hätte sie auch dann nicht

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