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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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verdienten, Schadenersatz bezahlen muß oder nicht!«
    »Ich hoffe, niemand wurde verletzt ...«
    »Verdammt, Jeff! Ich weiß, daß es ein vertracktes Geschäft ist! Ich weiß, daß wir an Projekten arbeiten, für die es keine Grundregeln gibt! Aber wir haben es früher geschafft – die Atlas, die Titan, die Minuteman! Warum nicht auch die Helios? Wo liegt das Problem? Was, zum Teufel, machen wir falsch?«
    »Colonel, ich kann nur sagen, daß die Helios die komplizierteste Rakete ist, die je erdacht wurde. Sie soll ein veritables Raumflugzeug in die erforderliche Höhe tragen. Über sechsunddreißigtausend Einzelteile stecken allein in den Komputern, Sensoren und Servosystemen, die nötig sind, um die errechneten Kommandos auf die Rakete zu übertragen und von ihr ausführen zu lassen. Ich versuche keine Entschuldigungen vorzubringen – immerhin arbeiten einige der besten Gehirne aus Industrie und Luftwaffe mit mir an diesem Projekt. Aber es bedarf nur einer einzigen Diode, eines einzigen Transistors, eines einzigen Widerstandes, die nicht richtig funktionieren, und schon fällt das ganze Ding auseinander.«
    »Niemand weiß das besser als ich, Jeff. Aber wir müssen etwas tun! Wegen der Sache von heute früh hatte ich schon die NASA, die Luftwaffe und sogar das Weiße Haus auf dem Hals. Ich bange nicht um meine Haut, das wissen Sie. Doch jedesmal, wenn wir eine Katastrophe wie diese haben, fallen wir im Weltraumrennen weiter zurück. Und das können wir uns einfach nicht leisten!«
    »Ganz meine Meinung, Sir.« McDermott konnte seine Augen nicht abwenden von den neuen Sorgenfurchen in den harten Gesichtszügen seines Chefs.
    Das letzte Jahr hatte für Gillespie extreme Belastungen gebracht. Nach jahrzehntelang erfolgreicher Laufbahn als Air Force-Planungschef für den Bau von Weltraumraketen mußte er innerhalb knapper zwölf Monate erleben, wie die drei Versuche mit der neuen Helios-Rakete einer nach dem anderen mißlangen.
    Aber sie hatten zu gelingen. Je weiter das Weltraumprogramm fortschritt, um so offenkundiger zeigte sich, daß der in eine enge Raumkapsel gepferchte Astronaut mit seinen begrenzten menschlichen Fähigkeiten praktisch außerstande war, neben seinen Pilotenpflichten die Unzahl vielfältigster Nebenaufgaben zu erfüllen, die die ständig komplizierter werdende Raumfahrttechnik ihm auferlegen wollte. Da es höchste Zeit war, günstigere Voraussetzungen für die Astronauten zu schaffen, hatte die Air Force den ›Brontosaurus‹ entwickelt, das erste wirkliche Weltraumfahrzeug, das sich im Raum so manövrieren lassen würde, wie ein normales Flugzeug in der Luft. Vor allem aber sollte der ›Brontosaurus‹ imstande sein, mit der Präzision eines normalen Flugzeuges zu einem vorher bestimmten Landeplatz auf festem Boden zurückzukehren, wodurch in Zukunft der unsinnige Kostenaufwand für die riesige Bergungsflotte entfallen würde, die bisher jedesmal aufgeboten werden mußte, um eine zurückgekehrte Raumkapsel aus dem Ozean zu fischen.
    Darüber hinaus konnte ein richtiges Raumflugzeug gewisse militärische Aufgaben erfüllen, wie Unschädlichmachung feindlicher Satelliten, Weltraumerkundung, Transport von Menschen und Material zu Weltraumstationen und, nicht zuletzt, Bergung schiffbrüchig gewordener Astronauten. Dem Helios-Projekt fiel die Aufgabe zu, eine Rakete zu entwickeln, die stark genug war, das zehn Tonnen schwere Weltraumflugzeug in eine entsprechend hohe Umlaufbahn zu tragen.
    Eine große Aufgabe. Die Flugfähigkeit des ›Brontosaurus‹ in der Luft war durch Schleppflüge mit einer B-52 erprobt worden; obwohl er gut flog und im Gleitflug sicher landete, hatte er wegen seines hohen Gewichts den Spitznamen ›Bleischlitten‹ erhalten. Die Rakete, die einen so schweren Flugkörper in eine entsprechend hohe Umlaufbahn befördern konnte, mußte eine Schubkraft von mindestens eintausend Tonnen entwickeln. Die hierbei entstehende extreme Beschleunigung, in kritischen Phasen verbunden mit wahnwitzigem Vibrieren, konnte leicht zur Folge haben, daß der Astronaut das Bewußtsein verlor, und daß ihm obendrein die Augäpfel aus dem Kopf geschüttelt wurden. Die Frage, ob man es überhaupt riskieren durfte, einen lebenden Astronauten in den ›Brontosaurus‹ zu setzen, bildete ein Problem für sich. Andererseits war das Fernleitsystem mittlerweile so verfeinert und durch die Verfeinerung so kompliziert geworden, daß es seine eigenen Sicherheitskontrollen überholt hatte.
    Drei Fehlstarts

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