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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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recht gut aus.
    „Weder der Name, noch das Spiel als solches“, brummte Pat.
    „Weil Sie ein Komponist, ein Macher sind“, sagte Stuve sanft. „Sie haben keine unmittelbare Verbindung mit diesen Leuten. Jedenfalls, als ich Sie hier sah, erwartete ich eigentlich, daß Sie in die Höhe, nicht in die Tiefe blicken – Ausschau nach einer Raumfledermaus halten würden.“
    „Raumfledermaus?“ Einen Augenblick verstand Pat nicht. Dann erinnerte er sich an den alten Schreckensnamen der Lander für die Schwimmer.
    „Haben Sie es denn nicht gehört? Eine wurde vor etwa fünfzig Minuten über dem Berlin-Komplex gesichtet und löste eine ungeheure Panik aus. Das sind jetzt insgesamt bereits ein Dutzend, die im vergangenen Monat gesehen wurden. Das Gerücht verbreitet sich, daß sie beabsichtigen, Rache für die zu nehmen, die ihr Seemenschen – natürlich auf Befehl der Raumakademie – vor sechs bis zehn Jahren zu Forschungszwecken getötet habt.“ Die dunklen Augen musterten Pat durchdringend. „Sie wissen nichts davon?“
    „Nein“, brummte Pat lediglich.
    „Und es interessiert Sie nicht? Genausowenig wie das Spiel? Ist es das? Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich Sie aufhalte. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß man endlich Ihre Überwachung eingestellt hat.“
    „Wirklich?“ Pat blickte ihn von oben bis unten an. „Danke!“
    „Danken Sie nicht mir. Es war Kai Ebberlys Vorschlag – obwohl ich annehme, daß Ihre eigene Baronesse, Mila Jhan, den Anstoß dazu gab. Sie hielt es vermutlich für besser, den Vorschlag nicht selbst zu machen, da Sie zu ihrer Unterhaltungsgruppe gehören.“
    „Sie hat mir gar nichts davon gesagt“, murmelte Pat.
    „Vielleicht wollte sie Sie damit überraschen.“
    „Wer war dagegen?“ erkundigte sich Pat nun.
    „Wenn Ebberly einen Vorschlag unterbreitet?“ Stuve lachte sanft. „Er ist der König der Burg, Pat. Man macht doch keine Einwände gegen den Transportbaron! Seine Gruppe ist noch um fünfzig Prozent größer als meine – und meine ist die zweitgrößte.“
    „Aber Sie erwähnten doch, daß er es auf Milas Bitte hin tat?“
    „Oh, er hat sicher seinen Grund, mit ihrem Wunsch konform zu gehen. Vielleicht hofft er, daß ihr Seemenschen ihm wieder Kadetten überlaßt. Denn wie Sie wissen, haben die Landkadetten sich als so nutzlos erwiesen, daß man die Akademie schließen mußte. Vermutlich ist er immer noch auf das Geheimnis der Überlichtgeschwindigkeit aus, das die Raumschwimmer besitzen, weil er nach wie vor scharf auf die Erforschung des Raumes ist. Wer weiß? Er ist noch lange nicht aus dem Spiel, nur weil er der Größe der Welt ist.“
    „Vielleicht täuschen Sie sich“, erwiderte Pat grimmig. „Vielleicht ist er doch zu groß dafür.“
    Stuve schüttelte den Kopf. „Nein, es gehört mehr zum Spiel als Sie ahnen – als irgend jemand ahnt. Aber Ihnen kann es egal sein. Sie nehmen ja nicht daran teil.“ Er lächelte jetzt fast spöttisch. „Oder vielleicht doch? Nun, ich mache mir darüber jedenfalls keine Gedanken. Wie wär’s, wenn Sie mit mir und meinen Leuten nach Australien kämen, nach Melbourne, zu den Rennen?“
    „Danke, aber ich habe eine Verabredung.“
    „Wie Sie meinen. Ich sage ja immer, ihr schöpferischen Menschen arbeitet zu schwer. Leben Sie wohl.“ Er wandte sich zum Gehen, doch dann drehte er sich noch einmal um. „Sie wissen wohl nicht zufällig, was Ihr Vetter macht? Ob er noch lebt?“
    „Vetter?“
    „Johnny Joya, der die Kadetten ins Meer zurückholte und die Seerevolte auslöste.“
    „Ich war seit sechs Jahren nicht mehr bei meinem Volk“, erwiderte Pat tonlos. „Das wissen Sie doch.“
    „Schade“, murmelte Stuve. „Ich hätte gern mit ihm gesprochen.“ Er verabschiedete sich endgültig.
    Pat blickte der so übertrieben breitschultrigen, kleinen Gestalt nach. Acht seiner zwölf Minuten waren vergangen. Er mußte sich beeilen. Er rannte die Rolltreppe zur Hauptetage hinunter und hinaus zum Seeausgang des Gebäudes. Fünf Meter davon entfernt befand sich ein hoher Drahtzaun mit einem Tor, vor dem ein für einen Lander überdurchschnittlich großer Posten Wache hielt. Er war nicht kleiner als Pat und um gut fünfzig Pfund schwerer. An seinem Uniformhemd trug er das Zeichen der Transportgruppe: ineinandergreifende blaue Räder.
    Er kniff ein wenig die Augen zusammen, die das Lächeln seiner Lippen nicht spiegelten, und blickte auf die Masken der Tragödie und Komödie, Symbol der Unterhaltungsgruppe, an Pats

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