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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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sind. Bitte setzen Sie sich.” Sie nahm auf einem in der Nähe stehenden Schaukelstuhl Platz.
    “Danke.” Gordon setzte sich auf das weiche Sofa und stützte die Hände auf seine muskulösen Beine. “Meinen Sie nicht, Sie könnten mich unter diesen Umständen Gordon nennen?”
    “Gordon.” Anscheinend ist er genauso nervös wie ich, stellte Lydia fest. Aber vielleicht fühlt er sich auch nur etwas unbehaglich. Wieder einmal musste sie feststellen, was für ein attraktiver Mann Gordon war. Groß, dunkel und muskulös, aber schlank, strahlte er jene ursprüngliche Sinnlichkeit aus, der jede Frau unweigerlich verfällt.
    Das Schweigen zog sich in die Länge. Keiner von ihnen brachte es über sich, den anderen anzusehen. Schließlich fragte Lydia: “Möchtest du etwas trinken? Sicher ist noch Kaffee übrig, oder hättest du lieber etwas anderes?”
    “Nichts, danke.” Er war ein ausgemachter Dummkopf! Was wollte er überhaupt hier? Nachdem er mit Molly auf die Farm zurückgekehrt war, hatte er ständig an Lydia denken müssen. Stundenlang rang er mit sich, bevor er schließlich den Kampf verlor. Auf dem Weg zu ihr bereitete er im Geist seine Rede vor. Er würde ihr Freundschaft anbieten – nur Freundschaft, nichts weiter … Lydia würde entsetzt sein, wenn er ihr geradeheraus sagte, was er wirklich wollte. Obwohl sie mit Sicherheit seine wahren Motive durchschaute.
    “Die ganze Stadt redet, weißt du?” Lydia stand auf und ging zum Fenster, das auf das benachbarte Haus der Haraways blickte. “Genau in diesem Moment beobachtet uns Eloise Haraway, in der Hoffnung, irgendetwas zu erfahren. Egal, ob sie etwas sieht oder nicht, morgen hängt sie in aller Frühe am Telefon und erzählt jedem, der es hören will, dass kurz vor Mitternacht ein Wagen in meiner Einfahrt geparkt und der gutaussehende Mr Cameron mir einen Besuch abgestattet hat.”
    “Du hältst mich für gutaussehend?”
    “Gordon …”
    “Ich denke, du bist so ziemlich das Schönste, was ich je gesehen habe.”
    “Bitte keine Schmeicheleien.”
    Er rückte näher zu ihr. “Du sorgst dich um deinen Ruf.”
    “Mein Mann ist gerade vier Monate tot. Es schickt sich einfach nicht, wenn ich mitten in der Nacht Männer in meinem Haus empfange.” Lydia rang nervös die Hände.
    “Ich möchte, dass wir Freunde werden.” Gordon stand abrupt auf.
    “Freunde?”
    “Ich denke, wir könnten einander helfen. In gewisser Weise sitzen wir im selben Boot. Du hast deinen Mann und ich habe meine Frau verloren.”
    “Zwischen uns ist mehr als das, Gordon.” Lydia wusste, sie mussten sich ihren schlimmsten Befürchtungen stellen, bevor sie eine Chance hatten, eine Freundschaft aufzubauen. “Wir … wir sind körperlich voneinander angezogen.” Als er eine heftige Verwünschung ausstieß, setzte sie hinzu: “Für eine Beziehung bin ich noch nicht bereit. Es ist August. Tyler starb im April. Es wäre unpassend …”
    “Du glaubst, du musst dem Andenken eines Mannes die Treue halten, der nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes kannte?” Ungehalten fuhr Gordon sich mit den Fingern durchs Haar und brachte die widerspenstigen Locken noch mehr durcheinander.
    Lydia legte ihm die Hand auf den Arm. “Ich muss meinen eigenen Prinzipien treu bleiben.”
    Mit einem Ruck drehte er sich um und sah sie an. “Könnten wir es nicht wenigstens versuchen?”
    “Selbst wenn wir beide uns unter den unverfänglichsten Umständen treffen, werden wir jede Menge Klatsch hervorrufen.”
    “Darf ich dich dann nächsten Samstag mit Molly besuchen?”
    “Ich … ja, das würde mich sehr freuen.”
    “Jetzt sollte ich wohl besser gehen.” Gordon drehte sich um. Er wollte sie nicht verlassen! Am liebsten hätte er sie auf die Couch gezogen und sie stundenlang geliebt.
    Lydia folgte ihm zur Tür. “Danke, dass du gekommen bist und mir deine Freundschaft angeboten hast, Gordon.”
    “Vielleicht funktioniert es nicht.”
    “Aber wir werden es versuchen, nicht wahr?”
    Er liebte den Klang seines Namens auf ihren Lippen, die sanfte, atemlose Art, in der sie ihn aussprach. Wie würde es erst sein, wenn sie seinen Namen im Bett hauchte, atemlos vor Sehnsucht und Verlangen …
    Rasch neigte Gordon den Kopf und küsste sie auf die Wange. Ahnte Lydia überhaupt, was sie ihm mit ihrer betörenden Nähe antat? Sein ganzer Körper verkrampfte sich, seine Erregung zeichnete sich in den engen Jeans ab. Schnell trat er auf die Terrasse hinaus. “Hör mal, wenn du etwas brauchen

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