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Wenn auch nur fuer einen Tag

Wenn auch nur fuer einen Tag

Titel: Wenn auch nur fuer einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Moser
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hat: »Es tut mit leid.« Ich kann mich nicht daran erinnern, sie schon jemals aus seinem Mund gehört zu haben.
    »Puh, also …!« Fabio stöhnt auf und trinkt seinen Rotwein auf ex aus.
    »Es wird bestimmt nicht ganz leicht, aber wir werden das als Familie durchstehen«, meldet sich meine Mutter jetzt zu Wort.
    »Ach wirklich? Als Familie ?«, platzt mein Bruder heraus. Der Sarkasmus in seiner Stimme ist nicht zu überhören.
    Meine Mutter zuckt kurz zusammen und wird rot, aber dann sieht sie uns fest ins Gesicht. »Ich weiß, was in den Medien über mich berichtet wurde. Und mir ist auch bewusst, dass ihr davon Wind bekommen habt.«
    Fabio und ich wechseln einen Blick.
    »Nun, es ist wahr. Ich hatte ein Verhältnis mit einem anderen Mann.«
    Ich schlucke. Meine Mutter und eine Affäre. Ich kriege das immer noch nicht richtig überein. Für mich war sie immer … wie ein Engel.
    »Aber es ist vorbei«, fährt sie fort. »Mir ist klar geworden, dass ich zu euch gehöre. Und zu dem Mann, in den ich mich verliebt habe, als er noch ein armer Student war und ohne all das hier dastand.« Sie nimmt lächelnd seine Hand. »Und den ich immer noch liebe.« Der Schnurrbart meines Vaters zuckt verdächtig. Sind das … etwa Tränen in seinen Augen?
    »Ich raff das alles nicht«, murmele ich. »Ich dachte, mein Leben wäre das reinste Chaos. Aber wie es aussieht, hat sich hier auch einiges getan.«
    »Allerdings«, pflichtet mir Fabio kopfschüttelnd bei. »Und ich schätze, wo wir gerade dabei sind auszupacken, sollten Matteo und ich gleich weitermachen.«
    Unsere Eltern blicken stirnrunzelnd zwischen uns hin und her.
    »Wir werden zukünftig beide Architektur studieren«, erklärt Fabio bestimmt. »Wir wollen in die Firma einsteigen und sie später als Team weiterführen. Matteo wird hauptsächlich den Kreativpart übernehmen und ich werde mich um die Realisierung der Projekte kümmern.«
    »Tja, wie es aussieht«, fahre ich an meinen sprachlosen Vater gerichtet fort, »werden wohl beide deiner Söhne in deine Fußstapfen treten. Wir haben schon eine Menge Pläne, die verhindern werden, dass es mit dem Orsini-Imperium bergab geht, Papa. Wir werden darum kämpfen, dass es nicht untergeht.«
    Mein Vater sieht mich in diesem Moment an, wie er mich noch nie angesehen hat. Überrascht und mit einem Anflug von Stolz. Dann wendet er peinlich berührt den Blick von mir und rutscht unbehaglich auf seinem Stuhl herum. Ich nehme es ihm nicht übel. Wir sind es beide nicht gewohnt, Nettigkeiten auszutauschen.
    »Tja, also … Das höre ich natürlich gern«, sagt er bemüht sachlich und tupft sich beiläufig mit der Serviette über die Augen.
    »Auf einen Anwalt in der Familie wirst du dann aber leider verzichten müssen«, fügt Fabio scherzhaft hinzu.
    »Nicht so schlimm«, brummt unser Vater. »Ich schätze, in den nächsten vier Jahren werde ich mehr mit Anwälten zu tun haben, als mir lieb ist, sodass ich mich anschließend selbst um den Rechtskram kümmern kann.«
    Eine Sekunde lang ist es still, dann lachen wir alle gleichzeitig los. Ich checke noch immer nicht, was hier abgeht. Wir vier Orsinis sitzen tatsächlich gemeinsam an einem Tisch und lachen . Und das, nachdem meine Mutter uns gestanden hat, dass sie eine Affäre hatte, und mein Vater, dass er in den Knast muss. Andere würden uns für komplett durchgeknallt halten, aber das spielt keine Rolle. Ich habe unsere Familie noch nie so glücklich vereint erlebt und nur das zählt.
    »Ach, eins noch, bevor wir es vergessen«, setzt Fabio wieder an, nachdem wir uns einigermaßen beruhigt haben. »Ich werde selbstverständlich weiter hier in Rom studieren, aber unser Weltenbummler Matteo wird höchstwahrscheinlich zurück an die Uni nach Hamburg gehen und bloß die Semesterferien zu Hause verbringen, bis das Studium vorbei ist. Stimmt’s, Bruderherz?«
    »Was?« Ich verschlucke mich beinahe. Keine Ahnung, was Fabio da für Schwachsinn labert. Wir haben in den letzten Wochen doch alles geklärt. Ich dachte, zwischen uns wäre alles wieder cool. Warum fällt er mir jetzt in den Rücken?
    »Ach, du verlässt uns wieder, Matteo?«, fragt meine Mutter enttäuscht. »Na ja, wenigstens ist es Deutschland. Das ist nicht aus der Welt und außerdem kehrst du zu meinen Wurzeln zurück.«
    »Nein, stopp«, winke ich ab. »Jetzt mal ganz langsam. Was soll dieses hirnrissige Gelaber, Fabio?«
    Fabio lächelt verschmitzt und boxt mir gegen die Schulter. »Ich werde dich zwar ganz schön in

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