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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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Augen, die tiefblau waren wie die Kornblumen, die in einem besonders feuchten Frühjahr in Texas wuchsen. Leider hatte es schon seit langem keinen Tropfen Regen mehr in Texas gegeben.
    „Na, hallo”, erwiderte er belustigt und musterte ihren schmutzigen Overall und das abgetragene Hemd, an dem bereits die Ärmel herausgerissen waren. „Mein Herz schlägt direkt höher, wenn ich merke, wie begeistert du bist, mich wiederzusehen.” Er lehnte sich gegen die Windmühle und stützte sich mit einem Fuß an den senkrechten Balken ab. „Hast du nicht wenigstens ein paar nachbarschaftliche Gefühle für einen alten Freund übrig, meine Liebe?”
    Megan streifte ihre Arbeitshandschuhe ab und steckte sie in die Gesäßtasche ihres Overalls. „Du warst immer schon eine furchtbare Plage, Kane. Ich wüsste nicht, was sich daran geändert haben sollte, seit ich dich zuletzt gesehen habe.”
    Er schaute ihr offen in die Augen und wurde ernst. „Weißt du, ich dachte, du wärst ein bisschen vernünftiger. Wie kannst du hier allein herumklettern? Wenn du ausrutschst und hinfällst, merkt niemand was davon.”
    Sie wandte sich ab und ging auf Daisy zu, die sie hatte grasen lassen.
    „Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen.” Als sie sah, dass er ihr folgte, fügte sie hinzu: „An deiner Stelle würde ich mich an meine eigene Nase fassen. Soviel ich gehört habe, nimmst du immer noch an Rodeoveranstaltungen teil, was bestimmt keine sichere Beschäftigung ist.”
    „Wir arbeiten mit kalkulierten Risiken, Megan, während das, was du da machst…” Er machte eine hilflose Geste, als könnte er sie nicht verstehen.
    Sie griff nach den Zügeln ihres Pferdes. „Hör mal, Kane, ich habe weder die Zeit noch die Energie, hier ein Plauderstündchen abzuhalten. Ich habe zuviel Arbeit.”
    „Verdammt, Megan. Ich will nur, dass du Vernunft annimmst. Wirst du mir mal zuhören?”
    „Ich habe keine Zeit für dich”, murmelte sie vor sich hin.
    Er packte sie am Arm und drehte sie zu sich herum. „Das hast du noch nie gehabt. Solange ich mich erinnern kann, hast du mich abblitzen lassen oder mich behandelt, als wäre ich unsichtbar. Schön, früher war ich vielleicht mal unmöglich. Das gebe ich gern zu. Es hat mir Spaß gemacht, dich zu reizen. Du bist so leicht in die Luft gegangen.” Er deutete auf die Windmühle. „Das hier ist etwas anderes, Megan. Du solltest nicht allein hier draußen herumhantieren und so leichtsinnig dein Leben aufs Spiel setzen. Wenn dir das niemand anders sagt, dann will ich das auf jeden Fall tun!” Seine Augen funkelten vor unterdrücktem Zorn.
    Megan wich seinem Blick aus, ehe sie antwortete: „Ich bin tief gerührt, dass du dir solche Sorgen um meine Sicherheit machst. Vielen Dank auch für den guten Rat, wie ich die Ranch führen soll, Kane. Ich werde es ebensowenig vergessen wie die vielen anderen weisen Sprüche, die ich mit den Jahren zu hören bekommen habe.” Sie riss sich von ihm los und schwang sich in den Sattel.
    „Warte mal, ja?” bat er und gr iff nach ihren Händen. „Nicht so hastig. Ich bin extra hergekommen, weil ich etwas mit dir besprechen wollte.”
    Genug war genug! Sie konnte es nicht leiden, angefasst zu werden, und nun tat er das schon zum drittenmal, seit er hier uneingeladen aufgetaucht war.
    Verärgert starrte sie auf seine Hand und schob sie angewidert beiseite. „Tatsächlich? Nun, es freut mich, dass du mir einen nachbarschaftlichen Besuch abgestattet hast, aber ich habe leider noch zu tun. Entschuldige, Travis, vielleicht ein andermal”, setzte sie hinzu und dachte im stillen, da kannst du warten, bis du schwarz wirst.
    „Was ist mit der Windmühle los?” erkundigte er sich und ignorierte, was sie gerade gesagt hatte. Er hatte die Daumen in die hinteren Taschen seiner enganliegenden Jeans gesteckt und deutete mit dem Kopf hinter sich.
    Sie brauchte seinem Wink nicht erst zu folgen. „Das Zahnrad ist abgenutzt, so wie alles hier. Ich werde ein neues bestellen müssen.”
    „Warum hast du Butch nicht nach der Windmühle sehen lassen? Ist er nicht dafür eingestellt, solche Arbeiten zu erledigen?”
    Megan wollte ihn anfahren, aber sie tat es nicht. Sie hielt sich zurück, was ihr ganz und gar nicht leicht fiel, aber sie hatte vor längerer Zeit gelernt, dass ihr Gegenüber im Vorteil war, wenn sie aus der Haut fuhr. Besonders bei Travis wollte sie den Vorteil auf ihrer Seite wissen.
    Denn gerade er besaß die Fähigkeit, sie bis aufs äußerste zu

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